Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
das Fenster geöffnet hatte. Mit der Linken packte ich die Hand, die meinen Hals umspannte und riß sie los. Das Skelett kam ins Taumeln, und ich trat mit beiden Füßen nach ihm. Die Hände klammerten sich an meiner Jacke fest. Wieder trat ich nach dem Ungeheuer. Eine Hand löste sich. Schweiß tropfte mir in die Augen und ich keuchte, aber ich gab nicht auf. Ich schlug mit der linken Hand nach Lundsdales Kopf, trat gleichzeitig mit den Beinen nach ihm, und schließlich lösten sich die Knochenhände von meiner Jacke, und das Monster fiel in die Tiefe. Es drehte sich langsam wie ein Turmspringer und prallte auf dem Bürgersteig auf.
    Ich schloß die Augen, zog mich hoch und ließ mich einfach ins Zimmer hineinfallen. Schwer atmend blieb ich auf dem Bauch liegen, stand aber schon nach wenigen Augenblicken auf und wischte mir mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
    Unweit von mir lag ein junges rothaariges Mädchen. Es trug einen dunkelblauen Morgenrock, der über der Brust weit aufklaffte. Der Anblick war zuviel für die Nerven der jungen Frau gewesen. Sie war in Ohnmacht gefallen. Ich hob sie hoch und legte sie auf die Couch. Weiter konnte ich mich nicht um sie kümmern. Ich mußte möglichst rasch verschwinden. Sie würde bald wieder aus der Ohnmacht erwachen, und ich hatte keine Lust, ihr eine Erklärung abzugeben. Sie würde über den Schock hinwegkommen und sich nach kurzer Zeit einbilden, einen bösen Traum gehabt zu haben.
    Ich öffnete die Tür und rannte zum Aufzug. Im Laufschritt durchquerte ich die Halle und betrat die Straße. Dort blieb ich kurz stehen, fischte nach der Zigarettenpackung und zündete mir eine Zigarette an.
    Lundsdales Skelett war verschwunden. Ich ging einen Häuserblock weiter, betrat eine Bar, bestellte einen Whisky und ging dann auf die Toilette, schlüpfte aus der Jacke, wusch mir Gesicht und Hände, kämmte mich, klopfte den Staub von den Kleidern und ging schließlich ins Lokal zurück. Erschöpft setzte ich mich an die Bar, trank den Whisky und bestellte noch einen.
    Es war fünf nach zehn, als ich wieder auf die Straße trat. Mein Pulsschlag hatte sich etwas beruhigt. Was hatte die Schwarze Familie mit der ganzen Sache bezwecken wollen? fragte ich mich. Wenn sie mich wirklich von Lundsdales Skelett hätten töten lassen wollen, dann hätte sie auch vor dem Fenster eine magische Wand errichten können. Aber sie hatte es nicht getan und je länger ich darüber nachdachte, um so deutlicher wurde mir bewußt, daß es für die Schwarze Familie nur ein Spiel gewesen war und ich mich wahrscheinlich in keiner echten Gefahr befunden hatte, denn mein Tod war für morgen festgesetzt.
    Ich fluchte ausgiebig, winkte dem ersten Taxi, das an mir vorbeikam und gab dem Fahrer Olivaros Adresse. Er fuhr ziemlich rasch, und nach zehn Minuten hielten wir vor Olivaros Haus, das hell erleuchtet war und wie ein Juwel funkelte. Ich reichte dem Fahrer einen Geldschein und sagte: »Stimmt schon.«
    Er griff nach dem Schein, und seine Hand verwandelte sich. Sie wurde zu einer Knochenhand. Ich fuhr erschrocken zurück. Als er sich umwandte, starrte ich in Lundsdales grinsendes Gesicht.
    »Viel Vergnügen!« sagte er und verwandelte sich anschließend wieder zurück.
    Ich sprang aus dem Taxi und ging zum Gartentor. Die Schwarze Familie spielte weiterhin mit mir. Immer mehr gewann ich den Eindruck, daß sie mir alle ihre Möglichkeiten vorführen wollten, um mir dadurch meine Ohnmacht um so deutlicher zu Bewußtsein zu bringen.

    Olivaro begrüßte die Gäste in der Halle, die abends noch beeindruckender aussah. Ein Großteil der Kunstgegenstände wurde von Scheinwerfern angestrahlt, die so aufgestellt waren, daß die Gegenstände dadurch noch kostbarer wirkten. Olivaro trug einen mitternachtsblauen Smoking. Er lächelte mir freundlich zu, ergriff mit beiden Händen meine rechte Hand und schüttelte sie herzlich.
    »Es freut mich sehr, daß Sie gekommen sind«, sagte er, und sein Lächeln vertiefte sich. »Sie werden sich sicherlich gut unterhalten.«
    Ich gab das Lächeln zurück, meines fiel aber bei weitem nicht so herzlich wie seines aus. Die Ausstrahlung von Dämonen war überdeutlich zu spüren.
    »Sobald alle Gäste da sind«, sagte er weiter, »stelle ich Sie meinen Freunden vor. Mischen Sie sich einstweilen unters Volk. Viel Spaß! Um Mitternacht erwartet Sie eine besondere Attraktion, Mr. Hunter. Ich habe eine Überraschung für Sie vorbereitet, die Ihnen sicherlich viel Spaß machen wird.«
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher