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0081 - Die Hexe von Los Angeles

0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Jenseits, beim Licht und bei der Finsternis! So soll es sein!«
    Auch Edwiga Blutzahn nahm das Messer und schnitt sich in den Arm.
    »Hä, hä,hä, hi, hi, hi, bei meinem Hexenblut. So soll es sein. Es gibt drei Treffen, heute, morgen und übermorgen. Hier im Tal. Es werden keine Unbeteiligten hineingezogen. Bist du einverstanden, Zamorra?«
    »Jawohl. Der Besiegte gehört dem Sieger mit Leib und Seele.«
    »Mit Leib — und Seele!«
    Die Hexe kreischte und lachte wie irr. Sie preßte die Wunde mit zwei Fingern, daß mehr Blut hervorquoll, und versprühte es im magischen Kreis. Zamorra tat das gleiche. Sowie das Blut den Boden berührte, war der Form Genüge getan.
    »Ich schwöre«, sagten Zamorra und die Druidenhexe.
    Wer von ihnen den Eid brach, den würden Loki oder Merlin strafen. Das war ein magisches Gesetz, dem sich weder der Feuergott noch der große Magier entziehen konnten. Sie waren am Geschehen weder mittelbar noch unmittelbar beteiligt. Aber die Schiedsrichterrolle mußten sie wahrnehmen.
    Zamorra trat aus dem magischen Kreis.
    »Wir fangen gleich an, Edwiga Blutzahn! Du hast es so gewollt!«
    »Jawohl, es geht sofort los. Ich rufe die Wilde Jagd von Niflheim, und ich reite selbst an ihrer Spitze!«
    ***
    Die Druidenhexe verschwand von einem Augenblick zum ändern. Es wurde düster, und es brauste in den Lüften. Die Wilde Jagd raste heran, geführt von dem gesichtslosen Recken, der auf einem achtbeinigen Hengst ritt. Ihm folgten Krieger und Reiter zu Pferde und zu Fuß, mit Toten- und Tierköpfen, Wölfe und Bären und Drachen.
    Durch die Lüfte ritten sie. Da sprengte aus dem Wald eine Gestalt auf einem prachtvollen Schimmel in die Luft empor. Edwiga Blutzahn war es, die Druidenhexe, in der Gestalt einer rothaarigen jungen Schönheit.
    Sie trug einen funkelnden Brustharnisch und einen bis über die Knie reichenden Rock sowie eiserne Beinschienen. In der Rechten schwang sie das blanke Schwert. Als sie ihrem Pferd die Sporen eindrückte und es gleichzeitig zügelte, bäumte es sich auf der Stelle auf und wieherte dreimal.
    Geschrei und Waffengeklirr erschollen, Gefauche und Gebrülle. Der markige Gesang der Wilden Jagd von Niflheim erklang.
    Die Wilde Jagd ritt über den Köpfen von Zamorra, Bill Fleming und Thor hinweg, drehte ab und formierte sich von neuem.
    »Jetzt reiten wir euch in Grund und Boden!« kreischte Edwiga Blutzahn. Thor lachte dröhnend.
    »Da brauche ich nicht einmal meinen Hammer«, sagte er. »Unter diesen Umständen kann ich nämlich die echte Wilde Jagd rufen. Meine Wilde Jagd, die ich selber anführen werde!«
    Er rief ein paar germanische Worte und breitete die Arme aus, reckte sie hoch empor.
    »Odin!« brüllte er. »Oooodiiinnn!« Wieder brauste es in der Luft. Thor verschwand, und im nächsten Moment formierte sich der Wilden Jagd von Niflheim gegenüber die des Donnergottes. Thor saß auf einem schwarzen Hengst an der Spitze. Er hatte noch den hellen Sommeranzug an und hielt ein Schwert in der Rechten und einen schweren Eichenholzschild in der Linken.
    Ihm folgten die Helden von Walhall, grimmige blonde oder rotbärtige Krieger mit langen Bärten und Zöpfen, mit Bärenfellen und gehörnten Helmen, manche auch mit schimmerndem Brustharnisch. Wölfe jagten an ihrer Seite und ein paar riesige Bären.
    »Er ist auf dieser Welt sterblich«, sagte Bill Fleming. »Wenn ihm im Kampf etwas zustößt! Er hat nicht einmal eine Rüstung an.«
    »Wir können ihn nicht stoppen«, sagte Zamorra. »Aber immerhin ist Thor ein alter Kämpe!«
    Edwiga Blutzahn war geschockt, als sie den Donnergott sah.
    »Verrat!« kreischte sie. »Das ist ja Thor! Zamorra, du hast mich hereingelegt!«
    »Stell dich zum Kampf, du Schlange!« brüllte Thor. »Auf zur Schlacht!« Lurenhörner bliesen. Die beiden Heerhaufen jagten aufeinander los. In den Lüften begann ein Gemetzel, wie Zamorra und Bill Fleming es noch nicht erlebt hatten. Die Kämpfer der beiden Parteien hieben aufeinander ein, daß die Funken von den Waffen stoben. Es klirrte und krachte, Geschrei und Gestöhn waren zu hören.
    Die Bären und Wölfe zerfleischten sich. Die Drachen der Wilden Jagd von Niflheim wälzten sich vor. Aber die Recken von Thors Wilder Jagd empfingen sie mit Speerwürfen und Pfeilschüssen und gingen tollkühn mit dem Schwert auf sie los.
    »Seinen Hammer hat Thor hiergelassen«, sagte Bill Fleming. »Sieh nur, er kämpft mit Edwiga Blutzahn!«
    Der Donnergott hatte sich eine Gasse durch die Kampf schar von Niflheim

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