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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schädel, riß an seinen Nerven und stürzte ihn in Panik.
    Er zerrte die Decke von seinem Körper. Eine der beiden Frauen schrie auf. Instrumente wurden davongeschleudert.
    Aus der Ferne erscholl Dr. Le Boeufs Stimme: „Dunbee! Sind Sie wahnsinnig geworden? Bleiben Sie stehen!“
    Die Schwestern rannten auf ihn zu, ihre geöffneten Schürzen flatterten gleich riesigen Flügeln hinter ihnen her.
    „Dunbee!" schrie Le Boeuf. In blinder Flucht stürmte Dunbee weiter. Er stieß ein Regal um. Scheppernd landete der Inhalt auf der Erde. Seine Augen erkannten eine Tür. Die Frauen schnitten ihm den Weg ab, waren fast bei ihm. Er fühlte ihre zugreifenden Hände, hörte ihren keuchenden Atem und den Arzt, der immer wieder rief: „Dunbee! Dunbee! Dunbee!" Er blieb stehen und stieß sie zurück. In seinen Augen mußte der Wahnsinn glänzen, denn sie ließen mit entsetzten Gesichtern von ihm ab. Er erreichte unbehelligt die Tür. Ein schmaler, schlauchartiger Flur nahm ihn auf. Seine Lungen stachen, aber er hastete weiter.
    Die ganze Zeit über hatte er die Beine mechanisch bewegt, ohne nachzudenken. Jetzt kehrte langsam seine Überlegung zurück. Er begann auf die Umgebung zu achten. Anscheinend drang er tiefer in das Erdinnere ein, denn Wände und Boden waren nicht mehr befestigt, sondern zeigten ihr schroffes, natürliches Aussehen. Die Beleuchtung blieb von konstanter Stärke. Wo immer der Gang ihn hinführen würde - die Freiheit stand nicht an seinem Ende.
    An verschiedenen Stellen war die Decke abgestützt. Wahrscheinlich hatte man diesen Weg freigesprengt. Dunbee lief weiter. Er kletterte über einen Sockel, zwängte sich zwischen Stützpfeilern hindurch und achtete auf die scharfen Felskanten auf beiden Seiten. Er vergaß den Boden! Der Schacht wirkte auf ihn wie der Schlund eines gefräßigen Ungeheuers.
    Verzweifelt warf er sich nach hinten. Seine Füße hatten bereits den festen Halt verloren. Er rutschte in das Loch. Seine Hände wirbelten in der Luft, griffen ins Leere. Geröll und Steine begleiteten den Fall. Staub drang ihm in den Mund. Er verlor jeden Zeitbegriff. Er schlitterte in die Tiefe, unfähig, etwas dagegen zu tun.
    Als er aufprallte, schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Flüchtig dachte er daran, daß er vielleicht in den Luftschacht eines großen Gewölbes gestürzt sein könnte. Er öffnete die von Sand und Dreck verklebten Augen. Sein zerschundener Körper schmerzte.
    Er befand sich in einer düster beleuchteten Riesenhöhle. Das Loch, aus dem er gekommen war, befand sich an der Seite dicht über der Erde. Es führte im Winkel von etwa 45 Grad nach oben.
    Da erblickte Dunbee zum erstenmal die Behälter. Gleich überdimensionalen Särgen standen sie an die Wand geschmiegt. Er raffte sich auf und schleppte sich näher an sie heran. Die Kästen waren trapezförmig und standen auf konischen Sockeln. Sie waren mit einer ölartigen, gelbschimmernden Flüssigkeit gefüllt. Schmale Metalleitern führten an ihren Wänden hinauf. Unzählige Kabelstränge und Kontakte endeten an ihren Schmalseiten. Gespenstische Geräusche gingen von ihnen aus.
    Dunbee war dicht genug an einen herangekommen, um hineinzusehen. Seine Handflächen preßten sich gegen den Kunststoff. Dann erstarrte er. Eine eisige Faust schien sich nach ihm auszustrecken. Mit geöffnetem Mund starrte er in die fettige Masse. Der Behälter war leer! Es befand sich nicht ein einziger Schläfer darin!
    Wo waren die Menschen, die sich von der ISC hatten einschläfern lassen? Dunbee vergaß seine Schmerzen und rannte weiter. Auch in dem zweiten Sarg vermochte er niemand zu entdecken. Er machte sich nicht erst die Mühe, den dritten zu untersuchen.
    Wahrscheinlich waren in einer anderen Höhle weitere Behälter. Sie mußten dort sein! Dunbees Kehle schnürte sich zu. Unschlüssig blickte er sich um. Er erkannte, daß diese Gruft auch auf normalem Wege zu erreichen war, denn im Hintergrund waren Türen in den Fels geschlagen.
    Dunbee wandte sich von den Schlafkammern ab. Seine Gedanken bildeten ein wirres Muster. Allmählich wurde er ruhiger. Er setzte sich auf einen Stein, um etwas auszuruhen. Er konnte nicht ewig hierbleiben. Es würde am besten sein, wenn er sich bemerkbar machte.
    Er wußte nicht, wie lange er da gehockt und überlegt hatte, als er das scharfe, bösartige Zischen vernahm. Er blickte auf. Er sah es nur einen winzigen Augenblick, aber der genügte, um das Grauen in ihm aufsteigen zu lassen. Dunbee war unfähig zu schreien. Er

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