0085 - Tigerfrauen greifen an!
getroffen hatte.
Im selben Augenblick setzte dir Rückverwandlung ein.
Aus Serena Kyle wurde wieder ein Mensch.
Ich bückte mich. Eine Tote log vor mir. Ihre Augen, nun nicht mehr rot, starrten leer und glanzlos die graue Decke des Raumes an.
Ich streifte die Lider über die Pupillen und erhob mich. In meinem Magen spürte ich einen Kloß und auf der Zunge einen bitteren Geschmack.
Obwohl ich Serena Kyle besiegt hatte, wurde ich nicht so recht froh. Menschen waren gestorben, und so etwas ist immer bitter.
Die Tür wurde aufgerissen. Suko erschien.
»Ist alles in Ordnung?« fragte er. Ich deutete auf die Tote. Die Antwort reichte ihm.
***
Die Wirkung des Gases hielt noch an. Auf dem Flur wimmelte es von Polizisten. Suko und ich erhielten Masken, damit wir den Saal betreten konnten.
Und da erlebten wir eine Überraschung.
Es gab keine Tigerinnen mehr. Mit dem Tod der Serena Kyle waren auch sie von dem unseligen Fluch erlöst worden. Die Menschen waren zwar bewußtlos, aber sie lebten.
Bis auf eine allerdings.
Die hatte ich töten müssen, um Sheila Conollys Leben zu retten. Welche Rolle die beiden älteren Frauen in dem Fall gespielt hatten, würden die Ermittlungen ergeben.
Suko und ich verließen den Raum wieder. Draußen nahmen wir die Masken ab.
Commissioner Hartley war sofort bei mir. »Alles klar?« fragte er.
»Ja, wir haben es überstanden, auch die Initiatorin lebt nicht mehr. Ich mußte sie töten.«
Hartley hob die Schultern. Dann fragte er. »Was sagen wir denn der Presse?«
»Nichts, gar nichts. Sollen sie raten.« Ich ließ den Commissioner stehen, um ein Telefon zu suchen. Einer wartete sicherlich auf meinen Anruf.
Sir Powell hob schön beim ersten Läuten ab.
»Sie können wieder mit mir rechnen, Sir«, sagte ich. »Es ist alles in Ordnung.«
»Gott sei Dank«, erwiderte Powell. »Und den Bericht?«
»Erhalten Sie morgen, Sir«, erwiderte ich müde und legte auf, wählte jedoch gleich darauf neu, um Bill Conolly, meinen alten Freund und Kampfgenossen, zu informieren.
Schließlich hatte er ein Recht darauf zu erfahren, was man so alles bei einer Modenschau erleben kann…
ENDE
[1] Siehe John Sinclair Nr. 67 »Die Teufelssekte«
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