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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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als ich ihm Feuer gab. Er inhalierte hastig und stieß den Rauch durch die Nasenflügel aus.
    »Der Flug nach Hongkong war recht unterhaltsam«, fuhr er fort. »Alle waren von Coco begeistert. Es regnete Einladungen, alle wollten ihr helfen. Ich kam mir wie ein Außenseiter vor. Niemand schenkte mir Beachtung, nicht einmal Coco. Ich war froh, als wir in Hongkong landeten. Einem der Geschäftsleute gehört dieses Haus. Er bot uns zwei Wohnungen an. Cocos Wohnung lag neben meiner. Ich bekam dann sofort den Posten an der Privatschule. Und Coco veränderte sich wieder. Sie wurde einsilbig, wollte kaum ihre Wohnung verlassen und wirkte schwermütig und deprimiert. Ständig fühlte sie sich schwindelig und war müde. Nur einmal erwachte sie aus ihrer Lethargie, und zwar, als sie die Einladung von Mr. Olivaro annahm.«
    »Wer ist dieser Olivaro?«
    »Ein Bankier. Unendlich reich. Er gab zu Cocos Ehren ein riesiges Fest in seiner Villa. Mehr als hundert Personen nahmen daran teil. Coco war unglaublich witzig und charmant. Sie wirkte wie das blühende Leben, doch nach Mitternacht war sie erneut wie ausgewechselt. Sie hatte plötzlich Kopfschmerzen, die immer schlimmer wurden. Ihr Gesicht verfiel zusehends. Olivaro rief einen Arzt, der sie gründlich untersuchte, aber nichts feststellen konnte. Wir übernachteten bei Olivaro. Als ich Coco am nächsten Morgen wecken wollte, war sie …« Lundsdale preßte die Lippen zusammen. »Sie lag in ihrem Bett, eiskalt und steif. Sie war tot.« Er sah mich an, dann schloß er die Augen, und sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. »Sie war tot!«
    Wir schwiegen einige Sekunden. »Ist die Todesursache bekannt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Der Arzt untersuchte sie, doch er konnte nichts besonderes feststellen. Er tippte auf Herzschlag. Olivaro nahm alles in die Hand. Er organisierte auch das Begräbnis.«
    »Es gibt also keinen Zweifel, daß Coco tot ist?«
    »Keinen Zweifel«, sagte Lundsdale. »Ich sah sie zwei Tage später zum letzten Mal. Sie lag beim Leichenbestatter des Unternehmens Himmlischer Friede aufgebahrt, in einem Sarg, dessen Oberteil aus Glas bestand. Sie war fast überirdisch schön und wirkte überhaupt nicht wie eine Tote, eher so, als würde sie tief schlafen. Am Begräbnis konnte ich nicht teilnehmen, da ich Fieber hatte und im Bett bleiben mußte.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und stand auf. Für mich war eines klar: Hinter Cocos Tod steckte die Schwarze Familie. Die Dämonen hatten sie nach Hongkong gelockt.
    Ich blieb stehen und musterte Lundsdale. Er hatte vermutlich die Wahrheit gesprochen, doch es war nicht auszuschließen, daß er von der Schwarzen Familie beeinflußt worden war und eine erfundene Geschichte zum besten gegeben hatte. Doch wenigstens hatte ich einige Hinweise. Diesen Bankier würde ich mir auf jeden Fall kaufen, denn ich war noch immer nicht von Cocos Tod überzeugt. Es sprach zwar alles dafür, aber ich kannte die Tricks der Schwarzen Familie.
    »Ziehen Sie sich an, Lundsdale!« sagte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich fühle mich noch immer schwach.«
    »Keine Widerrede!« knurrte ich ungehalten. »Sie ziehen sich an! Ich möchte Cocos Grab besuchen.«
    Er sah mir in die Augen. Ich hatte meinen finstersten Blick aufgesetzt. Er seufzte und stand auf. Ich sah ihm nach, wie er im Schlafzimmer verschwand.
    Im Grunde wußte ich nicht, was ich mir von dem Friedhofsbesuch versprach, aber ich wollte ganz einfach das Grab sehen, in dem Coco liegen sollte.
    Zehn Minuten später quälten wir uns in Lundsdales klapprigem Volkswagen durch den starken Mittagsverkehr. Der Lehrer hatte so stark gezittert, daß ich mich hinters Steuer geklemmt hatte. Ich bog in die Bridges Street ein und fuhr am Man-Mo-Tempel vorbei. Das Fahren in den überfüllten Straßen war alles andere als ein Vergnügen. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis ich endlich die Caine Street erreicht hatte.
    Dort wurde der Verkehr etwas schwächer, und ich kam rascher vorwärts. Gelegentlich warf ich Lundsdale einen Blick zu. Er saß zusammengesunken im Sitz und atmete schwer. Immer wieder wischte er sich mit einem weißen Tuch den Schweiß von der Stirn.
    »Reißen Sie sich zusammen!« sagte ich ungehalten, doch es half nichts. Er zitterte weiter, und seine Schweißausbrüche wurden immer stärker, je näher wir dem Friedhof kamen. Ich mußte einige Minuten lang suchen, bis ich endlich einen Parkplatz gefunden hatte. Rasch öffnete ich die

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