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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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schließen, daß der Wagen hier im Schuppen steht«, murmelte Regner.
    »Ja, das nehme ich auch an«, nickte Lindquist.
    »Dann sollten wir versuchen, in den Schuppen zu kommen«, schlug ich vor. »Aber wir müssen zwei Mann zur Sicherung zurücklassen. Lindquist, bleiben Sie hier stehen. Regner schleicht mit uns an der Rückwand des Schuppens entlang zur westlichen Giebelseite und bezieht dort Stellung. Mein Freund und ich versuchen in den Schuppen hineinzukommen. Einverstanden?«
    »Klar«, sagte Regner. »Wir müssen ohnehin erst die Entwicklung der Dinge abwarten, können uns aber in dieser Zeit schon bessere Ausgangspositionen suchen.«
    »Also gut«, nickte Lindquist. »Ich bleibe hier. Wir sind uns darüber im klaren, daß die Sicherheit der Familie an oberster Stelle steht?«
    »Darüber gibt es keine Diskussion«, sagte ich. »Notfalls lassen wir sie sogar laufen, wenn im anderen Falle die Familie gefährdet würde. Kommt!«
    Wir drückten uns an der Schuppenwand zurück bis an die hintere Längsseite. Dort liefen wir entlang und suchten vergeblich eine Möglichkeit, von hinten her in den Schuppen einzudringen.
    Der Schuppen war länger als das gegenüberliegende Wohnhaus. Beide begannen aber auf der östlichen Seite ziemlich auf gleicher Höhe, so daß der Schuppen im Westen weit über die Länge des Wohnhauses hinausragte. So kam es, daß wir uns auf der westlichen Giebelseite des Schuppens freier bewegen konnten als dort, wo Lindquist auf seinem Posten war. Und hier war uns auch das Glück hold: In der Höhe des Obergeschosses gab es in der Giebelseite eine Tür, über der ein Balkon mit einer Rolle herausragte zum Emporziehen von Strohbündeln oder anderen Lasten. Ud diese Tür stand weit offen.
    »Das ist unsere Chance«, sagte ich. »Sie bleiben vorn an der Ecke stehen, Regner. Wir klettern da oben hinein!«
    »Gemacht«, sagte er, lehnte sich unterhalb der Tür mit dem Rücken gegen die Wand, stemmte die Beine fest ein und faltete die Hände vor seinem Bauch.
    Phil und ich stiegen der Reihe nach mit einem Fuß in die gefalteten Hände und zogen uns hoch. Der trockene Staub von gelagertem Stroh schwirrte um unsere Nasen, als wir leise über die Bohlenschicht tappten, durch deren Fugen man hinabblicken konnte in die untere Hälfte des Schuppens.
    Wir sahen, daß unten drei Querwände den Schuppen in vier Abteilungen trennten. Eine der mittleren enthielt den Wagen, einen neuen Mercury, dessen vier Türen allesamt offenstanden. Wir konnten ihn gut sehen, denn es gab einen viereckigen Ausschnitt im Bretterboden über jedem der vier unteren Verschlage.
    Ich trat rasch einen Schritt zurück, als ich unten Schritte hörte. Ganz langsam ging ich in die Knie, stützte mich auf die Hände und legte mich schließlich flach auf den Boden. Durch eine Ritze konnte ich halbwegs gut hinabblicken. Ein Mann in der typischen Zuchthauskleidung kam mit einem Berg von Wolldecken vom Hof herein und packte sie in den Kofferraum. Gleich darauf ging er wieder hinaus. Seine Schritte entfernten sich auf dem Hof in die Richtung, in der das Wohnhaus lag.
    uns beide so auf den Bretterboden, daß wir beide ziemlich dicht an dem viereckigen Loch lagen, durch das man hinabspringen konnte, aber gleichzeitig auch unter den Brettern einen der Stützbalken hatten. So brauchten wir hoffentlich nicht zu befurchten, daß die Bretter knarrten und uns verrieten.
    Es dauerte fast zehn Minuten, bis wir draußen mehrere Männer herankommen hörten. Gleich darauf hörten wir auch ihre Stimmen.
    »Ich habe die Telefonleitungen durchgeschnitten«, sagte einer. »Wenn sie die Cops anrufen wollen, können sie sich totwählen.«
    »Okay, Mexiko«, sagte ein anderer. »Jetzt müssen wir uns beeilen. Umziehen können wir uns unterwegs im Auto. Hoffentlich passen die Sachen halbwegs!«
    Sie kamen herein. Mit vier Mann. Und jeder von ihnen hatte ein Gewehr, der jüngste sogar zwei. Aber von der Familie des Farmers war niemand dabei. Ich stieß ein Stoßgebet aus, daß Lindquist die Sache richtig beobachtet haben möchte. Es hing jetzt nur von Lindquist und Regner ab, ob die vier wieder zurück ins Wohnhaus konnten oder nicht.
    Sie stiegen ein. Die Türen klappten. Ich nahm meinen Revolver in die Hand. Phil hatte seinen bereits zwischen den Fingern. Wir verständigten uns mit einem Blick, drehten uns ruckartig vor und zielten durch den viereckigen Ausschnitt im Boden. Unsere Schüsse krachten fast gleichzeitig, und sie trafen beide je einen Vorderreifen.

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