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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bodenlanges schwarzes Kleid, das sich eng um ihren Oberkörper schmiegte. Ihre Schultern waren nackt, und ich konnte mehr als die Ansätze ihres Busens sehen. Ihr Gesicht mit den schräggestellten, bernsteinfarbenen Augen hatte etwas Raubtierhaftes. Der Duft ihres Parfüms schwebte wie eine Wolke um ihren Körper und legte sich schwer auf meine Lungen.
    Sie blieb vor mir stehen und lächelte. »Ich wollte dich schon lange einmal kennenlernen, Dorian«, sagte sie, und ihre tiefe Stimme jagte mir wohlige Schauer den Rücken hinunter. Sie bewegte sich mit der natürlichen Anmut eines Tigers und strahlte eine umwerfende Sinnlichkeit aus. Mein Herz schlug schneller, als sie ihre schlanken Hände auf meine Schultern legte. »Ich bin glücklich, daß ich als Gefährtin für dich ausgewählt wurde.«
    Dann waren ihre Lippen auf den meinen, und ihr Körper drängte sich ungestüm an mich. Ich glaubte, in einen Vulkan zu fallen, so glühend waren ihre Küsse. Nach wenigen Augenblicken löste sie sich aus meiner Umarmung. Ich griff nach ihr, doch sie wich lächelnd einen Schritt zurück. »Später«, sagte sie, und ihre Stimme war ein einziges Locken.
    Einen kurzen Moment lang konnte ich wieder klar denken. Ich war in eine Falle geraten. Rasch griff ich in die Tasche und holte ein Amulett heraus. Die rothaarige Frau trat einen Schritt zurück, doch sie erschrak nicht. Stattdessen leuchteten ihre Augen plötzlich, und das Amulett zerschmolz zu einem formlosen Gebilde.
    Ich ließ es fallen und griff nochmals in meine Taschen. Alle meine Dämonenbanner waren zu unförmigen Klumpen geschmolzen. Jetzt war ich überzeugt, daß die Schwarze Familie alle Kräfte gegen mich mobilisiert hatte. Ich stand ohne Waffen da, von Dämonen umgeben. Ohnmächtige Wut stieg in mir auf. Ich warf der Rothaarigen einen haßerfüllten Blick zu, doch sie lächelte nur spöttisch.
    »Schade«, sagte sie fast unhörbar, »daß ich nur als deine Gefährtin ausgewählt wurde. Viel lieber würde ich dich …«
    Sie öffnete den Mund, und ich sah das starke Raubtiergebiß. Und plötzlich war ihr Gesicht mit dunkelroten Haaren bedeckt, und ihre Hände wurden zu Krallen. Die Verwandlung dauerte nur wenige Sekunden, dann sah sie wieder wie vorher aus.
    »Komm mit, Dorian!« sagte sie und griff nach meinem Arm. Ich wollte ihre Hand abschütteln, war aber zu schwach dazu; ich befand mich im Bann der Dämonen. Gelegentlich ließen sie mich für wenige Augenblicke aus ihrem Machtbereich entwischen, um mich aber sofort wieder zu packen.
    Ich drehte mich um, und vor mir stand ein Mann, den ich sofort erkannte. Es war Georg Zamis, einer von Cocos Brüdern. Er war ein Stück kleiner als ich. Sein Gesicht war durchschnittlich, sein Haar schwarz. Er grinste böse.
    »Ich bin extra aus Wien gekommen, Mr. Hunter«, sagte er, »um an Ihrer Totenfeier teilzunehmen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tod und ein schönes Begräbnis.«
    Mein Hals war trocken, als ich weiterging, aber die Überraschungen waren noch nicht zu Ende. Drei Männer wandten sich mir zu. Ich kannte alle drei. Es waren meine noch lebenden Brüder. Sie hielten Sektgläser in den Händen und prosteten mir zu.
    Edward Belial hatte ich ja bereits wiedergesehen, aber daß auch Dr. Frederic de Buer und Jörg Eklund erschienen waren, versetzte mir einen Schock.
    Buer war ein kleiner dicklicher Franzose, der trotz seiner Jugend schon eine Halbglatze hatte. Er war Serologe. Jörg Eklund war ein hochgewachsener Schwede und trieb als Werwolf sein Unwesen unter den Menschen. Wie es schien, sollte es mir nicht mehr vergönnt sein, meine drei letzten Brüder zu töten.
    »Sieh mal einer an!« sagte Eklund höhnisch. »Der Ehrengast beehrt uns.« Sein Gesicht veränderte sich. Der sinnliche Mund zerfloß, die Nasenflügel wurden breiter, und unter den wulstigen Lippen kamen Raubtierzähne zum Vorschein. Seine gepflegten Hände verwandelten sich zu unförmigen Pranken, sein Körper krümmte sich, und er setzte zum Sprung an.
    »Nicht!« sagte Belial heftig. »Beherrsche dich, Bruder!«
    Eklund schnaubte wütend und verwandelte sich zurück.
    »Ich freue mich aufrichtig, dich zu sehen, Dorian«, sagte de Buer nun und trat einen Schritt näher.
    Auch sein Gesicht veränderte sich. Er war plötzlich nicht mehr der unscheinbare Mann, an den man keinen zweiten Blick verschwendet hätte, sondern ein furchterregender Dämon. Seine Augen waren in die Höhlen zurückgesunken und blutunterlaufen. Er fletschte das Gebiß und

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