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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Bett, rauchte noch eine Zigarette, trank das Bier aus, schlüpfte in einen weißen Leinenanzug und verließ das Hotel.
    Das Haus, in dem Lundsdale wohnte, entpuppte sich als zwanzigstöckiger Apartmentbau, der erst vor kurzer Zeit fertiggestellt worden war. Auf mein stürmisches Klingeln hin tat sich lange gar nichts. Ich läutete nochmals. Endlich hörte ich sich nähernde Schritte. Die Tür wurde geöffnet, und Mike Lundsdale blickte mich überrascht an. Bevor er die Tür wieder zudrücken konnte, stellte ich meinen rechten Fuß dazwischen und schob ihn zurück. Lundsdales Haar war zerrauft, und er trug einen weißen Morgenmantel, der seine nackten Beine entblößte. Ich drückte die Tür zu, und er trat ängstlich einige Schritte zur Seite.
    »Wo ist Coco?« fragte ich ihn.
    Er antwortete nicht, nur seine Lippen bewegten sich aufgeregt.
    »Ist sie tot?« fragte ich und wunderte mich, wie ruhig, fast unbeteiligt ich sprechen konnte.
    Er nickte und biß sich auf die Lippen. »Kommen Sie!« sagte er mit krächzender Stimme.
    Je länger ich ihn betrachtete, um so unwahrscheinlicher erschien es mir, daß sich Coco tatsächlich in diesen unscheinbaren Burschen verliebt haben sollte. Er war einfach nicht ihr Typ.
    Ich folgte ihm. Die Diele war einfach eingerichtet, das Wohnzimmer ebenfalls. Eine Couch, zwei Stühle, ein niedriger Tisch, ein einfacher Schrank – das war die ganze Einrichtung. Die weißen Wände zierten geschmacklose Poster.
    »Setzen Sie sich!« sagte er und deutete auf einen Stuhl.
    Ich ließ mich auf der Couch nieder, was mir einen bösen Blick eintrug.
    »Wollen Sie etwas trinken?«
    »Ja«, sagte ich.
    Er sah mich mit gerunzelter Stirn an, drehte sich um und öffnete die Tür zur Küche. »Tonic oder Cola?« fragte er.
    Beide Getränke waren nicht unbedingt mein Geschmack. »Wie wär's mit einem Bier?« fragte ich.
    Mürrisch nahm er eine Flasche aus dem Kühlschrank und stellte sie vor mir auf den Tisch. Dann holte er ein hohes Glas und einen Flaschenöffner. Ich schenkte mir ein, während er wie ein trotziges Kind neben dem Fenster stehenblieb. Seine Blicke wanderten unruhig hin und her. Selten hatte ich einen nervöseren Menschen gesehen. Seine Hände schlossen und öffneten sich ununterbrochen, und mit dem rechten Fuß wippte er auf und ab.
    »Schießen Sie los, Lundsdale!«
    »Es gibt nicht viel zu erzählen«, meinte er.
    »Schon möglich. Dann erzählen Sie das wenige!«
    Er ging im Zimmer auf und ab. Ich sah ihm zwei Minuten zu, dann war meine Geduld erschöpft. Verärgert stand ich auf, packte ihn an den Schultern und drückte ihn auf einen Stuhl. Er sah mich verschreckt an.
    »Ich kann auch anders«, sagte ich und ballte die Hände zu Fäusten. »Reden Sie endlich!«
    Er nickte und senkte den Kopf. »Ich hatte kürzlich ein Angebot bekommen, in Hongkong an einer Privatschule zu unterrichten. Das sagte ich Coco, und sie war Feuer und Flamme, mit mir nach Hongkong zu fliegen. Sie war von einer unglaublichen Hektik. Ich packte meine wenigen Habseligkeiten ein, und sie telefonierte in der Zwischenzeit. Anschließend fuhren wir in die Baring Road. Coco brauchte nur wenige Minuten zum Packen. Dann fuhren wir zum Flughafen, wurden aber aufgehalten. Eine Begräbnisprozession versperrte uns den Weg. Wir verpaßten das Flugzeug. Es war alles so seltsam. Ich kann es nicht in Worte fassen. Coco kam mir so vor, als würde sie einem fremden Zwang folgen. Sie sprach kaum etwas, und wirkte nervös und ungeduldig.«
    Lundsdale blickte mich verlegen an. Er atmete rascher, und ich setzte mich wieder.
    »Weiter!« sagte ich. »Erzählen Sie weiter!«
    »Wir warteten auf die nächste Maschine. Ich wollte eigentlich gar nicht so rasch London verlassen, doch Coco bestand darauf. Mehr als eine Stunde saßen wir schweigend da. Coco kam mir wie eine Statue vor, doch von einem Augenblick zum anderen änderte sich auf einmal ihre Stimmung. Sie war plötzlich fröhlich, lachte viel, plapperte unentwegt und scherzte mit anderen wartenden Passagieren, was mir einigermaßen unangenehm war. Dabei lernte sie ein Dutzend reicher Geschäftsleute aus Hongkong kennen, die nach London gekommen waren, um einem gemeinsamen Freund die letzte Ehre zu erweisen. Sie waren mit einer Chartermaschine gekommen und von Coco so angetan, daß sie ihr anboten, sie auf der Heimreise zu begleiten. Coco nahm das Angebot an, und ich durfte auch mitkommen.«
    Ich bot Lundsdale eine Zigarette an, und er nahm sie. Seine Hände zitterten noch immer,

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