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0081 - Die Hexe von Los Angeles

0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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die nächste Straße. Per Anhalter gelangten sie in die Randbezirke von Los Angeles. Zamorra trug Thors Hammer, der im eleganten Wildlederkoffer steckte.
    Der Cadillac sah aus, als sei er in eine defekte Schrottpresse geraten. Er war nur noch ein zerquetschtes Wrack.
    Von einer Telefonzelle aus rief Zamorra einen Taxidienst an. Ein Yellow Cab brachte die drei Männer zum Hotel ›El Paseo Inn‹. Zamorra und Bill schleppten Thor ins Apartment, wo der Ase stöhnend aufs Bett sank. Zamorra war froh, den Koffer mit dem schweren Hammer endlich absetzen zu können.
    Ihm kam es vor, als seien seine Arme um ein paar Zentimeter länger geworden.
    »Ich kann mich nicht mehr rühren«, stöhnte Thor. »So ein magischer Hexenschuß ist eine böse Sache. Wie wir Asen aus Erfahrung wissen, schmettert er auch den stärksten Mann für mindestens vierzehn Tage nieder. Ich war zu unbedacht und unvorsichtig. Jetzt kann ich nicht mehr gegen Edwiga Blutzahn kämpfen, alles ist verloren.«
    »Verloren ist erst dann alles, wenn man sich selbst aufgibt«, sagte Zamorra. »Wir haben deinen Hammer, Thor, die alles entscheidende Waffe. Bill und ich werden uns seiner bedienen.«
    Thor lachte mühsam.
    »Wie wollt ihr das, ihr Wichte? Thors Hammer kann nur er selbst schwingen. Freilich, die Wilde Jagd von Niflheim, der Fenriswolf und die Midgardschlange sind bezwungen. Ein letzter richtiger Wurf gegen die Druidenhexe würde alles entscheiden. Doch wer — wer? — soll ihn ausführen?«
    »Ich war auf dem College mal ein ganz guter Athlet«, sagte Bill Fleming. »Zamorra und ich, wir werden den Hammer schon werfen. Du mußt uns nur die nötigen Verhaltensmaßregeln geben, Thor.«
    »Daran soll es nicht fehlen. Aber jetzt schafft mir erst mal eine Flasche Bourbon her. Eine von den großen, damit meine Qualen ein wenig gelindert werden.«
    Bill Fleming rief den Etagenservice an. Als es wenig später klingelte, war es aber noch nicht der Kellner, sondern der Gouverneurssekretär Smithers. Wütend ging er an Zamorra vorbei. Thor lag im Schlafzimmer, dessen Tür einen Spalt offenstand.
    »Also«, sagte Smithers, »jetzt reicht es mir aber wirklich mit diesem Urviech! Gail Andersons Villa ist so schwer beschädigt, daß sie vielleicht abgerissen werden muß. Risse in den tragenden Wänden, sogar die Fundamente sind erschüttert. Ein paar Statiker berechnen noch, aber es ist gut möglich, daß die Villa geräumt werden muß. Davon war nicht die Rede, als Sie mich über Thors Einsatz unterrichteten, Mr. Zamorra!«
    »Ich kann Ihnen noch etwas sagen«, sagte Zamorra, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. »Der Cadillac Eldorado, den ich gemietet hatte, wurde von der Midgardschlange völlig vernichtet. Auch dafür wird der Gouverneur aufkommen müssen, falls er auf unsere Hilfe und weitere Mitarbeit Wert legt.«
    »Das - das ist zuviel! Wie soll ich denn das dem Gouverneur gegenüber begründen? Was denken Sie sich eigentlich dabei? Thor richtet ja mehr Schäden an, als er gutmacht. Das ist… das ist… ich finde einfach keine Worte mehr.«
    »Dabei bleiben Sie nur, Mr. Smithers. Es sei denn, Sie wollen selber sehen, wie Sie mit der Druidenhexe fertig werden. Wie stehen Sie denn dazu?« Smithers sah, daß er zu weit gegangen war, und lenkte ein.
    »Naja, ich habe es nicht so gemeint. Aber muß es denn sein, daß Thor so wütet?«
    »Er ist eine Urgewalt«, sagte Zamorra. »Ihn kann man nicht bändigen. Wir haben übrigens bedeutende Erfolge im Kampf gegen Edwiga Blutzahn erzielt. Und es werden keine Unschuldigen mehr zu Schaden kommen. Das ist doch schon allerhand, oder?«
    »Ja, doch. Wo ist Thor jetzt?«
    Zamorra führte Smithers ins Schlafzimmer, wo der Ase hingestreckt lag. Der Sekretär erschrak.
    »Was ist mit ihm?«
    »Ein magisches Leiden«, sagte Zamorra. »Jetzt hängt alles von Bill Fleming und mir ab. Morgen wird der Entscheidungskampf stattfinden. Wenn Edwiga Blutzahn siegt, gehen wir alle bösen Zeiten entgegen.«
    Smithers’ Wieselgesicht wurde blaß.
    »Das darf auf gar keinen Fall geschehen, Mr. Zamorra. Vergessen Sie mein Gerede von vorhin. Ihnen stehen selbstverständlich alle Hilfsmittel zur Verfügung. Finanzielle und auch sonstige.«
    »Das ist keine Frage des Geldes, Mr, Smithers. Wir tun unser möglichstes. Falls ich etwas brauche, melde ich mich.«
    »Wirf diesen Neidling hinaus!« grollte Thor. »Ich will meine Ruhe haben. Und wo bleibt mein Bourbon? Beim Kot von Odins Raben, wie lange soll ich denn noch warten?«
    Thors

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