Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
Vom Netzwerk:
Grenze nach Mexiko. Aber leicht wird es natürlich nicht sein.«
    »Das wissen wir alle«, nickte Stein. »Wenn ich es mir richtig überlege, kommt es mir ganz vernünftig vor, hier erst einmal ein paar Stunden zu bleiben. Ich bin sowieso ziemlich fertig von der Rennerei.«
    »Wir sind höchstens drei Meilen vom Zuchthaus entfernt«, sagte Jack. »Und wir werden nicht ein paar Stunden, sondern zwei bis drei Tage hier bleiben.«
    »Ohne was zu fressen?« fragte Antonescu grob.
    »Ja! Gerade deshalb! Wenn drei Tage vergangen sind, glaubt kein Mensch, daß wir noch immer in unmittelbarer Nähe des Zuchthauses sind! Und wenn in diesen drei Tagen irgendwo im Umkreis von fünfzig Meilen ein Diebstahl ausgeführt wird, wird man uns die Geschichte in die Schuhe schieben, denn sie werden sagen: Die Burschen müssen ja etwas haben, wovon sie leben. Diese vollgefressenen Polypen werden nie auf den Gedanken kommen, daß wir drei Tage freiwillig Hungern!«
    »Verdammt, das scheint mir wirklich raffiniert!« gab Herbert Stein zu. »Ich glaube, der Plan ist gut.«
    »Ja, das muß ich auch sagen«, nickte Wolters.
    »Es klingt alles sehr logisch«, stimmte auch der Rumäne zu. »Und was machen wir, wenn die drei Tage rum sind?«
    Jack Wright setzte sich. Sein Gesicht war hart wie aus Stein.
    »Dann, suchen wir uns sehr vorsichtig ein einsam gelegenes Haus«, sagte er kalt. »Dort decken wir uns mit ziviler Kleidung, mit Lebensmitteln und mit Decken ein. Und natürlich nehmen wir den Wagen, der bestimmt vorhanden ist. Wer bei uns ein Haus hat, hat auch ein Auto. Damit geht’s weiter.«
    »Eine Stunde später weiß es natürlich die Polizei, daß wir in diesem Haus waren«, gab Guy Wolters zu bedenken.
    »Wenn wir Glück haben, wird sie es noch nach drei Tagen nicht wissen. Der Hausbesitzer wird, weil wir ihn dazu zwingen werden, den Fernsprechauftragsdienst anrufen und erklären, er müßte wegen eines Todesfalls in seiner Familie für eine Woche verreisen. Der Fernsprechauftragsdienst soll allen eventuellen Anrufern diese Auskunft geben. Damit sind alle Telefonanrufe für die Dauer einer Woche von dem Haus abgewimmelt.«
    »Aber die Leute können das doch sofort widerrufen, sobald wir verschwunden sind!« sagte Antonescu ungeduldig.
    »Welche Leute?« fragte Jack Wright mit gehobener Stimme.
    »Die Leute, denen das Haus gehört!« Jack schüttelte sacht den Kopf.
    »Wenn wir das Haus verlassen, wird es dort keine Leute mehr geben«, sagte er.
    ***
    Lindquist zog den Kopf hastig zurück. »Ich habe El Gronco gesehen«, sagte er. »Kommt mir gar nicht so vor, als ob hier Gangster wären.«
    »Wieso?« fragte sein Kollege.
    »Er trug eine große Korbflasche und kam damit aus seinem Wohnhaus. Würdest du Korbflaschen durch die Gegend tragen, wenn vier schwere Jungen bei dir zu Besuch wären?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Regner zögernd.
    »Ich vielleicht schon«, sagte Phil. »Wenn die Burschen es nämlich verlangen. Etwa indem sie fordern, daß man Lebensmittel und was zu trinken in den Wagen bringt.«
    Lindquist schob die Unterlippe vor. »Hm… Sie könnten recht haben, Decker. Ich kann mir ohnedies nicht denken, daß uns jemand mit so einer Sache auf den Arm nehmen will. Die Geschichte ist zu makaber, als daß jemand daraus einen Witz machen würde. Na gut, nehmen wir an, es sind wirklich vier Burschen drin. El Groncos Kinder und seine Frau sind aber auch drin! Was wollen wir da machen?«
    »Augenblick mal!« sagte ich. »Zuerst lassen Sie mich mal einen Blick nach vorn werfen, damit ich eine Ahnung von der Örtlichkeit kriege.«
    Wir standen hintereinander und eng an die östliche Giebelwand eines langgestreckten Schuppens gelehnt. Lindquist schob sich zu mir her, und ich drückte mich rasch an ihm vorbei. Solange wir eng an der Wand blieben, konnte man uns vom Wohnhaus her nicht sehen, aber das hätte sich schon geändert, wenn wir nur drei Schritte von der Wand weggegangen wären.
    Ich schlich mich dicht an der mit Imprägnierfarbe bestrichenen Schuppenwand entlang nach vorn. Ganz langsam schob ich meinen Kopf so weit vor, daß ich mit dem rechten Auge und dem halben Gesicht hinter der Ecke hervorsah. Ich gab mir drei Sekunden, um die Lage des Wohnhauses zu überfliegen, dann zog ich den Kopf zurück.
    »Lindquist«, sagte ich halblaut, nachdem ich mich ein paar Meter rückwärts bewegt hatte. »Wo ist der Farmer mit der Korbflasche hingegangen?«
    »Hinüber zum Schuppen! Von drüben vom Wohnhaus her.«
    »Das läßt darauf

Weitere Kostenlose Bücher