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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die langen Haare. Sein Lächeln wirkte unecht.
    „Somit dürfte es besser sein, die Waffen zu behalten. Ich möchte nicht ganz wehrlos sein, wenn sie uns fassen. Oder sieht jemand eine Möglichkeit, gewaltsam nach oben durchzubrechen?"
    Potkin lachte kurz auf und schüttelte den Kopf.
    „Aussichtslos", warf ich in dem Bemühen ein, meine Stimme ebenfalls ruhig und gefaßt klingen zu lassen. „Es gibt in diesem Sektor nur den einen uns bekannten Eingang. Die Werften können wir nicht mehr erreichen. Außerdem wäre der Versuch auch dort sinnlos. Die Schiffe werden durch riesige Antigravschächte nach unten gebracht. Dort kommen wir niemals hinauf."
    Es wurden noch mehrere Vorschläge gemacht, die aber alle wenig erfolgversprechend waren. Sie enthielten noch nicht einmal die Spur einer Chance.
    Rhodan setzte sich auf das einfache Pneumolager. Er wußte, daß wir verspielt hatten. Wenn unser so sorgfältig vorbereiteter Anschlag gelungen wäre, hätte nun alles anders ausgesehen. Zweifellos hätten wir in dem entstandenen Chaos eine Möglichkeit gefunden, die Oberfläche zu erreichen, denn dann hätte der Regent nicht mehr existiert. Nun aber schlug er mit aller Härte zurück. Noch war nicht alles verloren, da es noch eine ganz bestimmte Möglichkeit gab. Ich gab sie nur zögernd bekannt.
    „Sie sollten sich darüber klar sein, daß wir entdeckt werden. Ein bewaffneter Widerstand bis zum letzten Mann wäre nicht nur dumm, sondern auch falsch. Wenn wir uns sofort melden, werden wir bei dem Robot in Gefangenschaft gehen. Er benötigt Terras Hilfe. Es ist wahrscheinlich, daß wir einigermaßen ungeschoren davonkommen. Das ist aber nur eine Idee!"
    Rhodans Augen glitzerten im schräg einfallenden Licht.
    „Das ist deine Meinung, Arkonide. Daran glaubst du doch selbst nicht! Der Regent wird uns in Empfang nehmen und anschließend sehr peinlich befragen. Er wird die galaktische Position der Erde erfahren und sofort angreifen. Mehr will er ja seit Jahren nicht erreichen. Schlage dir das aus dem Kopf, Freund."
    Bully sah mich aus halb geschlossenen Augen an. Seine Haltung war zu lässig, um auf mich beruhigend wirken zu können. Heißer Zorn wallte in mir auf. Zusätzlich zu der verzweifelten Lage kam nun auch noch das Mißtrauen der Terraner.
    „Dann macht was ihr wollt, ihr großartigen Helden", sagte ich knirschend. „Geht meinetwegen unter mit fliegenden Fahnen und Hurragebrüll. Ihr Narren lernt es nie! Schießen und sinnlos in den Tod rennen, das versteht ihr, aber von echter Politik habt ihr keine Ahnung. Es gäbe eventuell Mittel, das Gehirn zu übertölpeln."
    „Nein!"
    Das Wort stand in dem kleinen Raum, als wäre es zu einem festen Gegenstand geworden. Rhodan hatte sich entschlossen. Ich warf ihm einen wilden Blick zu und ballte die Hände, daß die Knöchel weiß hervortraten. Niemand sprach ein Wort. Dafür wurde ich von kühlen Augen förmlich seziert.
    Ich zwang ein spöttisches Lächeln auf meine Lippen und drehte mich um. Es erfolgte der scharfe Anruf, den ich bereits erwartet hatte. Sie würden sich nie ändern, diese etwas zu rasch emporgekommenen Barbaren!
    „Wohin, Arkonide?"
    Ich wandte den Kopf. Rhodans sprungbereiter Körper überzeugte mich davon, daß er mir nicht mehr traute.
    „Zur Messe", antwortete ich ironisch. „Warum so nervös, Unsterblicher? Hast du keinen Hunger?"
    Bull grinste, und Rhodans Haltung lockerte sich.
    „Du bist ziemlich kaltschnäuzig, was?" fragte er sinnend.
    „Nur äußerlich. Ich befürchte, daß mir mein schöner Zellaktivator in naher Zukunft nicht mehr viel nützen wird. Der Unfalltod ist ein von außen auf den Körper einwirkendes, nicht freiwillig herbeigeführtes Ereignis mit dem Resultat, daß man sich kaum gegen die damit verbundenen Folgen wehren kann. Wenn man einen Strahlschußtreffer als Unfall ansieht, so ist damit deutlich genug gesagt, was uns bevorsteht. Du solltest dir die Sache mit der Kapitulation nochmals überlegen. Wie ich das Gehirn kenne, wird es sehr bald etwas unternehmen. Vorerst sind sämtliche Zaliter einmal in den Wohnblocks eingeschlossen worden. Damit scheidet eine für den Regenten gefährlich werdende Aktivität aus. Das ist die erste Maßnahme im Zuge einer bestechend klaren Logik. Was jetzt noch kommt, dürfte wesentlich unangenehmer werden."
    Ich tippte mit den Fingerspitzen grüßend an den Rand meines Funkhelmes. Ehe ich jedoch die Tür erreichen konnte, begannen draußen die Großlautsprecher der Rundrufanlage zu

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