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0084 - Schreie in der Hexengruft

0084 - Schreie in der Hexengruft

Titel: 0084 - Schreie in der Hexengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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wurden, gehörten zu einem alten Bergwerk! Seit mehr als dreißig Jahren waren die Arbeiten hier unten eingestellt worden.
    Da ahnte Idrina, daß sie allein verloren sein würde. Niemand würde auf den Gedanken verfallen, sie an dieser Stelle zu suchen.
    »Links!« rief die alte Baba dem Mädchen zu. Gehorsam lenkte Idrina ihre Schritte in den linken Gang.
    Noch einmal legten sie rund hundert Meter zurück.
    Dann stand Idrina vor einem losen Bretterverhau, der mit einem wuchtigen Schloß versehen war.
    »Halt!« rief die alte Baba wieder.
    Idrina blieb stehen. Die vier Weiber stellten sich dicht neben sie.
    Dann schloß Mihaila auf, versetzte Idrina brutal einen Stoß in den Rücken.
    Das Mädchen taumelte in den Raum. Es war ein Viereck mit nichts als Steinwänden, einem Boden aus Steinplatten, einer Decke aus mächtigen Felsstücken. Die Wände waren feucht, und auch hier roch es muffig, wie in den alten Schächten des Bergwerks.
    »Du hast die Wahl, Idrina Matilec«, sagte eine der Hexen, die bis jetzt geschwiegen hatte. Idrina erinnerte sich, daß diese Jadwiga genannt wurde. Die Beschreibungen paßten genau auf die Hexe. Buschiges schwarzes Haar, stechende grüne Augen, eine Nase, geschwungen wie der Schnabel eines Geiers. Unter dem schmuddeligen Rock aus dickem Wollstoff steckten lange, dünne Beine. Auch die Arme waren unnormal lang und dünn.
    Die Hände aber waren das Erschreckendste an dieser Gestalt. Die Haut war durchsichtig. Idrina glaubte, das Blut in den Adern der Hexe fließen zu sehen. Die Finger waren lang und spitz, und die Fingernägel konnte man eher als ausgewachsene Krallen bezeichnen.
    Ein leichter Schauder lief Idrina über den Rücken, als sie die Hexe betrachtete. Schnell nahm sie deshalb den Blick von ihr. Die anderen, bis auf die alte Baba, waren eher ein wenig hübsch. Mihaila hatte rosige Wangen und eine ganz passable Figur.
    Die vierte der Hexen, die bis jetzt kein Wort gesagt hatte, hörte auf den Namen Andra. Sie erweckte von allen die wenigsten Furchtgefühle, obwohl die kalten und harten Blicke ihrer stechenden Augen bewiesen, daß auch sie nichts Gutes mit ihrer Gefangenen vorhatte.
    »Du hast die Wahl«, sagte Jadwiga noch einmal. »Entscheide dich. Sieh dich nur um. Hier wirst du bleiben, bis du elend umkommst, wenn du deinen Sinn nicht änderst.«
    »Ich kann nicht anders«, sagte Idrina, und ein Beben lief durch ihren Körper.
    »Du wirst auf Stephan Rogza verzichten. Sag es uns, und du bist frei.« Es war die alte Baba, die auf Idrina einredete.
    »Ich werde Stephan nie verlassen«, war Idrinas Antwort. »Ihr könnt es nicht verlangen und nicht befehlen.«
    »Dann hast du dich selbst gerichtet«, sagte Jadwiga wieder. »Aber wir können dich eines besseren Belehren. Du wirst deine Meinung ändern, wenn wir dir dabei helfen.«
    Bei diesen Worten winkte Jadwiga der Hexe Mihaila.
    »Gib ihr von dem anderen Trank«, sagte sie mit höhnischer Vorfreude.
    Mihaila kam heran, langte in die Innentasche ihres weiten Rockes, brachte eine kleine Flasche zum Vorschein.
    Mit ihren gelben, halb fauligen Zähnen zog sie den Korkstöpsel heraus. Verächtlich spuckte sie aus, selbst angewidert von dem Geruch des bitteren Getränks.
    »Ich würde nachgeben, wenn ich es riechen müßte«, sagte sie gehässig. »Du aber wirst trinken davon, Mädchen. Und ich werde sehr großzügig sein, Idrina. Du sollst mehr haben, als du vertragen kannst.«
    Unwillkürlich wich Idrina einen Schritt zurück. Aber dort kam sie mit dem Rücken gegen die feuchtkalte Wand zu stehen. Sie schüttelte sich, als sie die Kälte in ihrem Rücken spürte.
    Ihr Entsetzen wuchs aber, als die Hexe Mihaila ihr die Flasche mit dem Zaubertrank hinhielt.
    »Trink!« sagte sie. Das Echo ihrer rauhen Stimme brach sich in der kleinen Steinkammer.
    Idrina schüttelte den Kopf.
    Da machte Mihaila den anderen ein Zeichen.
    »Packt sie euch! Reißt ihr den Mund auf!«
    Im Nu waren Jadwiga, Baba und Andra heran.
    Die Alte riß den Kopf des Mädchens nach hinten. Idrina schrie gellend auf. Da faßten Andra und Jadwiga zu. Jadwiga riß Idrinas Arme nach hinten, damit das verängstigte Mädchen nicht in Notwehr um sich schlagen konnte.
    Dann schob Andra die Finger einer Hand zwischen Idrinas Lippen. Es war ein scheußliches Gefühl, die kalten, wie abgestorbenen Finger zu spüren.
    Andra ließ nicht nach. Mit ein paar heftigen Drehbewegungen ihrer Hand zwang sie Idrina, den Mund zu öffnen.
    Sofort trat Mihaila heran, steckte den Hals der

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