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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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unsere Füße darin ausstrecken konnten, und schlossen die Augen. Nancy Coster sagte nichts mehr. Sie hatte den Mund halb geöffnet, die Augen geschlossen und schien zu schlafen.
    Stumm und erschöpft dösten wir eine Zeitlang vor uns hin. Plötzlich war irgendwo in der Ferne das schwache Geräusch eines Schusses.
    Wir fuhren auf.
    »Jetzt ist es soweit«, murmelte Phil.
    Ich verstand, was er meinte.
    »Komm«, sagte ich, »sehen wir nach.«
    »Sie bleiben am besten hier, Miß Coster«, erklärte ich. »Wir kommen zurück. Ganz bestimmt! Wir müssen ja hier vorbei, wenn wir aus dieser Hölle wieder heraus wollen.«
    Sie nickte. Und dann fragte sie auf einmal:
    »Warum verfolgen Sie eigentlich die Männer? Sie sind doch Reporter, da könnten Sie das Ganze doch der Polizei und dem Sheriff überlassen!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Jetzt können wir es Ihnen ja sagen, Miß Coster, wir sind FBI-Beamte.«
    Sie riß die Augen auf.
    »G-men?«
    »Ja. G-men:«
    Sie nickte, auf einmal begriff sie, warum ich mit dem Schmied fertiggeworden war. Irgendwie schien sie jetzt ein größeres Vertrauen in ihre Rettung zu setzen als noch eine Minute vorher.
    Wir sagten ihr, sie sollte sich ausruhen, damit sie für den Rückweg gestärkt sei. Möglicherweise kämen wir mit den gefangenen Gangstern zurück. Dann könnten wir uns nicht um sie kümmern, und sie müßte allein zu gehen imstande sein. Sie nickte und versprach, daß sie schlafen wollte.
    Wir gingen hinaus. Die Spur der Gangster war unschwer zu finden, denn ihre Füße hatten in dem weichen Sand tiefe Fährten gezogen. Die Spur führte immer weiter nach Osten, von den Häusern weg weiter in die erbarmungslose Wüste hinein.
    Aber ein Unterschied war jetzt vorhanden. Die Armee-Straße endete bei den Häusern. Von jetzt ab war straßenlose, flimmernde Wüste.
    Wir gingen den Spuren nach. Die wenigen Minuten der Ruhe hatten natürlich nicht ausgereicht, unsere Kräfte zu erneuern, aber es war doch immerhin genug gewesen, um uns ein wenig frischer zu machen.
    Nachdem wir zehn Minuten der Spur gefolgt waren, sahen wir weit vor uns etwas im Sand liegen. Wir zogen wieder unsere Revolver und näherten uns vorsichtig.
    Es war Jack Boston. Die eigenen Komplizen hatten ihn erschossen, als er anfing, ihnen lästig zu werden…
    ***
    Wir hatten uns neben dem Toten in den Sand gehockt.
    »Es hat keinen Zweck, weiter hinter ihnen herzumarschieren«, sagte ich nach einer Weile. »Einer von uns beiden muß mit dem Mädchen zurück und Verstärkung, Wasser und Proviant holen. Wenn wir erst noch einen Tag gelaufen sind, schafft womöglich keiner mehr den Weg zurück. Und der Himmel allein weiß, warum der Sheriff nicht kommt. Aber es steht jetzt fest, daß wir nicht länger uns auf sein Kommen verlassen können.«
    Phil sah es ein.
    »Du hast recht, Jerry«, krächzte er mit geschwollener Zunge. »Die einzige Frage ist nur: Wer geht?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Möchtest du?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »No. Ich möchte auf der Spur bleiben.«
    »Ich auch.«
    »Dann hilft nur eins, wir losen. Zahl oder Wappen?«
    Er zog einen Silberdollar hervor.
    »Zahl«, sagte ich.
    Phil warf. Blitzend überschlug sich die Silbermünze ein paarmal und fiel dann in den Sand.
    Gespannt beugten wir unsere Köpfe vor.
    Das Wappen lag oben. Phil hatte gewonnen. Ich mußte zurück.
    ***
    Wir scharrten Jack Boston mit unseren Händen ein, so gut es eben ging. Ob es viel helfen würde, wußten wir nicht. Vielleicht würde irgendwann einmal Wind aufkommen und den feinen Sand von dem Leichnam wegblasen.
    Dann würden natürlich die Geier kommen. Wir konnten nichts dagegen tun.
    Dann gingen wir zurück zu den Häusern, denn Phil wollte noch zwei Stunden im Schatten schlafen, bevor er sich an die weitere Verfolgung machen würde. Ich ließ ihm meine Taschenlampe zurück, damit er auch in den ersten Nachtstunden gehen und die Spur sehen konnte.
    Um fünf Uhr nachmittags brachen Nancy und ich auf. Wortlos verabschiedeten wir uns von Phil. Nur unser Händedruck dauerte ein bißchen länger als sonst.
    »Morgen abend müßtest du mich mit einem Wagen eingeholt haben können«, sagte er leichthin. »Und so lange halte ich es schon aus…«
    Sicher. Nur wie?
    Wir wandten uns ab und marschierten los.
    Schweigend zogen wir durch die brüllende Hitze. Vor unseren Augen flimmerte die Luft in regloser Glut. Der Himmel war hellblau, und es gab nicht ein einziges Wölkchen.
    Wir hatten von der Stelle ab, wo wir den Wagen

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