0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel

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Thor soweit, daß dieser allem zustimmte.
    ***
    Es war nicht einfach, für Thor passende Kleidungsstücke aufzutreiben. Mit seiner Größe von zwei Meter und zehn und seinen enorm breiten Schultern paßte er in keine Konfektionsgröße. Bill Fleming hatte den rettenden Einfall.
    Im Chinesenviertel gab es Schneider, die Maßaufträge sofort ausführten. Bill telefonierte, und noch vor der Mittagszeit traten zwei kleine chinesische Schneider und drei noch kleinere Näherinnen mir einer Stoffkollektion ins Hotelapartment. Es war eine Frage des Geldes, alles zu arrangieren.
    Thors neue Garderobe sollte an Ort und Stelle angefertigt werden. Der Hotelbarbier kam und stutzte Thors wallende Mähne und seinen Bart. Zamorra hatte sich überlegt, daß ein Färben eigentlich nicht nötig wäre. Eine moderne Frisur war weniger umständlich und würde den gleichen Zweck erfüllen.
    Thor grollte und brummte zwar und schielte manchmal nach seinem Hammer, der auf dem Teppich lag, ließ aber alles über sich ergehen. Er hielt die Bourbonflasche in der Hand und nahm ab und zu einen Schluck.
    Um seine Maße zu nehmen, mußten die beiden chinesichen Schneider auf Stühle steigen. In einem Schlafzimmer des Vier-Personen-Apartments nähten die Chinesen dann. Beim Mittagessen hieb Thor wieder gewaltig ein. Danach schlief er und schnarchte, daß die Fensterscheiben klirrten.
    Am Nachmittag bemühte sich Bill Fleming, passende Unterwäsche und noch ein paar andere Kleinigkeiten für den Donnergott aufzutreiben. Smithers hatte die Schäden in dem von Thor verwüsteten Hotelapartment großzügig reguliert und durch eine hohe Sonderzahlung dafür gesorgt, daß die Hotelleitung keinerlei Kritik mehr an Thors Anwesenheit äußerte und das Personal anwies, den rotbärtigen Hünen als Vorzugsgast zu behandeln.
    Smithers schaute ins Hotelapartment, gerade als Thor in seine neuen Sachen stieg. Ein großer Spiegel war gebracht worden. Der Donnergott spreizte sich in seiner neuen Garderobe wie ein Pfau, während die fünf Chinesen Beifall klatschten und Komplimente machten.
    Thor sah überwältigend aus. Der wieselgesichtige Gouverneurssekretär staunte.
    »Donnerwetter!« sagte er. »Thor wäre eine Superkarriere beim Film sicher. Mister Universum könnte sich glatt hinter ihm verstecken. So ein Mannsbild gibt es auf dieser Welt nicht noch einmal!«
    Thor trug einen hellen Sommeranzug und ein offenes grüngemustertes Hemd. Bill Fleming hatte sogar eine teure Armbanduhr für ihn besorgt. Das rote Haar des Donnergottes war zu einer modischen Frisur geschnitten, der Bart kurzgestutzt. Die drei chinesischen Näherinnen schmachteten Thor an.
    Ein Zimmermädchen, das ins Apartment trat und etwas fragen wollte, geriet in Verzückung.
    Thor hatte außer dem Sommeranzug noch eine Freizeitkluft erhalten. Er war mit seiner Garderobe sehr zufrieden. Bill Fleming bezahlte die Chinesen und fertigte das Zimmermädchen ab. Er stellte den großen Koffer hin, in dem Thors Hammer untergebracht werden sollte.
    »So«, sagte Bill Fleming, »es kann losgehen. Jetzt werden wir der alten Edwiga Blutzahn mal zeigen, was eine Harke ist und wo bei Thor der Hammer hängt. Jetzt wird aufgeräumt in Lytle-Creek-Valley!«
    »Heute schon?« fragte Smithers. »Aber ich dachte, Mr. Zamorra, Sie wollten ein paar Tage warten?«
    »Ich habe es mir anders überlegt«, antwortete Zamorra.
    ***
    Eine aufgetakelte Blondine und eine üppige Rothaarige fuhren mit Zamorra, Bill Fleming und Thor im Aufzug in die Tiefgarage. Sie warfen Thor Blicke zu, die noch viel mehr als alles sagten. Seine geballte Männlichkeit wirkte auf die beiden wie ein Glas Honig auf zwei Fliegen.
    Thor schien nicht abgeneigt zu sein, mit ihnen etwas anzufangen, Zamorra flüsterte ihm zu, daß er eine Aufgabe zu erfüllen habe. An sein Vergnügen könne er später denken.
    Bill Fleming wandte sich an die beiden Sexbomben.
    »Tut mir leid, meine Damen, mein Freund hat heute seinen impotenten Tag. Aber ich führe eine Liste seiner Verehrerinnen. Wenn Sie sich vormerken lassen wollen…«
    »Ph«, sagte die Blondine, »jetzt werden Sie aber komisch, Sie Wicht!«
    Sie würdigten Bill Fleming und Zamorra, die auch nicht von schlechten Eltern stammten, keines Blickes. Ihre Augen hingen nur an Thor. Der Schnelllift stoppte zum Glück bald in der Tiefgarage. Thor stieg hinten in den weißen Cadillac ein. Zamorra ließ das Verdeck zurückfahren.
    »Die Frauen dieser Welt gefallen mir«, sagte der Donnergott. Er schnupperte