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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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und das Gesicht eines Boxers, der noch nie k.o. geschlagen wurde.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mr. Cotton und Mr. Decker«, schnarrte er in geschäftigem Ton. »Schrecklich, nicht wahr? Bitte, nehmen Sie Platz, meine Herren. Ja, ich habe Ihren Besuch natürlich erwartet.«
    Mr. Davis zwängte sich wieder in seinen Drehstuhl. Als wir ihm am Schreibtisch gegenüber saßen, sagte der Anwalt: »Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen. Aber ich weiß rein gar nichts. Sehen Sie, wenn ich was wüsste, hätte ich mich schon längst bei Ihnen gemeldet. Ich bin doch als Anwalt schließlich kein Greenhorn.«
    Den letzten Satz glaubte ich ihm aufs Wort. Mehr allerdings nicht. Dazu bestand vorläufig noch kein Anlass. Nicht, dass ich ihn verdächtigte, mit dem Mord an Peggy Sterling etwas zu tun zu haben. Aber ein bisschen müsste er doch wohl von seiner Sekretärin wissen, dachte ich.
    Er war von einer Offenheit, die ebenso gute Maßarbeit war wie sein dunkelblauer Freskoanzug. Offenheit war wohl eine Ware, die er ebenso wie Kabarettvorführungen und Getränke verkaufte. Ja, Mr. Davis besaß noch ein exklusives Nachtlokal am Broadway. Aber das war schließlich seine Sache. Das ging mir nur so durch den Kopf.
    »Hören Sie, Mr Davis«, sagte ich. »Peggy Sterling war ein hübsches Mädchen. Sie wird doch wohl irgendeinen Freund gehabt haben. Oder…?« Ich brach ab und sah ihn fragend an.
    Der Anwalt grinste.
    »Ich verstehe, was Sie meinen, Mr. Cotton.« Er schüttelte den Kopf. »Aber Sie irren sich ganz gewaltig. Aus dem Alter bin ich heraus.«
    »Aber Peggy hatte doch einen Freund?«, sagte ich.
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte Mr. Davis schnell. Ich hatte den Eindruck, dass die Antwort ein bisschen zu schnell kam.
    Der Anwalt saß abwartend da wie ein Zeuge, der auf die nächste Frage wartete. Als das Telefon läutete, legte er seine Zigarre ab, nahm den Hörer ab und sagte nach kurzem Zögern: »Jawohl, Oma, jawohl. Nein, Oma, das geht doch nicht. Sei schön vernünftig, Oma.«
    Dann hängte er auf.
    »Meine Großmutter ist neunundneunzig Jahre alt. Können Sie sich vorstellen, dass sie unbedingt in meiner Bar als Reinemachfrau arbeiten möchte. Ich weiß nicht, wie ich ihr das ausreden soll. Ihr Leben sei so langweilig, jammert sie. Entschuldigen Sie bitte die Unterbrechung, meine Herren«
    Er hüllte sich in Schweigen, während Phil das-Verhör wieder aufnahm. Es kam allerdings nichts dabei heraus. Er war zu gewandt, dieser Mr. Clifford Davis. Ich musste daran denken, wie aufgeregt die meisten Leute sind, sobald sie von einem FBI-Beamten aufgesucht werden, während sich der Kriminelle zinneist als kaltblütig und überlegen erweist.
    Ich hatte plötzlich eine Idee. Wie nun, wenn der Mord an Peggy Sterling und die Erpresseraffäre in gar keinem ursächlichen Zusammenhang stünden?
    »Sagen Sie, Mr. Davis, hätten Sie was dagegen, uns zu sagen, wo sie sich gestern Abend aufhielten?«
    Ich wartete die Wirkung meiner Worte ab. Als Täter konnten wir ihn wohl abschreiben, denn er lachte ungezwungen. Wenn er der Täter war, dann musste er ein großartiger Schauspieler sein.
    »Ich warte schon die ganze Zeit auf diese Frage, Mr. Cotton. Ich hätte es Ihnen direkt übel genommen, wenn sie nicht gekommen wäre. Bitte, das ist kein Hohn, das ist mein voller Emst. Ich habe gestern den ganzen Abend, also ungefähr von 19 Uhr an, in meiner Bar am Broadway gesessen. Mitten unter den Zuschauern. Ich habe nämlich ab gestern eine neue Show über die Bühne gehen lassen, und dabei lasse ich es mir niemals nehmen, die Reaktion des Publikums festzustellen.«
    »Danke, Mr. Davis, es war eine reine Routinefrage«, sagte ich.
    »Ich weiß, Mr. Cotton. Man darf ja nichts unversucht lassen.«
    Wir erhoben uns, dankten und verabschiedeten uns. Davis begleitete uns zur Tür, wobei er mir j ovial und plumpvertraulich die Hand auf die Schulter legte. Falls er irgendetwas erführe, was uns auf der Suche nach dem Mörder helfen könnte, würde er sich sogleich mit uns in Verbindung setzen. Es sei eine niederschmetternde, zutiefst bedauerliche und tragische Angelegenheit. Er könne es noch immer nicht fassen, dass Peggy tot sei.
    Ich hätten am liebsten gesagt: »Sie sollten sich beim Theater bewerben, Mr. Davis«, aber beim FBI würde man derartige sarkastische Bemerkungen nicht billigen. Wir waren als Beamte bei Mr. Davis, die sich in kühler Sachlichkeit mit Tatsachen zu beschäftigen hatten.
    ***
    »Es fällt mir verdammt schwer,

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