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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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hatten stehenlassen müssen, bis zu den Häusern der Armee ungefähr sieben Stunden gebraucht.
    Jetzt waren wir viel erschöpfter. Und das Mädchen drohte jeden Augenblick umzukippen. Ich rechnete mit zehn Stunden bis zu unserem Jaguar. Dort wollte ich versuchen, mit meinem Sprechfunkgerät im Handschuhfach in irgendeine Welle der nächsten State Police Funkwagen zu kommen. Wenn es nicht gelang, mußten wir zu Fuß weiter.
    Irgendwann mußte uns doch der Sheriff entgegenkommen.
    Plötzlich sah ich, daß der Sand in der Spur von Nancys Füßen sich dunkel färbte.
    »Augenblick!« rief ich. »Heben Sie doch mal Ihren Fuß!«
    Sie lächelte tapfer und verbiß sich ihre Schmerzen. Aber sie schüttelte den Kopf:
    »Wozu? Meine Füße bluten, ich weiß. Aber was wollen wir dagegen machen? Wir müssen zurück. Wir müssen ganz einfach. Ihr Freund verläßt sich ja auf uns. Kommen Sie, es wird schon gehen…«
    Ich wollte ihr die Füße mit meinem und ihrem Taschentuch verbinden. Aber es hatte gar keinen Zweck. Solange sie gehen mußte, würden die Blasen immer tiefer in die Haut gerieben werden.
    »Kommen Sie«, brummte ich. »Ich trage Sie eine Stunde. Das wird Ihnen guttun. Dann müssen sie aber wieder eine Stunde lang die Zähne zusammenbeißen und selber gehen.«
    Sie wehrte sich schwach, aber ich überredete sie. Im Grunde war sie froh darüber. Ich taumelte unter ihrer Last noch langsamer durch den Staub. Dies war die Hölle. Jetzt wußte ich, warum die Frau im dem alten Ford gesagt hatte: geradewegs in die Hölle. Jetzt wußte ich es…
    ***
    Es war gegen elf Uhr vormittags, als Sheriff Bolder total übermüdet vor der einzigen Tankstelle in Cease seinen Wagen stoppte. Es hätte keine zwei Meilen mehr sein dürfen, denn er fuhr schon auf Reserve.
    Mit ,steifgewordenen Gliedern kletterte er aus dem Wagen.
    »Hay, Woll«, brummte er zu dem Tankstellenbesitzer. »Tank den Wagen auf. Und lege sechs volle Kanister hinten auf die Sitze, soweit sie nicht in den Kofferraum passen.«
    Der Tankstellenbesitzer schüttelte bedauernd den Kopf:
    »Tut mir leid, Sheriff. Bis morgen nachmittag werden sie sich gedulden müssen. So einen Betrieb hier wie in den letzten Tagen habe ich noch nicht erlebt. Ich habe schon Carson City angerufen. Aber sie können mir den Tankwagen erst morgen nachmittag schicken. Ich bin zum ersten Male in meinem Leben total ausverkauft…«
    ***
    Da es Sommer war, konnte die Dunkelheit kaum vor zehn Uhr zu erwarten sein. Phil taumelte auf wunden Füßen durch den weichen Sand.
    Vor ihm zog sich die Spur der Gangster durch die gelbe Einöde.
    Als es sieben war, stieß Phil auf die ersten weggeworfenen Gegenstände der Gangster. Unwillkürlich mußte er grinsen.
    Sie waren also ebenfalls ziemlich erledigt. Was sie nicht unbedingt brauchten, hatten sie weggeworfen. Jedes überflüssige Gramm lag im Sand. Einer hatte sogar sein Feuerzeug hingeworfen…
    Phil ließ sich in den Sand fallen. Er schloß die Augen und atmete tief.
    Morgen abend um diese Zeit wird dich Jerry mit einem Wagen eingeholt haben, dachte er. Morgen abend. Das sind noch vierundzwanzig Stunden. So lange muß ich es aushalten. Ich muß!
    Er raffte sich auf und torkelte weiter. Er schwitzte schon lange nicht mehr.
    Jeden Tropfen Wasser hatte ihm die brütende Hitze längst aus den Poren gesaugt. Nur das Salz des verdunsteten Schweißes klebte ihm auf der Haut und juckte.
    Ich werde Gedichte aufsagen, beschloß er. Damit man abgelenkt wird. Alle Gedichte, die ich von der Schulzeit her noch kenne. Man kann doch nicht immer nur an diesen verdammten, dreimal verfluchten Durst denken!
    In den Schenkeln stach der Schmerz der Überanstrengung wie mit glühenden Nadeln. Manchmal flimmerte es so stark vor seinen Augen, daß er stehenbleiben und die Lider minutenlang zusammenpressen mußte.
    Ich wette, daß die Halunken selbst nicht wußten, was sie hier erwartete, dachte er einmal in grimmiger Wut. So etwas macht ein Gangster niemals freiwillig mit. Dann könnte er sich ja mit ehrlicher Arbeit sein Geld leichter verdienen als durch diesen wahnsinnigen Kampf mit einer erbarmungslosen Natur.
    Als er das nächste Mal auf seine Armbanduhr blickte, war es bereits kurz vor neun. Er hatte die beiden letzten Stunden in einer Art Dämmerzustand des Bewußtseins verbracht.
    Die Gegend war jetzt welliger geworden, und das Gehen wurde nicht dadurch leichter, daß er nun immer wieder kleine Sandhügel hinan und hinabzuklettern hatte. Als er wieder einmal einen der

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