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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lautloses Sturmgewitter stürzten sie von allen Seiten auf mich zu, und im Nu sah ich mich von ihnen eingekesselt.
    Ich blieb stehen.
    Eine unsichtbare eiskalte Hand kroch über meinen Rücken und hinterließ eine Gänsehaut. Vor mir tanzten und wirbelten die pechschwarzen Gebilde. Sie waren vor dem violetten Licht gut zu erkennen, ich sah ihr Flattern und ahnte ihre menschliche Gestalt.
    Erst wollte ich meine Beretta ziehen, doch dann verwarf ich den Gedanken wieder. Kugeln, auch wenn sie geweiht waren, nutzten gegen diese Wesen nicht. Sie würden hindurchschlagen, als wären sie gar nicht existent.
    Das war ja das schlimme. Ich selbst griff ins Leere, wenn ich sie anfassen wollte, sie aber konnten mich berühren, als wären sie von einer normalen menschlichen Gestalt.
    Nur etwas tat ich.
    Ich öffnete die Knöpfe meines Oberhemds, den Mantel trug ich sowieso offen. Als der Spalt groß genug war, griff ich hinein und zog das Kreuz hervor. Außen ließ ich es vor meinem Hemd baumeln.
    Das Kruzifix hatte sich leicht erwärmt. Das tat es immer, wenn die Angriffe der Schwarzen Magie unmittelbar bevorstanden. Griffen die Wesen egal welcher Art direkt an, entfaltete das Kreuz seine Abwehrenergien.
    Und darauf hoffte ich.
    Noch hatten die Schatten keinen Laut von sich gegeben. Ich wartete jedoch darauf, daß sie es taten, und ich wurde nicht enttäuscht.
    Von vorn wurde ich angesprochen. »John Sinclair!« hörte ich eine dumpfe Stimme. »Du wirst mit uns kommen, denn der Spuk hat mit deinem Besuch gerechnet.«
    In mir erwachte der Trotz. »Und wenn ich mich weigere?«
    »Willst du deine Freundin wiedersehen?«
    Diese fragende Antwort gab bei mir den Ausschlag. Ich ging weiter und wurde von den Schatten flankiert.
    Sie gingen nicht neben mir her, sondern schwebten. Jedenfalls sah ich nicht, daß sie den Boden berührten. Ihre menschlichen Gestalten wirkten auf eine seltsame Art und Weise verzerrt, als würde man durch ein Spiegelkabinett auf einem Rummelplatz schreiten um sich mit immer neuen Variationen seines eigenen Körpers konfrontiert zu sehen.
    Ich fragte mich, wie lange dieser Marsch dauern sollte. Seltsamerweise spürte ich keine Müdigkeit, und wußte auch nicht, wieviel Zeit vergangen war, denn die Zeit ist eine relative Größe, sie gilt nach den von Menschen aufgestellten Regeln nur für die normale, sichtbare Welt. In einer anderen, in einem jenseitigen Universum lief sie bestimmt anders ab.
    Und dort befand ich mich schließlich.
    Manchmal huschten einige Schatten voraus. Sie kamen aber jedesmal wieder zurück. Dabei breiteten sie ihre Arme aus und glichen immer mehr den Fledermäusen.
    Schatten und Vampire.
    Eigentlich paßten sie gut zusammen.
    Ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als ich hinter mir das Fauchen hörte.
    Obwohl ich inmitten des Schattenpulks ging, kreiselte ich auf der Stelle herum.
    Und sah zwei Vampire.
    Monsterhafte Geschöpfe mit weit aufgerissenen Mäulern, einem Fledermauskörper und nadelspitzen Zähnen. Diese Bestien hatten mich und mein Blut gerochen. Sie gehörten nicht zu den Schatten, denn diese huschten zur Seite, als die beiden Blutsauger auftauchten und mich angriffen.
    Beide Fäuste riß ich hoch, traf mit den Knöcheln die Schnauze des ersten Vampirs und riß mir die Haut auf, so daß das Blut aus den kleinen Wunden trat.
    Das machte sie nur noch wilder.
    Doch ich hatte Zeit gewonnen.
    Blitzschnell riß ich meine Beretta hervor. Anlegen, zielen, schießen, war praktisch eins und mir in Fleisch und Blut übergegangen.
    Zweimal feuerte ich.
    Und beide Male traf ich genau.
    Die geweihten Kugeln zerschmetterten die kleinen Köpfe der Bestien, die ein letztes Mal schrill aufheulten, dann zu Boden stürzten und dort verendeten.
    Asche blieb zurück.
    Ich war beruhigt. Auch in dieser Dimension half die Kraft des geweihten Silbers. Mit der Waffe im Anschlag fuhr ich herum, doch die Schatten machten keinerlei Anstalten mich anzugreifen.
    »Es sind auch unsere Feinde!« hörte ich wieder die hallende Stimme. »Sie kommen aus einem anderen Land. Es sind die schwarzen Vampire, die sich hin und wieder unter uns mischen.«
    »Dann bin ich ja beruhigt«, erwiderte ich sarkastisch.
    Sie führten mich weiter.
    Ich war jetzt noch mehr auf der Hut als zuvor. Denn einen weiteren Angriff wollte ich nicht erleben, wer konnte wissen, welche Überraschungen in diesem Land noch auf mich warteten.
    Die Überraschung kam sehr schnell.
    Buchstäblich aus dem düsteren violetten Licht schälten

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