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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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Zischend entwich die Luft, und der Wagen stand vorn auf Plattfüßen.
    Einen Sekundenbruchteil dauerte es, bis sie die Überraschung verdaut hatten. Dann flogen die Türen auf, und Gewehrläufe reckten sich nach oben.
    »Rauskommen!« brüllte ich hinunter. »Ihr seid umstellt! Gebt es auf!«
    Ich hätte nicht damit gerechnet, daß meine Aufforderung von Erfolg gekrönt würde. Aber tatsächlich ging die rechte Hintertür auf, und eine sonore Stimme rief:
    »Hört auf zu schießen! Ich ergebe mich!«
    Ein weiteres Gewehr flog heraus, und ein Bulle von einem Mann schob sich nach, die Hände nach oben gereckt. Eine jüngere Stimme schrie etwas Grelles, das sich furchtbar wütend anhörte, aber nicht zu verstehen war.
    »Ich bin doch nicht blöd!« erwiderte der Bulle, der mit hochgereckten Armen in dem engen Raum zwischen Bretterwand und Wagen stand. »Ich habe lebenslänglich, Kleiner, vielleicht werde ich für die letzten Jahre sogar begnadigt! Ich lasse mich doch jetzt nicht abknallen! Ich…« Aber da rollte der Mercury bereits rückwärts aus dem Schuppen hinaus.
    Phil und ich sprangen auf, schwangen ’ uns in das viereckige Loch hinein und ließen uns fallen. Wir kamen hart auf, federten in den Knien wieder hoch und spritzten zur Seite hinter die Türbalken in Deckung. Draußen auf dem Hof knallten Schüsse. Wir unterschieden deutlich den Klang des Karabiners und den Krach der Pistolen von Regner und Lindquist. Sicherheitsglas splitterte mit dumpfem Geräusch. Ich reckte den Kopf vor und sah, daß die vordere Windschutzscheibe direkt vor dem Fahrerplatz von einem Gewirr weißer Fäden durchzogen war. Der Wagen rollte nur noch zwei oder drei Yard in eine rechte Rückwärtskurve, dann blieb er stehen und regte sich nicht mehr.
    Vielleicht hatte es den Fahrer erwischt. Ich kniff die Augen ein und wartete der Dinge, die da kommen sollten. Und sie kamen! Aber so schnell, daß weder Phil noch ich irgendwie hätten eingreifen können.
    Auf der uns abgelegenen Seite flog eine Tür auf, und jemand sprang heraus. Ihm folgten in kurzen Abständen noch drei Männer. Nur der Fahrer hatte eine leichte Schußverletzung davongetragen.
    Ihr Ausflug in die Freiheit hatte insgesamt nur vier Stunden gedauert.
    ***
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis man Mr. High auf dem Katastrophengelände gefunden und an das Telefon im Verwaltungsgebäude des Zuchthauses geführt hatte.
    »Ja, Jerry?« fragte er, als ich ihn endlich an der Strippe hatte.
    »Wir haben vier von den Ausbrechern erwischt, Chef«, sagte ich.
    »Das ist gut. Warten Sie einen Augenblick, Jerry. Ich hole mir schnell ein Stück Papier zum Mitschreiben.--So. Um wen handelt es sich bei den vieren?«
    Ich nannte ihm die Namen der Vier, so wie sie sie mir angegeben hatten, und gab zur Sicherheit auch ihre Personenbeschreibungen durch. Mr. High machte sich am anderen Ende der Leitung Notizen.
    »Das wären also alle«, sagte der Chef. »Übrigens, Jerry, ich habe inzwischen veranlaßt, daß die Telefonnummer der Polizeiwache, wo Sie sich jetzt auf halten, alle halbe Stunde durch alle Rundfunksender hier in der Gegend angesagt wird. Sie bleiben mit Phil dort in Bereitschaft. Alle anderen Leute brauchen wir für die Arbeiten hier oder für die Kontrollen und Sperren.«
    »Okay, Chef. Wissen Sie jetzt schon etwas Genaues über die Zahl der Leute, die durch die Explosion plötzlich freie Zellen hatten und entkommen konnten?«
    »Genau steht die Zahl noch immer nicht fest. Aber es scheint sich um zwölf Mann im ganzen zu handeln. Davon gehen die vier ab, die Sie jetzt bekamen. Mithin sind noch acht Leute auf freiem Fuß. Allerdings alles schwere Jungen. Entweder Todeskandidaten oder Lebenslängliche.«
    »Noch acht? Na, hoffentlich gehen die nicht alle als Einzelgänger.«
    »Wir wollen es nicht hoffen. Ursprünglich waren es natürlich mehr. Aber neun sind bereits innerhalb der ersten anderthalb Stunden gegriffen und zurückgebracht worden.«
    »Was ist mit der Hinrichtung, die gerade im Gange war?«
    »Die Explosion hat ein sechs Yard großes Stück Fußboden hinab ins Erdgeschoß gedrückt. Ausgerechnet das Stück, auf dem die beiden elektrischen Stühle standen. Es ist sehr gut erhalten, weil es in einen Mauerwinkel so hineingedrückt wurde, daß kein Schutt von oben darauffallen konnte. Das erlaubte uns die eindeutige Feststellung, daß die Gurte und Anschlüsse aufgeknüpft worden sind. Nach dem Zeitvergleich bleibt nur der Schluß übrig, daß die beiden Todeskandidaten um

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