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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Widerlicher Brandgeruch stieg mir in Nase und Mund. Ein Hustenanfall schüttelte mich, ließ meine Augen tränen und die Waffenhand unsicher werden. Ich schoß nochmals dann sah ich Rhodan springen. Er warf sich fast über den Boden, um mit dem Kopf nicht in die dichten Gasschwaden zu kommen. Ich folgte ihm sofort. Hinten im Stollen, dicht vor dem rätselhaften Schutzschirm, war Ras Tschubai erschienen.
    Wir kamen bei dem Teleporter an, als die ersten von Energieschirmen abgesicherten Kampfmaschinen unsere ehemalige Deckung erreichten und dort stehenblieben. Rhodan hatte seine Arme um Tschubais Hals geklammert. Ich umfaßte ihn von hinten. Dabei bemerkte ich das verzerrte, von höchster Anstrengung zeugende Gesicht des Mutanten, der durch den Zweimann-Transport anscheinend an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angekommen war.
    Als das kurze Ziehen der Entmaterialisierung und gleich darauf ein wundervoll kühler Luftstrom bemerkbar wurden, wußte ich, daß wir vorübergehend gerettet waren.
    Ich lag keuchend auf dem Boden und kämpfte mit einem Erstickungsanfall. Jemand rief mich an. Es war Leutnant Stepan Potkin, der mit Hilfe des Hypnos André Noir den kleinen Nebenraum eines der zahlreichen Lokale von unerwünschten Gästen geräumt hatte, um uns somit eine Auffangstation zu schaffen.
    „Sir, es ist alles okay. Sie sind alle hier. Wie fühlen Sie sich?"
    Ich hörte Rhodans krächzende Stimme. Er hatte anscheinend auch allerlei Giftstoffe in die Lungen gesogen.
    „Neue Uniformen, schnell. Unsere sind halb geröstet. Was ist hier los? Hat man Alarm gegeben?"
    „Nein, Sir, niemand scheint zu wissen, was drüben geschehen ist. Ich bin aber der Meinung, daß...!"
    Potkins Ansichten über diese Situation sollten wir nie erfahren. Arkonidische Lärmpfeifen, hoch und schrill, jedes andere Geräusch durchdringend, ließen ihn verstummen. In der weiten Wohnhalle fuhren mehr als vierzigtausend beurlaubte Zaliter zusammen. Köpfe ruckten in die Nacken, weit aufgerissene Augen starrten zu den Decken und Wänden empor, wo die Alarmgeräte eingebaut waren.
    Wir sahen uns bezeichnend an, und Bull sagte laut: „Aha, soeben hat, man bemerkt, daß wir nicht mehr da sind. Interessant, was?"
    Stirnrunzelnd sah er sich um. Die Lärmpfeifen schrillten immer noch. Es war ein Geräusch, das jedem Mann, der es bisher gehört hatte, durch Mark und Bein gegangen war. Ich richtete mich langsam auf.
    Mein Hustenreiz legte sich.
     
    5.
     
    Wenn das große Robotgehirn von Arkon menschlich gewesen wäre, hätte man seine Maßnahmen als bestialisch bezeichnen können. So aber hatten wir es mit einem Automaten zu tun, der ähnliche Begriffe niemals in seinen Speicherbänken enthalten hatte. Der Regent tat das, was ihm auf Grund der Sachlage als logisch und demnach folgerichtig erschien.
    In dem heillosen Wirrwarr kurz nach dem Alarm hatten wir unser Gemeinschaftsquartier in Block C-436-8 gut erreicht. Die Lautsprecher hatten jeden beurlaubten Zaliter angewiesen, sofort die breiten Straßen, Geschäfte und Lokale zu verlassen, um sich beim Robot Pfortenkommando der jeweiligen Unterkunft zu melden. Den vierzigtausend Voga-IV-Bewohnern war eine Frist von 15 Minuten zugebilligt worden.
    Natürlich war es für die vielen Leute nicht möglich gewesen, in diesem so knapp bemessenen Zeitraum heimzukehren. Rhodan und ich waren einige Sekunden vor Ablauf der Frist in unseren Bau gestürmt, wo wir infolge unserer ordnungsgemäßen Urlaubsplaketten anstandslos durchgelassen wurden. Jedoch hatten wir bemerkt, daß eine Registrierung erfolgt war.
    Ich hatte noch den Fuß jenseits der schweren Tür gehabt, als die draußen aufmarschierten Kampfroboter zu schießen begannen. Ich hatte jetzt noch das Dröhnen der schweren Energiewaffen im Ohr, unter deren Atomorkan mehr als hundert Zaliter getötet worden waren. Hätten wir es nicht in letzter Sekunde geschafft, wäre uns fraglos das gleiche Schicksal beschieden gewesen.
    Der Regent nahm keine Rücksicht mehr. Wer nach der bewilligten Frist noch nicht die Straßen verlassen hatte, wurde erschossen.
    Ich hatte viele grausige Massaker in meinem Leben gesehen, doch diesmal war es für mich besonders bedrückend. Ein Automat, der von meinen ehrwürdigen Vorfahren erbaut worden war, hatte einen Massenmord eingeleitet, für den ich in letzter Konsequenz sogar indirekt verantwortlich war.
    In mir schien jedes Gefühl erstorben zu sein, als ich hastig meine Mannschaftsuniform ablegte, um die von meinem Double

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