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0083 - Als die Knochenreiter kamen

0083 - Als die Knochenreiter kamen

Titel: 0083 - Als die Knochenreiter kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Nicole in blindwütigem Haß. Sie hätte alles hergegeben, wenn sie dafür Dschingis Khan hätte töten dürfen. Jedes Wort, das ihm Nicole in die häßliche Fratze schrie, war ein Lob für den Mongolenherrscher.
    Endlich sauste der fünfzigste Schlag auf Flemings Rücken. Der letzte Hieb warf den Amerikaner nach vorn. Er landete ächzend auf dem Gesicht. Sein Rücken war eine einzige große, schmerzende Fleischwunde. Ein heftiger Schüttelfrost packte den Historiker. Man ließ ihn die furchtbaren Schläge nicht verdauen. Kräftige Arme erfaßten ihn und rissen ihn auf die Beine.
    »Weiter!« rief Dschingis Khan seinen Männern zu. »Wir sind mit ihm noch nicht fertig.«
    »Was wollt ihr ihm noch antun?« rief Nicole entsetzt. Zorntränen füllten ihre hellen Augen.
    »Zwölf meiner besten Bogenschützen werden ein Zielschießen auf ihn veranstalten!« sagte Dschingis Khan hart.
    »Du bist schlimmer als der Satan!« kreischte Nicole.
    »Und du wirst ihm dabei Gesellschaft leisten!« knurrte der Khan.
    Seinen Männern befahl er: »Bindet die beiden an die Pfähle!« Man schleppte Bill und Nicole fort. Die Mongolen folgten ihnen murmelnd. Keiner von diesen grausamen Teufeln wollte sich dieses Schauspiel entgehen lassen.
    Im Nu waren Nicole und Bill festgebunden. Das kalte Holz kühlte Flemings brennende Wunden. Die zwölf Bogenschützen nahmen Aufstellung. Sie holten ihre Pfeile aus dem Köcher und legten sie auf die Sehne.
    Ihre Fratzen waren dem Khan zugewandt.
    »Diese Männer werden euch mit ihren Pfeilen spicken, daß ihr wie Stachelschweine ausseht!« rief Dschingis Khan vergnügt. Er hob den Arm. Die Schützen spannten die Bogensehnen. In diesem schrecklichen Moment begriffen Nicole Duval und Bill Fleming, daß sie mit ihrem Leben abzuschließen hatten.
    ***
    Zamorra standen die Haare zu Berge, als er sah, was geschehen sollte.
    In einer Koppel standen zahlreiche Pferde. Eines davon holte sich der Professor. Keiner der Mongolen bemerkte ihn. Alle wollten bei dem grausamen Schauspiel dabeisein, das seinen Anfang nehmen würde, sobald Dschingis Khan seinen hochgehobenen Arm sinken ließ.
    Zamorra schwang sich in den Sattel des Tieres und jagte los.
    Er preschte direkt auf die Tatarenmenge zu. Die Horrorgestalten sausten wie aufgescheuchte Hühner zur Seite. Diejenigen, die nicht schnell genug waren, ritt Zamorra eiskalt nieder. Hinter ihm schloß sich der Mongolenring sofort wieder. Dem Professor war klar, daß es nur noch eine Chance für ihn und seine Freunde gab, von hier fortzukommen: er mußte Dschingis Khan töten.
    Der Khan warf sich mit ausgestreckten Armen dem heranstürmenden Pferd entgegen. Er faßte in die Zügel und brachte das Tier mit einem wilden Ruck zum Stehen.
    Zamorra schnellte aus dem Sattel.
    Der Dämon starrte den Professor mit abgrundtief böse funkelnden Augen an.
    »Laß uns beide diese Sache austragen, Dschingis Khan!« keuchte der Parapsychologe herausfordernd.
    Die Knochenmänner wollten sich auf Zamorra stürzen.
    Da schrie der Professor: »Was ist, Temudschin? Bist du so feige, daß du dich hinter deinen Männern verstecken mußt?«
    Dschingis Khan warf erneut den Arm hoch. Seine Männer blieben wie angewurzelt stehen. »Du willst einen Zweikampf?« fragte der grausame Mongolenherrscher verächtlich.
    »Ja«, antwortete Zamorra hart. »Ich weiß, daß du diese Herausforderung nicht ablehnen kannst!«
    Dschingis Khan hob den Kopf. » Kann ich nicht?«
    »Deine Männer würden dich für einen feigen Schakal halten. Sie würden jede Achtung vor dir verlieren. Du mußt diese Herausforderung annehmen!«
    Der Khan schwieg.
    Zamorra schwitzte Blut. Wenn der Mongolenführer den Zweikampf nicht akzeptierte, konnte ihnen nur noch ein Wunder helfen.
    Nervös schaute der Professor dem mächtigen Temudschin in die schrecklichen Augen. Wofür würde sich der Dämon entscheiden?
    Ringsherum herrschte eine gespannte Stille.
    Endlich nickte Dschingis Khan. »Nun gut!« knurrte er ganz hinten in seiner dürren Kehle. »Ich will deine Herausforderung annehmen!«
    Zamorra grinste eiskalt. »Ich habe nichts anders erwartet.«
    »Gebt ihm ein Schwert!« rief Dschingis Khan seinen Männern zu.
    »Ich will diesem Wahnsinnigen eine tödliche Lektion erteilen!«
    ***
    Hamad glitt aus dem Fenster.
    Sein gesundes Bein tastete nach dem Boden. Dann stellte er das andere daneben. Wo das Haus des Mullah war, wußte er. Schnell humpelte er zwischen den eng gesetzten Häusern hindurch. Chana und Parandeh hatten keine

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