Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schon eine ungeheuere Magie im Spiel gewesen sein, daß Jane Collins so reagierte, oder vielmehr ihr Schatten so reagierte, denn ihr Körper schwebte irgendwo zwischen den Dimensionen. Suko war jedoch auch klar, daß der Geist immer der dominierende Teil war. Der Körper zeigte sich oft schwächer.
    Wie auch hier.
    Der Druck der unsichtbaren Hände verstärkte sich. Es war klar, Jane wollte Sukos Tod.
    Verzweifelt kämpfte der Chinese dagegen an. Wieder griff er hinter sich, und abermals fand er keinen Gegner. Dieser Schatten war brandgefährlich. Er hatte sich den Körper ausgesucht, der am wenigsten Widerstand entgegensetzte.
    Und das war Mary Selnick.
    Suko keuchte. Immer schwerer fiel es ihm, die nötige Luft zu bekommen.
    Dann bewegte sich Mary Selnick. Sie drehte den Kopf nach rechts, dem Fahrersitz zu. Ihre weit aufgerissenen Augen starrten jedoch an Suko vorbei.
    Es blitzte unterhalb des Wagendachs.
    Ein Messer!
    Die gleiche Klinge, die Mary schon einmal in der Hand gehalten hatte, um Jane Collins zu töten. Diesmal jedoch war sie ihr von Janes Schatten selbst gegeben worden.
    Mary griff zu.
    Gleichzeitig verstärkte der Schatten den Druck.
    Es gab ein rasselndes Geräusch, als Suko das letzte Quentchen Luft einsaugte.
    Der Schatten gab den Befehl. »Töte ihn, Mary Selnick. Denk an deinen Mann. Nimm das Messer und stich zu!«
    Mary gehorchte.
    Sie hatte den Griff so hart umfaßt, daß ihre Fingerknöchel weiß und spitz hervorstachen. Blutunterlaufen waren die aufgerissenen Augen. Ein Knurrlaut drang über ihre Lippen, als sie sich umdrehte, den Arm hoch und geifernd auflachte.
    Das Böse hatte gesiegt.
    Die Klinge raste schräg nach unten. Haargenau auf die Brust des Chinesen zu…
    ***
    Abrupt hörte der schwebende Fall auf. Ich spürte einen kurzen Stich in Höhe der Brust, schwankte einen Augenblick hin und her und stand still.
    Verwirrt öffnete ich die Augen.
    Die Reise durch Raum und Zeit hatte mich doch mitgenommen und ihre Spuren hinterlassen, denn sämtliche Körperfunktionen waren dabei auf ein Minimum reduziert.
    Das mußte ich erst einmal verkraften.
    Ich befand mich im Reich der Schatten. Und ich stand allein, denn Myxin war verschwunden.
    Unter mir befand sich ein kalter Steinboden. Er erinnerte mich an geschwärzten Marmor, der hin und wieder von feinen Adern durchzogen war. Eine Sonne oder irgendein helles Licht gab es nicht. Nur ein düsteres violettes Glosen, das von überall herzukommen schien.
    Ferner herrschte eine absolute Stille, die nicht von einem Laut durchbrochen wurde. Nur mein eigener Atem war zu hören, selbst das Ticken der Uhr vernahm ich nicht. Sie war während der Reise stehengeblieben.
    Etwas komisch war mir schon zumute. Vor allen Dingen deshalb, wenn ich daran dachte, was vor mir lag. Ich wollte Jane Collins finden, und sollte mir dies tatsächlich gelingen, war es fraglich, ob ich dieses Reich jemals verlassen konnte.
    Durch das düstere Licht sah ich auch keinen Horizont. Ich konnte ebensogut auf einer Kugel, als auch auf einer Fläche stehen.
    Deshalb nahm ich den Weg nach vorn.
    Ich trug unter meinen Schuhen Gummisohlen, und damit schritt ich nahezu lautlos dahin. Als Waffen besaß ich die Beretta, die magische Kreide, wenn man sie als Waffe bezeichnen sollte, und natürlich mein Kreuz.
    Darauf konnte ich mich am ehesten verlassen.
    Schon nach wenigen Schritten fröstelte ich, denn in diesem Land herrschte eine widerliche Kälte. Eine Temperatur, wie ich sie schon im Bentley gefühlt hatte. Es fiel mir schwer, sie zu beschreiben, denn sie drang nicht nur von außen an mich heran, sondern auch von Innen.
    Es war die Kälte des Alls, die man ruhig mit dem Wort grausam umschreiben konnte.
    Sie war aber auch ein Beweis dafür, daß ich mich im Schattenreich befand. Nur hatte ich sie noch nicht gesehen, und ich war auch nicht besonders scharf darauf.
    Mich interessierte Jane Collins.
    Nur wo sollte ich sie finden.
    Ich schritt weiter, immer weiter hinein in die unendliche Leere dieser Dimension, und es war die Angst, die langsam, wie auch die Kälte, höher und höher stieg.
    Eine Angst der natürlichen Kreatur vor dem Unbekannten.
    Das violette Licht begleitete mich auf meinem Weg. Es blieb konstant wurde nicht heller und nicht dunkler.
    Eine Soße, hätte mein Freund Bill Conolly gesagt.
    Doch auf Freunde konnte ich mich nicht verlassen. Sie waren weit, sehr weit…
    Und die Schatten nah!
    Plötzlich waren sie da. Ich hatte nichts gehört und nichts gesehen. Wie ein

Weitere Kostenlose Bücher