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0085 - Tigerfrauen greifen an!

0085 - Tigerfrauen greifen an!

Titel: 0085 - Tigerfrauen greifen an! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre zumindest eine Möglichkeit«, gab der Chinese zu.
    »Siehst du keinen anderen Ausweg?«
    »Nein.«
    Suko hob die rechte Hand und zielte genau. Doch mein Partner brauchte nicht mehr zu schießen, denn die andere Seite übernahm den Lauf der Handlung.
    Ein Tropfen zerplatzte!
    Es gab eine lautlose Explosion. Die dünne Haut spritzte nach allen Seiten weg, ein gefährliches Fauchen ertönte, ein Blitz zuckte auf, der uns für zwei Sekunden blendete, und als wir die Augen wieder öffneten und klar sahen, erkannten wir den Tiger.
    Aus dem Kopf und durch die Explosion war eine mörderische Bestie geworden. Ich erkannte noch ein grünes Flimmern, das die Umrisse des Tigers nachzeichnete. Dann sprang die Riesenkatze schon auf mich zu…
    ***
    Das Hotel lag in unmittelbarer Nähe des St. James Parks. Citynah und doch ruhig, da die Seitenstraßen wenig befahren waren. Ein kleiner Park umgab das altertümliche Gebäude mit den hohen Fenstern und Erkern.
    Die ersten starken Oktoberwinde hatten einen Teil der Bäume bereits entlaubt, so daß auf dem grünen Rasen ein bunter Teppich lag. Ein hohes schmiedeeisernes Gitter umgab das Grundstück, und zum Hotel selbst führte eine gekieste Zufahrt.
    Das Haus gehörte zwei Frauen, die wenig Wert auf Publicity legten und ihre Räume nur an einen bestimmten Personenkreis vermieteten.
    Bei ihnen hatten schon Zauberer, Illusionisten und Magier gewohnt. Die Frauen selbst führten Beschwörungen durch, interessierten sich für alles Okkulte, förderten Schwarze Messen und stellte für diese »Feiern« selbst die Räume zur Verfügung.
    Niemand war ihnen bisher auf die Spur gekommen, da ihr Hotel als ein Geheimtip galt. Wer einmal bei ihnen gewohnt hatte, gab die Adresse nur an Verbündete weiter, so daß keine Unbefugter je einen Blick in das Innere des Hauses werfen konnte.
    Die Besitzerinnen waren Schwestern, Zwillinge, um genauer zu sein. Sie hießen Betty und Francine Hobart. Personal beschäftigten sie nicht. Sie leiteten ihr Hotel allein.
    Was in all den Jahren noch nie eingetroffen war, geschah an diesem Tag.
    Das Hotel war ausgebucht.
    Sämtliche Zimmer wurden belegt.
    Nur von Frauen.
    Eine Mannequintruppe hatte sich angesagt. Zehn Mädchen nebst der Direktrice.
    Und diese wiederum hatte einen Namen erwähnt, der bei den Hobart-Schwestern auf fruchtbaren Boden gefallen war.
    Asmodina!
    Sie wußten, wer diese Asmodina war. Die Tochter des Teufels, die Frau, die bald die Macht innerhalb des Dämonenreiches übernehmen sollte und deren Weg auf die Erde vorbereitet wurde.
    Asmodina!
    Wie ein Windstoß fuhr dieser Name durch das Reich der Finsternis. Er versprach Chaos, Angst und Grauen. Aber auch eine Belohnung für diejenigen, die Asmodina dienten.
    Wie Betty und Francine Hobart.
    An diesem Tag sollte es endlich soweit sein. Mit Spannung erwarteten die Schwestern die Ankunft der Truppe.
    Sie standen in der ersten Etage dort, wo der Flur sich zu einem Erker ausbreitete. Von hier aus konnte man den vor dem Hotel liegenden Park überblicken, bis hin zu dem Eingangstor, dessen Eisen im Laufe der Zeit Rost angesetzt hatte.
    Schweigend schauten sie nach draußen.
    Die Schwestern glichen sich aufs Haar.
    Beide waren für eine Frau übernatürlich groß. Ihre Gesichter schimmerten wie mit weißem Puder übergossen, und in ihren dunklen Augen lag ein fanatischer Glanz. Das Alter war schwer zu schätzen. Sie konnten vierzig, aber auch fünfzig Jahre alt sein. Die Finger waren lang und dünn, die Knochen stachen hervor, und die weiten dunkelroten Kleider wirkten wie Gewänder.
    Betty hatte die Gardine zur Seite geschoben und beide Hände auf die marmorne Fensterbank gestützt. Ihre Stirn war gerunzelt, die schmale Zungenspitze huschte aufgeregt über die Lippen, und ihre Augen glänzten. Sie spiegelten einen Teil dessen wider, was in ihrem Innern geschah.
    »Du bist viel zu aufgeregt«, sagte Francine leise und legte ihrer Schwester eine Hand auf die Schulter.
    Betty drehte den Kopf. »Bist du das nicht? Denk daran, wer heute zu uns kommt. Sie ist…«
    »Ich weiß, daß sie eine Botin Asmodinas ist«, erwiderte Francine. »Und ich bin ebenso stolz wie du, daß sie gerade uns ausgesucht hat, Betty.«
    »Ja, wir können stolz sein.« Betty schaute weiterhin aus dem Fenster.
    Es war ein trüber Herbsttag. Zwar stand eine fahle Sonne am Himmel, doch ihre Strahlen hatten nicht mehr die Kraft, den Dunst zu durchbrechen, der über London lag.
    Der Winter war nah, und der Kreislauf der Natur lief

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