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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Duensing
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Krächzen schallte zu Professor Zamorra und Nicole Duval hinüber, die den Bentley angehalten hatten und nun aus dem Auto stiegen.
    »Da wären wir also«, sagte Nicole und strich sich über ihre blonde Lockenpracht. »Das Schloß macht aber einen unheimlichen Eindruck. Meinst du nicht auch, Zamorra?«
    Der Parapsychologe lächelte.
    »Das haben alte Schlösser meist so an sich, Cherie. Dort geht es eine Treppe hoch. Den Bentley lassen wir am besten hier zurück. Ich kann keine Zufahrtstraße zum Schloß entdecken.«
    Die beiden machten sich an den beschwerlichen Aufstieg. Die in den Felsen gehauenen Stufen wollten kein Ende nehmen. Unter Zamorra und Nicole donnerten die Brandungswellen gegen die Felsen.
    Sie hatten erst gut die Hälfte zurückgelegt, als die junge Frau schnaufend stehenblieb.
    »Buh«, machte sie. »Mon dieu, wenn das Schloß mir gehören würde, hätte ich schon längst einen Sessellift anbauen lassen. Du brauchst gar nicht so unverschämt zu grinsen, Zamorra.«
    Der Professor, der wirklich mit einem Stubenhocker nicht die geringste Ähnlichkeit hatte, griff nach ihrer Hand. Ihm hatte der anstrengende Aufstieg nicht das Geringste ausgemacht. Zamorra war wie immer konditionell voll in Form.
    »Komm schon, Nicole. Die paar Stufen schaffst du auch noch. Nur keine Müdigkeit Vortäuschen, sonst nehme ich dich nicht mehr mit«, lächelte er. »Wir wollen unseren Gastgeber nicht unnötig lange warten lassen.«
    Einige Minuten später erreichten sie den mit großen Quadersteinen gepflasterten Vorhof des alten Schlosses.
    Die beiden Menschen wirkten winzig gegen die hohen Mauern und Türme.
    Nicole hakte sich bei Zamorra ein, als sie weitergingen. Doch der Professor verharrte mitten im Schritt.
    Er verspürte fast schmerzhaft die Erwärmung des geheimnisvollen Amuletts das ihm schon so oft im Kampfe gegen Geister und Dämonen geholfen hatte.
    Vor Jahren fand er es in der Bibliothek auf Château de Montagne, und es hatte ihm seit dieser Zeit unschätzbare Dienste im Kampf gegen das Überirdische erwiesen.
    »Was ist los?« fragte Nicole erschrocken.
    Sie blickte in Zamorras ernstes Gesicht, sah dessen Hand, die sich gegen seine Brust preßte.
    »Das Amulett«, stieß er gequält hervor. »Es sendet Impulse aus. Hier stimmt was nicht, Nicole. Über Sir Drakes Schloß liegt eine Aura des Grauens.«
    Nicol Duvals Augen verdunkelten sich. Sie blickte zu den großen Portalen hinüber, die in das Schloß führten. Auch sie hatte plötzlich das Gefühl, als ströme ihr von dort eine drohende Gefahr entgegen.
    Ihre Hand krampfte sich um Zamorras Arm.
    »Wir kehren um, Chef«, sagte sie. »Vielleicht ist es eine Falle, die dort auf uns wartet!«
    Professor Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wir kehren nicht um, Nicole. Auf keinen Fall«, sagte er mit fester Stimme. »Mein Platz ist immer dort, wo ich gegen das Böse und gegen die Dämonen der Finsternis und der Hölle kämpfen kann. Und wenn hier etwas nicht mit richtigen Dingen zugeht, dann ist es ein Grund für mich, erst recht zu bleiben. Wenn du natürlich umkehren möchtest, dann treffen wir uns in Warriage.«
    Die schöne Frau schüttelte schnell den Kopf.
    »Ich bleibe natürlich bei dir, Chef. Wir haben schon so viele Gefahren zusammen bestanden, und ich lasse dich auf keinen Fall hier allein zurück.«
    Der Parapsychologe lächelte und drückte ihren Arm fester gegen den seinen. Die beiden traten langsam näher. Wenige Schritte vor den großen und mit allerlei metallenem Zierat versehenen Türen blieben sie stehen.
    Diese wichen knarrend zurück.
    Wieder verspürte Zamorra starke Impulse, die von seinem Amulett ausgingen.
    In diesem Moment erschien ein großgewachsener Mann zwischen den Portalen. Er war ungefähr Mitte vierzig.
    In einem blassen Gesicht saßen zwei freundlich blickende Augen. Sein Kinn war kantig und in der Mitte leicht eingekerbt. Ein Clark-Gable-Schnurrbart saß auf seiner Oberlippe.
    Er trug einen maßgeschneiderten Anzug aus dunklem Stoff, der von silbergrauen Fäden durchzogen war.
    Freundlich lächelnd kam der Mann näher, ergriff Nicoles Hand und hauchte einen Kuß darauf. Dann schüttelte er Professor Zamorra die Hand.
    »Jonathan Drake«, sagte er mit angenehmer Stimme. »Sie sind bestimmt Professor Zamorra. Erst vor kurzem sah ich ein Bild von Ihnen in der Zeitung. Doch wer ist die reizende Mademoiselle? Würden Sie mich bitte mit ihr bekannt machen?«
    Lächelnd stellte der Parapsychologe seine Sekretärin vor.
    »Ich bin

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