Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
Vom Netzwerk:
Bill Warris. Jetzt wissen wir wenigstens ganz genau, daß du noch in New York bist,«
    ***
    Im Nu wimmelte es rings um meinen Wagen von Menschen. Und als wir ausstiegen, heulten auch schon die Sirenen von zwei Funkstreifenwagen der City Police heran. Gleichzeitig mit ein paar G-men vom Bereitschaftsdienst aus dem Districtsgebäude, die mit Maschinenpistolen angerannt kamen, bahnten sich vier uniformierte Riesen aus den Streifenwagen ihren Weg durch die Menge.
    »Was ist hier los?« rief der erste, der schon seine Kanone in der Hand hielt.
    Ich grinste ihn an und zeigte ihm meinen Dienstausweis.
    »Cotton, FBI. Man wollte meinen Freund und mich auf eine lange Reise schicken, Sergeant. Aber ich witterte im letzten Augenblick noch die Gefahr, so daß wir mit ein paar Hautrissen vom Glas davongekommen sind.«
    Er zog sein Notizbuch. Ich schüttelte den Kopf.
    »Stecken Sie’s wieder ein! Das hier geschah .im Zuge eines Falles, den wir sowieso schon bearbeiten.«
    »Aha!«
    Er tippte an den Mützenschirm und gab seinen Leuten einen Wink. So schnell, wie sie aufgekreuzt waren, verschwanden sie auch wieder. Unser Doc hatte die Schießerei ebenfalls gehört und war gleich mit seiner Bestecktasche gekommen.
    »Holen Sie uns gleich die restlichen Splitter aus dem Genick, Doc«, sagte ich. »Bevor sie sich ganz in den Nacken ein reiben.«
    Wir bückten uns nacheinander und der Doc suchte mit seiner Pinzette die letzten Glassplitter ab, die uns ins Genick, in die Haare und auf den Kragen gefallen waren. Im Schein der Laterne, die friedlich weiterbrannte, obgleich mein Jaguar sie böse gerammt hatte, verrichtete der Doc seine Arbeit. Wie immer bei uns in den Staaten waren im Handumdrehen auch ein paar Zeitungsleute da. Weiß der Teufel, wie diese Sorte das anstellt. Sie wächst förmlich aus dem Boden, wenn irgendwo was los ist Sie knipsten und blitzten in der Gegend herum. Vor allem Phil erschien ihnen würdig, weil ihm ein bißchen Blut über die Wange und den Hals hinabgelaufen war. So etwas hält ein Reporter immer für wirksam. Auch der Jaguar wurde aus verschiedenen Blickwinkeln geblitzt.
    »Sir, würden Sie so freundlich sein, Ihrem Kollegen die Hand zu schütteln?« fragte einer der Reporter.
    Der Presse muß man manchen Gefallen tun, weil man oft von ihr Gegenleistungen verlangt. Wir reichten uns also wie zwei berühmte Politiker die Hände und grinsten breit in die Kamera. Die Blitzlichter flammten und Phil summte leise:
    »Wa-as für ein Affen-the-a-ater« Zum Glück hörten es die emsigen Reporter nicht.
    »Schluß, Boys«, sagte ich nach einer Weile. »Wir haben noch andere Dinge zu tun, als in Kameras zu blinzeln. Wenn ihr dem FBI einen Gefallen tun wollt, dann veröffentlicht morgen ein paar Zeilen. Jerry Cotton und Phil Decker lassen den vierfachen Polizistenmörder Bill Warris grüßen und ihm mitteilen, daß sie ihn kriegen werden, wie sie noch jede Schmeißfliege der menschlichen Gesellschaft erwischt haben. Das ist alles, was ich dazu sagen kann.«
    Phil sah mich erstaunt an. Ein Reporter fragte aufgeregt:
    »Glauben Sie, daß es Warris war, der auf Sie geschossen hat?«
    Ich nickte.
    »Ich glaube es nicht. Ich weiß es. Ich habe ihn nämlich erkannt.«
    Auf dem Absatz mich umdrehend zog ich Phil mit mir weg. Als wir das Districtsgebäude erreicht hatten, blieben wir im untersten Flur auf einer der Bänke für das tagsüber wartende Publikum sitzen und steckten uns erst einmal eine Zigarette an. Wir hatten sie nötig.
    Der erste Zug schmeckte, wie den ganzen Tag über noch keine Zigarette geschmeckt hatte. Plötzlich fragte Phil: »Was sollte das Theater mit den Reportern?«
    Ich sah mir nachdenklich meine Zigarette an.
    »Natürlich habe ich Warris nicht erkannt. Ich habe ja nicht einmal gesehen, was es für ein Wagen war, aus dem geschossen wurde. Es ging ja alles viel zu schnell. Und den Ausdruck Schmeißfliege benutze ich sonst auch nicht.«
    »Warum also?«
    »Einmal wollte ich Bill Warris beleidigen. An irgendeiner Stelle ist jeder Gangster eitel, das bestätigt dir die Kriminalpsychologie. Wer beleidigt ist, fühlt sich vielleicht herausgefordert. Sollte aber Warris mit einem Achselzucken über die Schmeißfliege hinweggehen, dann wird er sich an uns wenden, falls er es gar nicht war, der im Auto saß. Er wird sich die mißlungene Sache nicht in die Schuhe schieben lassen, falls er es nicht gewesen sein wollte.«
    »Verstehe«, nickte Phil. »Für den Fall, daß es Warris war, soll die Beleidigung

Weitere Kostenlose Bücher