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0081 - Ich galt als Verräter

0081 - Ich galt als Verräter

Titel: 0081 - Ich galt als Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich galt als Verräter
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sich einen Wagen, bat, daß sich der Fahrer beeilen möchte, und legte den Hörer auf.
    »Ich muß schnell noch einmal in die Firma!« rief er seiner Frau im Eßzimmer zu. »In einer Stunde werde ich wohl wieder zurück sein.«
    Um ihr keine Gelegenheit nach Fragen zu geben, eilte er schon nach vorn in die Diele und setzte den Hut auf. Er warf sich einen leichten Mantel über den Arm und verließ das Haus.
    Gerade als er vor dem Gartentor ankam, hielt das Taxi. Er stieg rasch ein, zog die Tür hinter sich zu und sagte: »Fahren Sie so schnell Sie können. Es ist dringend…«
    Der Fahrer nickte gelassen und brummte: »Okay. Aber wohin eigentlich?«
    Garren war schon wieder in Gedanken versunken, und der Fahrer mußte seine Frage wiederholen. John Garren schrak aus seinen Gedanken empor. Wohin? Ach so,ja…
    »Zum FBI«, sagte er entschlossen.
    ***
    »Nehmt mal schön eure Pfötchen hoch, aber verdammt schnell!« brummte eine sonore Stimme in unserem Rücken.
    Wer so etwas sagt, hält gewöhnlich ein Schießeisen in der Hand, um seinen Befehl damit wirkungsvoll zu unterstreichen. Wir konnten es zwar nicht sehen, denn der Mann stand in unserem Rücken, aber es war anzunehmen, daß er nicht mit einem Feuerzeug spielte. Langsam schoben wir unsere Arme in die Höhe, wobei wir uns vorsichtig umdrehten.
    Vor uns stand Sergeant Calloway mit dem alten Mann, der meinen Jaguar gestoppt hatte. Er erkannte uns sofort und ließ seine Kanone grinsend verschwinden. Wir nahmen die Hände herunter.
    »Der Alte sagte, da hinten liege ein Toter, und er habe schon zwei Männer nach hinten geschickt. Well, ich dachte, Vorsicht ist immer besser als Nachsicht…«
    »Schon gut«, nickte ich. »Ich hätte in Ihrem Fall auch die Kanone in die Hand genommen.«
    Wir postierten uns so an die hintere Ecke der Einfahrt, daß wir den Hof mit der Treppe überblicken konnten. Phil und der Sergeant rauchten eine Zigarette, während ich mich mit dem Alten unterhielt.
    »Wie kamen Sie eigentlich hier in den Hof?« fragte ich ihn. »Wohnen Sie etwa auch in diesem Haus?«
    Der Alte fingerte nervös an seiner Weste herum. Er trug einen hellgrauen ausgebeulten Anzug mit einer Weste, über die sich die dicke Kette einer Taschenuhr spannte. Seine flinken, kleinen Augen, umrahmt von einem Gewirr winziger Fältchen und Runzeln, huschten unruhig umher. Der Schock mit der Leiche mußte ihn ziemlich mitgenommen haben. Als ich ihn plötzlich ansprach, zuckte er zusammen, als hätte er einen Schlag mit einer Peitsche bekommen.
    »Bitte? Eh — wie meinten Sie?« stotterte er.
    Ich wiederholte meine Frage, ob er etwa im gleichen Haus wie der Tote wohne.
    »No, Sir, no, no!« versicherte er eilig. »Ich wohne in der Nachbarschaft, da drüben!«
    Er deutete über seine Schulter irgendwohin in die dunkle Nacht hinein.
    »Und wie kamen Sie in den Hof hier?« fragte ich.
    »Oh, ich hörte so eigenartige Geräusche, wissen Sie!«
    »Schläge?«
    »Ja, genauso! Da dachte ich, daß ich doch einmal nachsehen sollte. Na, und wie ich dann hier in den Hof kam, da sah ich ihn… Ach, es ist ein fürchterlicher Anblick…«
    Er schüttelte den Kopf, als könne er es noch immer nicht begreifen. Ich ließ ihn in Ruhe. Die Mordkommission würde ihn ja noch vernehmen. Es dauerte nicht mehr lange, da kamen ihre Wagen auch schon.
    Wir sprachen kurz mit dem Kollegen, der die Mordkommission leitete.
    »So, so«, sagte Bax Moregon. »Also, Bandentätigkeit ist in dieser Gegend schon gemeldet worden. Na, ich bin gespannt, ob es eine Bande war oder nur ein einzelner Mörder. Ich lasse von sämtlichen Protokollen Durchschläge anfertigen und in euer Office schicken. Okay?«
    Phil und ich nickten. Wir verabschiedeten uns, denn eine Mordkommission soll man bei der Arbeit am besten in Ruhe lassen.
    Wir erwähnten nur noch, daß wir das Haus betreten hatten, weil die Hintertür offen war.
    Dann fuhren wir zurück zum Office. Auf der Straße vorn hatten sich inzwischen schon die ersten Neugierigen angesammelt. Aber es waren auch uniformierte Beamte vom nächsten Revier da, die die Einfahrt absperrten, damit die Mordkommission ungestört arbeiten konnte.
    Als wir zum Office zurückkamen, lag ein Zettel auf meinem Schreibtisch.
    Bitte sofort in mein Office kommen oder mich anrufen, wenn ich nicht mehr im Haus sein sollte.-
    High
    »Was hat denn der Chef da schon wieder?« murmelte Phil und zerknüllte den Zettel. »Das ist ja heute nacht sehr lustig. Wir haben jetzt Mitternacht, aber ans Bett

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