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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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Phil und ich über Holzstapel, herumstehende Kalkkästen und Hohlblocksteine. Auf der riesigen Baustelle herrschte emsiges Treiben. Hunderte von Arbeitern schwirrten hin und her. Lastzüge donnerten - mit Baumaterialien beladen - über die notdürftig angelegten Knüppeldämme, Kräne hoben ganze Kipploren von Mörtel in die Höhe.
    Es fiel nicht weiter auf, wenn in diesem Gewimmel zwei Männer einem bereits mit Außenputz versehenen sechsstöckigen Gebäudetrakt zustrebten. Ein Uneingeweihter hätte Phil und mich für Architekten oder Bauunternehmer halten können.
    Die Bande hatte sich ein raffiniertes Versteck ausgesucht. Clifford Davis hatte bei dem Hauseigentümer eine Wohmmg im 6. Stock gemietet. Die Wohnungen dieses Gebäudekomplexes würden erst in sechs Wochen von den Mietern bezogen werden, da die Maurer- und Malerarbeiten erst im Laufe der letzten Tage abgeschlossen wurden. Während dieser sechs Wochen sollten die Wohnungen genügend austrocknen. Die Bande wäre also vor Entdeckung sicher gewesen, wenn uns nicht Anthony Gibson das-Versteck preisgegeben hätte.
    Es roch nach frischer Farbe, als wir den Hausflur betraten. Gibson hatte uns gesagt, welchen Aufgang wir benutzen sollten, um von der Bande nicht vorzeitig gesehen zu werden. Der Lift war zwar schon in Betrieb, aber wir durften ihn nicht benutzen. Da& Summen hätte die Gangster gewarnt.
    Nach der Skizze, die Gibson für uns angefertigt hatte, mussten wir im 5. Stock nach links abbiegen. Wir schritten auf leisen Sohlen durch einen langen Gang, durcheilten wieder ein Treppenpodest und schlichen uns nochmals durch einen Gang. Dann mussten wir über eine Feuerleiter eines Lichtschachtes ins sechste Stockwerk klettern.
    Der etwas umständliche-Weg bot uns die Möglichkeit, unbemerkt bis an die von Davis gemietete Apartmentwohnung zu gelangen, die aus zwei Zimmern, einer Küche, einem Badezimmer und einer Diele bestand. Die Wohnung befand sich in einer Ecke des Hauses. An der Längswand lagen die beiden Zimmer, davor eine schmale Terrasse, die auch vom Gang aus zu erreichen war, auf dem Phil und ich jetzt angelangt waren.
    Wir standen, Phil rechts und ich links, vor der Wohnungstür, die Gibson uns bezeichnet hatte. Die Gangster hatten untereinander abgemacht, nur auf ein ganz bestimmtes Klopfzeichen zu öffnen.
    Totenstille herrschte in dem Gang. Kein Laut drang durch die Wohnungstür.
    Phil tat, was wir besprochen hatten. Ich blieb an der Wohnungstür stehen, während Phil mit einem Spezialschlüssel das Schloss der seitlich von der Wohnung liegenden Tür öffnete, die auf die schmale Terrasse hinausführte. Phil würde so der Bande einen eventuellen Rückzug vereiteln.
    Phil schob Zoll für Zoll die Glastür auf, schlüpfte hinaus und gab mir ein Zeichen.
    Es war soweit. Ich nahm meine Smith & Wesson in die Rechte, schob den Sicherungsflügel zurück und bummerte mit den Knöcheln der linken Hand gegen die Tür. Zweimal klopfen - kleine Pause - viermal klopfen.
    Ich vernahm tapsende Schritte, die sich der Tür näherten.
    »Gibson«, flüsterte eine Stimme hinter der Tür.
    »Yes«, flüsterte ich zurück.
    »Moment«, rief die Stimme.
    Dann knirschte ein Schlüssel im Schloss.
    Die Tür öffnete sich langsam.
    Es war Hawkins, der mich wie ein Gespenst anstarrte, und einen Schrei ausstoßen wollte. Doch dazu ließ ich ihm keine Zeit. Während ich ihm den Lauf meines Revolvers über den Kopf zog, hielt ich ihm mit der Linken den Mund zu.
    Er sackte mit einem gurgelnden Laut zusammen. Ich fing ihn rasch auf und ließ ihn auf den Läufer niedergleiten.
    Dann schlich ich mich an die angelehnte Tür, die ins Wohnzimmer führte.
    »Wer ist denn gekommen, Oliver?«, flötete eine Frauenstimme.
    »Ich«, sagte ich lakonisch.
    Mit dem Fuß stieß ich die Tür sperrangelweit auf.
    »Alles okay, Phil«, rief ich laut.
    Mein Freund tippte von außen gegen das halb geöffnete Fenster und setzte mit einer kurzen Flanke über die Brüstung.
    Auf der Couch saßen John Martin und Barbara Price, die Phil und mich entgeistert anstarrten.
    Völlig überflüssig zu erwähnen, dass wir ihnen keine Zeit mehr ließen, das gemütliche Frühstück fortzusetzen. Ich glaube allerdings, dass den beiden der Appetit sowieso vergangen war.
    An diesem, Tag gab es Verhöre am Fließband. Außer Gibson versuchten alle ihre erbärmliche Haut zu retten. Doch angesichts der erdrückenden Beweise gab einer nach dem anderen auf und unterschrieb das-Vernehmungsprotokoll. Der Letzte, der seine

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