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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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dienen, um ihn herauszufordern. Wenn er es nicht war, soll er deine Behauptung irgendwie widerlegen, daß du ihn gesehen hättest.«
    »Genau. Ich hoffe, daß er durch eins von beiden aus seinem bisherigen Schweigen herausgeholt wird. Irgendwie muß er sich doch zur Aktivitä’t verleiten lassen…«
    »Und wenn es wieder in einem Mordanschlag auf uns geschieht?«
    »Damit rechne ich. Mit dem Auto geben wir ihm keine Chance mehr. Das nächste Mal muß er es anders probieren. Und davon erhoffe ich mir einiges.«
    Phil fuhr sich mit dem Finger am Hals entlang.
    »Schönes Gefühl, in jeder Minute aus irgendeinem Hinterhalt umgelegt werden zu können«, meinte er mit einem schwachen Grinsen.
    ***
    Aber so schnell wollte uns Bill Warris diesen Gefallen gar nicht tun. Obgleich am Montag die vier größten Blätter der Stadt wortwörtlich meine Äußerungen brachten, rührte sich den ganzen Tag über nichts.
    Wir hatten noch am Sonnabend einige Leute auf der Straße verhört, ob vielleicht jemand zufällig den Wagen gesehen hätte, aus dem auf uns geschossen worden war, aber das einzige, was dabei mit Sicherheit herausgekommen war, bestand in de- Wahrscheinlichkeit, daß es sich um einen dunklen Wagen gehandelt hatte. Und das war alles, was man uns sagen konnte. Well, ich weiß nicht, wieviel dunkle Wagen in New York über die Straßen rollen, aber einige Hunderttausend dürften es sein.
    Wir benutzten nur noch einen der beim FBI üblichen Dienstwagen. Der Jaguar war zu auffällig und stadtbekannt, als der Wagen eines gewissen Jerry Cotton. Wir wollten zwar Bill Warris aus seiner Reserve herauslocken, aber wir wollten ihm nicht noch einmal eine Chance zu einem Autoüberfall geben. Das war für uns zu gefährlich, und er konnte zu schnell entkommen. Bei so einer Sache spielt sich ja alles in Sekundenschnelle ab. Außerdem aber war mein Wagen ja sowieso in der Reparaturwerkstatt, denn er hatte allerhand zertrümmertes Blech aufzuweisen.
    Am Abend saßen wir in meinem Wohnzimmer und beratschlagten, wie es weitergehen sollte. D--ß wir nicht gerade in rosigster Laune waren, können Sie sich denken. Einen G-man kann nichts nervöser machen als die Tatsache, daß er tagelang hinter einem gefährlichen Burschen her jagt, ohne im geringsten voranzukommen.
    »Mit dem Wagen wird er es nicht noch einmal versuchen«, sagte ich. »Unsere Dienstwagen sehen alle ziemlich gleich aus. Er kann nicht sehen, wer in einem Wagen sitzt, der gerade zur Ausfahrt herauskommt. Da können wir jetzt ziemlich sicher sein.«
    »Beruhigt mich ja«, knurrte Phil. »Aber damit kommen wir nicht weiter. Daß er hier in deiner Wohnung nichts anfangen kann, hat er anscheinend schon gemerkt. Die Überwachung deiner Wohnung dürfte ihm schon aufgefallen sein. Also dürfen wir auch hier ziemlich sicher sein.«
    Ich nickte. Dann klatschte ich mir auf einmal auf den Oberschenkel.
    »Das ist es ja gerade, Phil!« rief ich. »Wir haben uns so schön nach allen Seiten abgesichert, daß er gerade deswegen nichts unternehmen kann. Denn er mag so tollkühn sein, wie er will, ein Selbstmörder ist er jedenfalls nicht, sonst hätte man ihn schon lange!«
    Phil schob nachdenklich die Unterlippe vor.
    »Du meinst, wir sollen ein bißchen weniger vorsichtig sein, damit er sich endlich zu einer neuen Aktion gegen uns hinreißen läßt?«
    »Ja«, sagte ich knapp. »Das meine ich.«
    »Die Frage ist nur, ob Mister High damit einverstanden ist.«
    »Er muß es einsehen! Schließlich müssen wir’ den Burschen ja endlich kriegen können! Die Zeitungen, die erst so optimistisch waren, nachdem sie gehört hatten, daß das FBI jetzt die weitere Verfolgung des Gangsters übernimmt, fangen schon an, bissige Bemerkungen loszulassen.« '
    Phil rümpfte die Nase.
    »Haben die Zeitungen je etwas anderes getan?«
    Ich stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab.
    »Jedenfalls kommen v/ir so nicht weiter. Wir sind genauso weit wie am vergangenen Mittwoch, als wir den Fall übertragen bekamen.«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Das ist uns schon öfters passiert. Irgendwann wird sich ein Lichtblick zeigen, verlaß dich drauf. Sämtliche Cops in New York haben sein Bild. An den Plakatwänden klebt sein Steckbrief. Außerdem sind fünftausend Dollar Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt. Irgendwann muß er sich ja einmal sehen lassen. Ja, wenn er es aus’nalten könnte, zwei Jahre lang verborgen zu bleiben! Aber das hält kein Mensch aus, auch Bill Warris nicht. Und sobald er sich irgendwo

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