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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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damit nicht auf die Stufen achtgeben. Er mußte sie ertasten.
    Aber als ec von der letzten Stufe herunter auf den Hof trat, zuckte er zusammen. Drüben, hinter der Scheune, war für einen Sekundenbruchteil der Kopf eines Mannes aufgetaucht und sofort wieder verschwunden. Trotzdem hatte El Gronco ihn an dem leuchtend blonden Haar erkannt: Es war Lindquist, der Detektiv von der Kriminalabteilung.
    El Gronco fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach, pie'nächsten Minuten würden über Leben und Tod für sie alle entscheiden.
    ***
    »Los!« keuchte der Rumäne. »Wir müssen weiter!«
    »Stopp!« sagte Jack Wright. Seine Stimme klang schneidend und scharf.
    Die anderen drehten sich um und sahen ihn fragend an. Jack Wright legte sich hin und streckte sich gemächlich aus.
    »Wir bleiben hier«, sagte er.
    Sie waren fünf mit Jack. Die anderen vier starrten ihn an, als hätte er ihnen soeben die freiwillige Rückkehr in die Todeszellen zugemutet. Da war zunächst Dimitri Antonescu, den sie alle nur ›den Rumänen‹ nannten, obgleich er schon so lange in den Staaten war, daß er längst die US-Staatsbürgerschaft besaß. Er war klein, schwarzhaarig und neigte zu sadistischen Exzessen. Um Haupteslänge überragte ihn der rothaarige, sommersprossige Guy Wolters, der englischkanadischer Abkunft war. Ebenso groß wie Wolters war der deutschblütige Amerikaner Herbert Stein. Der vierte im Bunde schließlich war Johnny Wright. Und sie alle sahen Jack an und wußten nicht, wie er seinen Vorschlag gemeint hatte.
    »Bist du verrückt geworden, Jack?« fragte Johnny und kniete neben seinem Bruder nieder. »Wenn wir hier bleiben, haben sie uns doch innerhalb der nächsten zehn Minuten!«
    Jack richtete sich auf. Rings um sie wogten die mannshoch stehenden Ähren eines schier unendlichen Weizenfeldes.
    »Wie sind wir in dieses Feld hier hereingekommen?« fragte Jack.
    »Naja«, gab Johnny zu, »das war deine Idee! Und es wird niemand bestreiten, daß es eine gute Idee war.«
    Am Rande des Weizenfeldes hatte eine uralte, verkrüppelte Eiche gestanden. Jack Wright hatte sich den Baum angesehen, als gäbe es für ihn gar nichts Wichtigeres, als die bewundernde Betrachtung eines jahrhundertealten Baumes. Aber dann hatte er den anderen plötzlich bedeutet, an dem Baum emporzuklettern. Sie hatten es getan und waren nacheinander weit auf den kräftigen Ast hinausgerutscht, der tief in das Getreidefeld hinausragte. Dort hatten sie sich schließlich hinabfallen lassen. Da sie vorher schon ein hübsches Stück in einem Bewässerungsgraben entlangmarschiert waren, stand nicht mehr zu befürchten, daß jetzt noch ein Spurenhund ihre Fährte verfolgen könnte.
    »Die Sache ist doch so«, brummte Jack Wright: »Sie werden jetzt überall Straßensperren errichten und selbst auf den Feldwegen Kontrollstreifen herumhetzen. Sie werden sich überlegen, was ein Ausbrecher vermutlich tun wird. Na, macht eure Mäuler auf! Was habt ihr vor? Was wollt ihr machen?«
    Stein zuckte die Achseln:
    »Ich denke, da gibt’s gar nicht viel zu überlegen! Wir müssen sehen, daß wir ein Auto anhalten können oder zwei, mit denen wir möglichst weit wegkommen!« Jack Wright verdrehte die Augen. »Genauso blöd hatte ich mir eure Flucht vorgestellt«, sagte er verächtlich.
    »Glaubt ihr, daß die Cops so blöd sind und nicht auch auf diesen Gedanken kommen? Ich sage euch: Innerhalb einer Stunde liegt ein dichter Ring von Straßensperren rings um das Zuchthaus. Ein Ring, der so weit gehalten ist, daß wir innerhalb dieser Stunde beim besten Willen noch nicht draußen sein können! Und ihr Idioten wollt Autos anhalten und mit denen direkt in die Sperren hineinfahren!«
    »Aber was sollen wir denn sonst machen?« fragte Antonescu, bereits merklich weniger sicher als vorhin.
    »Hier bleiben«, erwiderte Jack. »Hier, in diesem Weizenfeld. Und zwar mit mindestens fünf Schritt Abstand zwischen jedem einzelnen. Dann haben sie auch keine Aussichten, uns hier drin zu entdecken, selbst wenn sie ein paar Hubschrauber Über die Felder fliegen lassen. Wenn die Hubschrauber überhaupt einen Überblick haben wollen, können sie nicht ganz tief fliegen. Wenn sie aber nur zwanzig Meter hoch sind, verdecken uns die Ähren, wenn wir nicht alle Mann auf einem Haufen zusammenliegen.«
    »Und wie soll’s weitergehen?« wollte Wolters wissen.
    »Das hängt von euch ab«, sagte Jack Wright gelassen. »Wenn ihr was aushalten könnt und euch nach mir richtet, bringe ich euch sicher über die

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