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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist eine echte Demokratie. Jeder Bürger hat das Recht, über sein Geschick nach Gutdünken zu entscheiden. Wenn es ihm gefällt, kann er sich durch neuartige, biochemische Mittel in einen Tiefschlaf versetzen lassen. Niemand darf ihn daran hindern. Ihr Gatte hat einen Vertrag unterschrieben, Madam. Es ist mir unmöglich, etwas für Sie und damit gegen den wahrscheinlichen Willen Ihres Mannes zu unternehmen. Er hat die ISC bezahlt und ihre Bedingungen anerkannt. Was sollte ich in einem solchen Falle tun? Mir bliebe nur eine Frage, die Sie aber selbst an die Gesellschaft stellen können: Wurde Mr. Dunbee eingeschläfert? Ich verstehe Sie, aber ich kann Ihnen nicht helfen."
    Jeanne Dunbee zog ein Notenbündel aus ihrer Tasche.
    „Ich habe unser Konto restlos ausgeplündert", sagte sie. Sie legte die Geldscheine vor Kennof auf den Tisch. „Es sind über tausend Solar. Würden Sie dafür etwas tun, was außerhalb des Gesetzes steht?"
    Die grauen Augen unter den Bulldoggenlidern blickten nachdenklich auf das Geld.
    „Einen Mann hätte ich jetzt hinausgeworfen", versicherte Kennof, ohne seine Stimme zu heben. Mit der flachen Hand wischte er die Scheine über den Tisch.
    Mit tränenerstickter Stimme sagte Jeanne: „Ich hatte geglaubt, daß Sie vielleicht ebenfalls einen Antrag auf Einschläferung stellen könnten. Dann wären Sie unauffällig in die Höhlen hineingekommen. Niemand hätte eine Gesetzlosigkeit daran entdeckt. So wären Sie mit meinem Mann in Verbindung getreten."
    Kennofs Hand ließ von dem Kater ab. Er sah Jeanne an, als hätte er sie soeben zum erstenmal richtig wahrgenommen. Dann hieb er mit der Faust auf den Tisch.
    „Das ist es!" schrie er begeistert. „Das ist die Idee!"
    Buster kreischte empört. Verständnislos beobachtete die Frau das ungereimte Gebaren Kennofs.
    „Vor drei Monaten hat einer meiner Klienten einen Antrag auf Einschläferung bei der ISC gestellt", berichtete der Detektiv etwas ruhiger. „Die Gesellschaft lehnte ihn ab, weil er beide Beine durch einen Unfall verloren hatte. Er war ein Amputierter, Mrs. Dunbee. Ich habe mich bei einem bekannten Arzt erkundigt. Er ist Fachmann auf dem Gebiet von Lebensverlängerung und Zukunftsschlaf. Dieser Mann behauptete steif und fest, daß es für eine Einschläferung völlig bedeutungslos sei, ob es sich bei dem betreffenden Menschen um einen Amputierten handele oder nicht. Warum also lehnt die ISC solche armen Menschen ab? Was ist mit den niedrigen Preisen von Cavanaughs Organisation? Sind sie nicht unwahrscheinlich? Dienen sie nicht nur dazu, möglichst viele Menschen anzulocken? Warum? Cavanaugh ist kein Wohltäter, das ist gewiß."
    Er zerdrückte die Glut seines Zigarettenstummels in einem Ding, das den Kennofschen Vorstellungen eines Aschenbechers am ehesten entsprechen mochte. Dann lehnte er sich zufrieden zurück.
    „Der Fall Maurice Dunbee steht an erster Stelle bei Detektiv Kennof", bemerkte er. „Stecken Sie das Geld wieder weg, Madam. Der alte Dick", damit meinte er zweifellos sich selbst, „hat ein persönliches Interesse an der ganzen Sache."
    „Oh, ich danke Ihnen", atmete Jeanne erleichtert auf. Der alte Dick räusperte sich durchdringend. Und mit einem Male erkannte Dunbees Frau die Menschlichkeit unter dem eigenwilligen Deckmantel dieses Mannes. Sie wußte instinktiv, daß sie keinen besseren für diese Aufgabe hätte finden können.
    Kennof hob warnend seinen Arm. „Eine Bedingung, Mrs. Dunbee!"
    „Jede", sagte Jeanne. „Niemand darf davon erfahren. Es muß völlig geheim bleiben. Ich kann dieses Spiel nicht beginnen, wenn ich damit rechnen muß, daß Sie plaudern. Geben Sie sich in der Öffentlichkeit so, daß der Eindruck entsteht, Sie hätten sich mit Ihrem Schicksal abgefunden."
    „Das will ich tun", versprach die zierliche Frau.
    Kennof erhob sich. Buster fauchte verärgert über die neue Störung.
    „Es gibt da noch etwas, das Sie wissen sollten", erinnerte sich Jeanne. „Kurz nachdem mein Mann nach Wyoming verschwunden war, trieben sich zwei Kerle von der ISC in Dubose herum. Anscheinend stellten sie Nachforschungen über Maurice an. Ich vermute, daß sie seine Angaben überprüft haben. Sie werden allerhand Arbeit haben, um sie irrezuführen."
    „Das habe ich mir gedacht", sagte Kennof überlegend. „Ich werde daran denken, wenn ich mein Spiel beginne."
    Jeanne sagte herzlich: „Es ist nicht nur Egoismus, wenn ich Ihnen viel Glück und Erfolg wünsche."
    „Ich kann beides brauchen", gab der Detektiv

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