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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten wir es mit Hohlköpfen zu tun, deren ausgebrannter Verstand nur noch danach trachtete, die vom Robotregenten aufdiktierte Arbeit möglichst schnell und möglichst bequem zu erledigen.
    Der von mir erwartete Kommodore der vierten Einsatzgruppe war zwei Stunden nach unserer Landung auf Arkon III an Bord der KON-VELETE eingetroffen. Der noch junge Mann mit den leeren, gelegentlich verträumt wirkenden Augen und dem inhaltslosen Gesicht schien sich für einen Halbgott zu halten.
    Wenn er jemals etwas von der modernen Raumschiffahrt verstanden hatte, so schien er es nunmehr vergessen zu haben. Zuerst hatte ich ihn gehaßt. Mittlerweile bemitleidete ich ihn. Seine erste Maßnahme hatte darin bestanden, ein tragbares Simulatorgerät an Bord bringen zu lassen. Ich hatte energisch auftrumpfen müssen, um ihn daran zu hindern, den Apparat zur Wiedergabe närrischer Lichtreflex-Kompositionen mitten in der Zentrale aufzustellen. Nie würde ich den vernichtenden Blick vergessen, und immer würde ich mich an Rhodans leichenblasses Gesicht und seine geballten Hände erinnern.
    Dieser degenerierte Handlanger eines gewaltigen Automaten kommandierte nun die vierte Gruppe, die immerhin aus 17 kampfstarken Schiffen bestand. Er nannte sich Gailos, aber von seiner Familie hatte ich nie etwas gehört. Ich schämte mich vor den Terranern, die in diesem Manne so ganz genau sahen, was aus meinem Volk geworden war. Offenbar schien Gailos aber noch zu den aktivsten Mitgliedern des Arkonidenstammes zu gehören, andernfalls er vom Regenten nicht zum Kommodore ernannt worden wäre.
    Vierzehn Tage Standardzeit hatten wir unter seinem Befehl Manöverflüge unter gefechtsmäßigen Bedingungen ausgeführt. Zum erstenmal hatten wir auf die Waffenknöpfe drücken und Scheinangriffe auf robotgesteuerte Flottenzielschiffe fliegen müssen. Was dabei herausgekommen war, hatte die Terraner unvorsichtigerweise dazu verführt, hier und da in unterdrücktes Gelächter auszubrechen.
    Als Rhodan aber gesehen hatte, wie tüchtig unser neuer Kommodore war, hatte er das riskiert, was wir wochenlang nicht gewagt hatten. Bei dem heillosen Durcheinander, das bei einem fehlgeleiteten Keilangriff entstanden war, hatte Rhodan unter dem atemlosen Schweigen seiner Männer kurzerhand die Hypersprungautomatik anlaufen lassen.
    Ganz zweifellos hatte er vorgehabt, eine Kurztransition probehalber durchzuführen, nur um zu sehen, ob man sich auch auf das neue Schlachtschiff verlassen könne. Wahrscheinlich hätte er es später verstanden, die Schuld an dem „versehentlichen Sprung" diesem Gailos in die Schuhe zu schieben.
    Es war aber nicht dazu gekommen, da die KON-VELETE überhaupt nicht transistieren konnte! Die Strukturfeldkonverter hatten sich nicht gerührt, und die Anzeigen hatten noch nicht einmal aufgeleuchtet. Da wußte wir, wie vorsichtig der Robotregent war!
    Nun sollten wir zum elften Mal auf Arkon III landen. Der vierzehnte Tag war vergangen, und wir hatten noch immer keine Möglichkeiten gefunden, unserem eigentlichen Vorhaben nachzugehen. Das kam einfach daher, weil wir keinen Urlaub erhielten. Unsere Quartiere lagen tief unter dem stählernen Belag des Raumflughafens A-R-145. Wenn wir landeten, mußten wir sofort das Schiff verlassen, um in den Eingeweiden des Kriegsplaneten zu verschwinden.
    Da die Oberfläche von Arkon III mit der Zeit auch zu klein geworden war, hatten bereits meine frühen Vorfahren damit begonnen, die Welt auszuhöhlen. So kam es, daß die wichtigsten Schalt-, Energie- und Kommandostationen teilweise bis zu sechstausend Meter unter dem Boden lagen. Genau betrachtet, war Arkon III ein millionenfach durchlöcherter und ausgebrannter Himmelskörper, auf dem alles der reinen Zweckmäßigkeit diente.
    Für die Terraner war der Aufenthalt in den Untergrundstädten zuerst, schrecklich gewesen. Schließlich hatten sie sich aber in das Unvermeidliche gefügt und versucht, dem gefängnisartigen Aufenthaltsort einige Reize abzugewinnen. Wenn die Umgebung auch nicht natürlich und für meine Freunde wenig beglückend war, so war sie doch von einer gewissen Faszination. Arkon III war nun einmal auf Angriffe aus dem Raum vorbereitet worden. Hier unten hatten Rhodan und seine Mitarbeiter erstmals richtig gesehen, wie man einen ganz normalen Planeten in eine galaktische Festung ersten Ranges umwandelt.
    Als Gailos nach einer kraftlos klingenden Rundum-Ansprache an die Kommandanten der einzelnen Schiffe den Abbruch der Gefechtsübung befahl und sich

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