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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ablenkungsmanöver. Das Werk an sich mochte für das Gehirn bedeutungslos sein. Niemand konnte wissen, wo der Kraftstrom normalerweise verbraucht wurde. Wahrscheinlich in irgendeiner Riesenfabrik für die Großserienfertigung von Raumschiffen oder sonstigen Aggregaten.
    Das letzte Grollen verstummte. Es wurde unheimlich still in dem vorher lärmerfüllten Felsdom. Rhodans Worte klangen schmerzhaft laut: „Sergeant, schalten Sie den Zünder ein. Laufwerk auf fünf Minuten stellen. Tako, Sie bringen die Bombe durch den Wabenvorhang. Legen Sie den Sprengkörper irgendwo in den dahinterliegenden Räumen ab und kehren Sie sofort zurück. Los, beeilen Sie sich!"
    Ich starrte den großgewachsenen Mann entsetzt an: Wußte er noch, was er tat? Huster verlor keine Sekunde lang seine erstaunliche Ruhe. Mit einer Umdrehung seines Spezialschlüssels justierte er den Zeitzünder.
    „Fünf Minuten laufen, Sir", sagte er gelassen.
    Der Teleporter Tako Kakuta sprach kein Wort. Er wußte, daß wir keine Zeit zu verlieren hatten. Etwas mußte jetzt geschehen. Wahrscheinlich hatte die Überwachungsautomatik nur so lange mit dem Angriff gewartet, bis auch der letzte Reaktor abgestellt und die Einspritzleitungen für die katalysierte Reaktionsmasse leergesaugt waren. Sonst hätte sich bei einem Gefecht ein fürchterliches atomares Feuerwerk entfalten können, da die zündfreudige Masse bei knapp viertausend Grad Celsius in den Fusionsprozeß trat.
    Es war geschickt, teuflisch geschickt gemacht worden. Nun verstand ich auch, warum der bisher so schwächliche Energieschirm entlang, der vorderen Felswand plötzlich intensiv zu leuchten begann. Jemand, der nicht wissen konnte, daß für unsere Teleporter die Intensität einer energetischen Barriere keine Rolle spielte, wollte uns den Rückweg versperren. Das war noch unsere einzige Chance, aber Rhodan war dabei, sie bis zur letzten Gefahrenstufe auszunutzen.
    Tako preßte den etwa 50 Zentimeter langen Hohlkörper an sich. Man sah ihm äußerlich nicht an, welche kolossale Zerstörungskraft er entwickeln konnte.
    Die Augen des Mutanten waren blicklos auf den deutlich erkennbaren Wabenschirm gerichtet. Geheimnisvoll, silbrig schimmernd und hier und da leicht bläulich aufleuchtend, versperrte er uns den Weg. Ich bemühte mich verzweifelt, mein sonst so unfehlbares Gedächtnis anzuspornen, bis ich schlagartig einsetzende Kopfschmerzen bekam.
    Es nützte nichts; ein solches Energiegebilde hatte ich noch nie gesehen. Wahrscheinlich war der Schirm von den letzten, noch geistig aktiven Spitzenwissenschaftlern meines Volkes entwickelt worden, als ich schon seit Jahrtausenden als tot und verschollen galt. Ich konnte nicht ahnen, was man da geschaffen hatte.
    Takos Körper verschwand so plötzlich, als hätte er niemals nur zwei Meter von mir entfernt gestanden.
    Rhodan sah auf die Uhr.
    „Okay!" sagte er mit einem bösartig wirkenden Lächeln, doch zu einer weiteren Erklärung kam er nicht mehr. Unmenschliche Schmerzensschreie ließen uns zusammenfahren. Verstört blickten wir uns um, doch es war niemand zu sehen, der die Rufe unsäglicher Qual ausstieß. Trotzdem mußte es ein lebendes Wesen sein.
    Die Schreie steigerten sich zu einem schrillen, langgezogenen Kreischen, bis an der Stelle, wo der Teleporter entmaterialisiert hatte, eine irrlichternde Leuchtspirale entstand. Sie schien sich in schnellster Rotation zu befinden und - aus ihr ertönten die fürchterlichen Geräusche.
    „Tako!" schrie Rhodan. Er wollte auf die verwachsene Energieballung zustürzen, doch ich riß ihn gewaltsam an den Schultern zurück. Er taumelte und kam vor meinen Füßen zu Fall.
    Gebannt sahen wir auf das Unbegreifliche, bis sich allmählich Takos Körper aus dem hellen Wirbel herausschälte. Je deutlicher er erkennbar wurde, um so schwächer wurden die Schmerzenslaute. Dann lag der Teleporter dumpf stöhnend vor uns. Sein schmales Gesicht war verzerrt, und das Wissen um rätselhafte Dinge stand in seinen Augen geschrieben.
    Als wir ihn aufrichteten, schrie er wieder, nur schien er sich jetzt Mühe zu geben, seine Not nicht allzu deutlich bekanntzugeben. Wimmernd, am ganzen Körper bebend, lehnte er an der Felswand. Seine Hände flatterten. Die gefährliche Bombe war auch noch da. An ihr schien sich überhaupt nichts verändert zu haben. Tako schwieg plötzlich. Nur seine verstörten Augen schienen noch zu leben.
    „Junge, was war los?" fragte Rhodan blaß.
    Sergeant Huster sprang mit einem halsbrecherischen Satz

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