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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht hatte sich eine leichte Müdigkeit eingeprägt. Sie blickte Kennof an. „Was willst du?" fragte sie. In ihrer Stimme lag kein Zorn, eher eine gewisse Gleichgültigkeit. Sie trug ihr langes Haar eingelegt. Celia war nicht besonders schön, aber sie wirkte anziehend.
    „Ein Bier", bestellte Kennof, „nicht so kalt, bitte."
    Während sie sich zum Eisschrank bückte, sagte sie unerwartet: „Shane hat mir gesagt, daß du kommen würdest. Den Grund wollte er nicht verraten."
    Kennof sah zudem Betrunkenen hinüber. „Was ist mit ihm?"
    „Er schläft", sagte Celia. Sie schenkte Kennof ein. Der Detektiv beobachtete sie ruhig. Nach einer Weile sagte er beiläufig: „Ich suche eine Mitarbeiterin." Für einen Moment blieben Celias dunkle Augen auf ihm haften.
    „Wie du siehst, habe ich eine Arbeit."
    „Das ist nicht deine Art von Beschäftigung", sagte Kennof scharf.
    „Du kannst es dir für einige Zeit einreden, daß es dir hier gefällt. Später wird es dich von innen heraus zermürben."
    Er nahm einen Schluck von seinem Getränk. Sarkastisch entgegnete die Frau: „Und du willst mich davor bewahren, Dick?"
    Kennof hob abwehrend beide Hände. „Ich kenne deinen Stolz, Celia. Ich biete dir keine Wohltätigkeit. Nein, ich bitte dich um deine Unterstützung."
    Sie wartete anscheinend auf eine Erklärung, denn er erhielt keine Antwort. Kennof nippte an dem Bier.
    Er blinzelte.
    „Was empfindest du bei dem Gedanken, meine Braut zu sein, Celia?"
    Sie erwiderte: „Selbstmordabsichten!"
    Kennof kicherte. „Sehr schmeichelhaft", gab er zu, „aber es wird dir gleich besser gefallen. Du wirst eine besonders schlechte Braut abgeben. Abgesehen davon, daß du nicht treu bist, verschleuderst du noch mein Geld und ruinierst meinen guten Ruf. Dein Verhalten bringt mich zur Raserei. Ich werde versuchen, dich umzubringen, und mein Vorhaben wird nur mit Mühe zum Scheitern gebracht."
    „Wozu das alles?" erkundigte sich Celia ohne besonderes Interesse.
    „Um die Schlafgesellschaft in Wyoming davon zu überzeugen, daß ihr bei meinem Seelenzustand nichts anderes übrigbleibt, als meinen Antrag auf Einschläferung anzunehmen", sagte Kennof trocken. „Außer einer Braut, die mich betrügt, habe ich noch eine Menge Schulden. Das dürfte genügen." Celias Stimme erwärmte sich. „Wenn du Schulden hast, lehnen sie dich garantiert ab", warnte sie.
    „Du unterschätzt den guten Hartz. Er wird steif und fest behaupten, ich hätte ihn beauftragt, nach dem Schlafbeginn meine Besitztümer zu verkaufen. Damit werden meine Schulden gedeckt, und die ISC geht kein Risiko ein. Bevor Hartz damit beginnen muß, werde ich mir Klarheit über diesen Verein verschafft haben. Ich kehre reumütig zurück und annulliere den Auftrag. Hartz wird den Beleidigten spielen, aber die ISC ist getäuscht. Ich muß mich nicht mal bei ihr entschuldigen. Sollte jedoch meine Vermutung zutreffen, daß an der Gesellschaft etwas faul ist, dann wird man Hartz und mir eine Medaille überreichen. Hartz wird die seine verscheuern, und ich ..."
    Mit einer Handbewegung brachte ihn Celia zum Schweigen.
    „Dick, gibt es eine gesetzliche Handhabe für dein Vorgehen?"
    Kennofs trübe Augen blickten sie traurig über die Theke hinweg an.
    „Du bist immer noch nicht klüger geworden", sagte sie. „Das stimmt", gab er zu. „Und du wirst es auch versuchen, wenn ich dir nicht helfe", vermutete sie. „Du hast es dir in deinen dicken Schädel gesetzt."
    „Ganz recht", sagte er. Sie brachte eine winzige Flasche zum Vorschein.
    „Etwas Besseres haben wir hier nicht", meinte sie lächelnd. „Wir wollen auf unseren Erfolg anstoßen."
    Kennof beugte sich unternehmungslustig über die Theke.
    „Es wird sein wie früher, als wir noch bei der ..." begann er. „Vergiß es", sagte sie heftig. Kennof erkannte, daß sie niemals über den Verlust ihrer geliebten Arbeit hinwegkommen würde. Er selbst hatte sich mit der Detektivagentur einen Ausgleich geschaffen. Manchmal jedoch überkam ihn das Verlangen, wieder in einen echten Einsatz zu gehen. Vielleicht lag es an der unvergleichlichen Ausbildung, die er erhalten hatte. Die Kenntnisse, die er sich erworben hatte, lagen zum großen Teil brach. Für Celia war es noch schwieriger, sich mit der neuen Lage abzufinden.
    Kennof, ein ausgeprägter Individualist, hatte sich nicht mit der unerbittlichen Disziplin abfinden können. Er gehörte nicht zu den Menschen, die gern Befehle entgegennehmen. So hatte er die Konsequenzen gezogen, den

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