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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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schlendernden Passanten als Deckung. Ich wechselte sofort bei Beginn der Beschattung die Straßenseite und arbeitete mich bis in Wynters Höhe vor. Ich prägte mir den Gang und die Kleidung der Frau ein. Mir fiel die grüne Handtasche aus Wildleder auf, die von ihrer rechten Schulter herabbaumelte. Ferner die Art, in der sie ihren Arm dicht an die linke Seite gepresst hielt. Ich registrierte die leichte Neigung, mit der sie ihren Kopf nach links hielt.
    Häufig ist es leichter, sich von solchen Einzelheiten und ganz persönlichen Eigenarten leiten zu lassen, als krampfhaft der ganzen Gestalt seine Aufmerksamkeit zu widmen. Das gilt besonders, wenn der Verfolgte sich in einer großen Menschenmenge befindet.
    Die Frau war etwa 32 Jahre alt, hatte eine frische Gesichtsfarbe und war sehr schlank, fast grazil. Ihrem Gang nach konnte sie Tänzerin oder Mannequin sein. Auf ihrem keineswegs naturblonden Haarschopf saß ein keckes Hütchen mit einer Straußenfeder. Sie trug ein lindgrünes Herbstkostüm aus Wolljersey in der modischen Sichellinie und Lederpumps in der spitzen italienischen Form.
    An der nächsten Straßenecke blieb sie zunächst etwas unschlüssig stehen. Ich bremste und interessierte mich für ein Schaufenster, indem elektrische Miniatureisenbahnen und die neuesten Modelle von künstlichen Erdsatelliten ausgestellt waren.
    In der Scheibe sah ich, dass Wynter ausgerechnet vor einem Geschäft für Damenkleidung stehen bleiben musste.
    Endlich ging die Frau weiter. Sie überquerte die Straße und strebte einem Geschäftsviertel voller Fleischläden, Fisch- und Geflügelgeschäften, Lebensmittelhandlungen und Drugstores zu.
    Bisher hatte sie sich nicht einmal umgedreht.
    Doch plötzlich machte sie auf dem Absatz kehrt. Wynter hatte richtig geschaltet. Er ging weiter und putzte sich die Nase, als er an ihr vorbei schritt. Dann wechselte er die Straßenseite und blieb ein paar Geschäfte vor mir stehen. Diesmal hatte er sich vorsichtshalber einen Lebensmittelladen ausgesucht, während ich in ein Schaufenster blickte, das mit Gänsen, Hühnern, Enten und ähnlichem Getier geradezu vollgestopft war. Ich brauchte mich aber nicht lange dem Anblick des Geflügels und der Delikatessen zu widmen.
    Die Dame mit der Straußenfeder auf dem Hut hatte sich nur an einem Obststand eine Banane gekauft, die sie im Weitergehen mit sichtlichem Genuss verzehrte.
    Als sie ungefähr die Höhe erreicht hatte, in der ich stand, überquerte ich den Eahrdamm und übernahm die Position Wynters. Es machte mir Spaß, mit Wynters zusammenzuarbeiten. Er verstand immer, worauf es ankam, obwohl er erst kurze Zeit dem FBI angehörte.
    Dann ging die Verfolgung weiter. Ich befand mich etwa 25 Yard hinter der Blondine. Ich spürte instinktiv, dass die Frau in einem Zusammenhang mit der Erpresseraffäre stand. Sie durfte uns unter keinen Umständen entwischen.
    Und wenn die Verfolgung noch zehn Stunden dauerte, dachte ich.
    Wenn sie annahm, dass sich jemand an ihre Fersen geheftet hatte, dann war sie sehr intelligent und, präziser ausgedrückt, gerissen.
    Ab und zu stellten sich mir Kinderwagen in den Weg, die recht wirksame Straßensperren bildeten. Ich musste mich manchmal ganz schön sputen, um den Anschluss nicht zu verlieren.
    Die Frau nahm Kurs auf eine U-Bahn-Station. Damit trat die Verfolgung in ein besonders schwieriges Stadium ein.
    Jonny Wynter handelte durchaus richtig, als die Frau an einem Reklameplakat am Eingang des U-Bahnhofs stehen blieb und sich gelegentlich mit einem Konterfei-Gary Coopers beschäftigte.
    Wynters ging an ihr vorüber und löste am Schalter ein Ticket. Ich hatte meine Schritte verlangsamt und verbarg mich hinter einer dicklichen Matrone, die asthmatisch keuchend, die Stufen hinabstieg.
    Dann trat auch die Blondine an den Fahrkartenschalter und trippelte anschließend auf den Bahnsteig. Wynter war ungefähr zehn Schritte vor ihr. Er hatte eine Zeitung aus der Tasche gezogen, verbarg sein Gesicht dahinter und ließ die Blondine an sich vorüberflanieren.
    Auch ich hatte inzwischen den Fahrpreis entrichtet und blieb in der Nähe der , Sperre. Als der Zug einfuhr und die Luftdruckbremsen ihn sanft zum Stehen brachten, wartete ich noch mit dem Einsteigen.
    Wynter hatte den zweitletzten Wagen betreten, die Frau einen davor. Als der Zug sich in Bewegung setzte, wollte ich gerade zum Sprung ansetzen. Doch ich kam nicht mehr dazu.
    Die Frau machte einen schnellen, unerwarteten Schritt zurück auf den Bahnsteig. Wynter war

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