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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weg!«
    »Nein!« Mary schüttelte den Kopf. Sie hatte wieder mit Janes Stimme gesprochen.
    Suko wurde es heiß und kalt. In Mary Selnicks Augen las er die eiskalte Entschlossenheit, ihn zu töten.
    Suko wich zurück.
    Er überlegte, ob er es mit einem Sprung schaffen konnte, doch dazu war die Entfernung nicht nah genug. Er schaute auf seine Peitsche. Vielleicht konnte sie helfen. Wenn er sie blitzschnell nach vorn schleuderte, dann…
    Die Frau ließ sich auf keinerlei Kompromisse ein. »Stirb endlich!« schrie sie und drückte ab…
    ***
    Ich glaubte, mich verhört zu haben, aber gleichzeitig wußte ich, daß es kein Hörfehler war.
    »Was soll ich?« flüsterte ich.
    »Du sollst sie töten, Sinclair. Sie wird nicht mehr gebraucht! Ihr Körper ist nur noch eine leere Hülle.«
    Ich schaute auf die Lanze und anschließend auf den Dämon. »Du weißt genau, was du da von mir verlangst, Spuk?«
    »Natürlich.«
    »Dann weißt du auch, daß ich dies niemals tun würde. Ich gehe auf deine Bedingungen nicht ein. Ich töte sie nicht.«
    »Sie hat keine Seele mehr. Es ist nur ihr Körper!«
    »Auch den nicht!«
    »Bist du dir über die Folgen im klaren?« fragte mich der Spuk.
    »Natürlich.«
    Er schüttelte den Echsenkopf. »Wenn du sie nicht tötest, wirst du sterben, John Sinclair!«
    Mit dieser Antwort hatte ich gerechnet. Deshalb bekam er von mir direkt die passenden Worte gesagt. »Wenn ich sie töte, sterbe ich auch. Das ist doch klar. Oder willst du mich laufen lassen?« Die letzte Frage klang spöttisch.
    »Nein, aber es kommt darauf an, wie du sterben wirst, John Sinclair. Gnädig oder…« Er sprach nicht mehr weiter und überließ alles meiner Fantasie.
    Ich konnte mir gut vorstellen, daß der Spuk auch meine Seele gern gehabt hätte, aber den Gefallen wollte ich ihm nicht tun. Meine Blicke wanderten über die Reihe der Gegner. Die Schatten standen bereit. Sie warteten nur auf ein Zeichen, um mich zu fressen. Die Frage war: Würde mich mein Kreuz auch in dieser Welt schützen? Konnte es auch hier sämtliche Energien entfalten? Es war schwer, darauf eine Antwort zu finden, wenn nicht unmöglich.
    Die Situation spitzte sich zu.
    »Warte nicht zu lange«, zischte der Spuk.
    Ich nickte. »Okay, ich werde es machen!« Dabei betrachtete ich die Lanze in meiner rechten Hand, schielte jedoch aus den Augenwinkeln zu dem Dämon hin und bemerkte, daß auch er von meinem Entschluß überrascht war.
    »Aber nur unter einer Bedingung«, fuhr ich fort.
    »Du hast keine Bedingungen zu stellen.«
    »Doch. Jedem Todeskandidaten wird der letzte Wille gewährt.«
    »Dann fühlst du dich als Todeskandidat?«
    Diese Frage ließ ich offen.
    »Wie lautet die Bedingung?«
    »Daß du«, ich deutete dabei auf Jane Collins, »ihren Schatten herholst.«
    Jetzt war es heraus, und der Spuk glaubte, sich verhört zu haben. Er schlug mit seiner Echsenpranke auf die Lehne des Knochenthrons, so daß das gesamte Gebilde wackelte.
    »Ich werde den Schatten nicht holen!«
    »Dann töte ich sie nicht!«
    In die Reihen der Schatten geriet Unruhe. So hatte noch nie jemand mit ihrem Herrn und Meister gesprochen. Einige von ihnen flatterten hoch, andere fuhren mir entgegen, griffen aber nicht an.
    Der Spuk wartete ab, bis sich seine Diener wieder beruhigt hatten. Dann sagte er: »Was hast du davon, wenn du ihren Schatten siehst?«
    »Ich will mit ihr reden. Ich will von ihr selbst wissen, daß ich sie töten soll. Wenn sie wirklich auf deiner Seite steht, soll sie mir es ins Gesicht sagen!«
    Der Spuk überlegte.
    Zeit verging.
    Ich hörte meinen eigenen Herzschlag überlaut. Mein Plan war in den letzten Sekunden geboren und jetzt kam es darauf an, wie der Spuk reagierte. Ich hoffte, daß er auf meinen Vorschlag einging, denn sonst hatte ich keine Chance mehr. Um Jane zu retten, mußte ich diesen gewaltigen Bluff starten.
    Würde er darauf reinfallen?
    Ja, er fühlte sich so sicher, daß er glaubte, ihm könnte nichts passieren.
    »Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen, John Sinclair«, sagte er. »Damit du siehst, wie chancenlos du bist. Der Schatten wird wieder in diesen Körper kriechen, aber wenn du dich dann weigerst, sie zu töten, ist es aus.«
    Ich nicke. »Einverstanden.«
    Der Spuk lachte noch einmal auf, hob beide Arme und stieß sie in die Höhe.
    Die Luft begann plötzlich zu knistern, ein roter Blitz schoß aus seinen Pranken, und im nächsten Augenblick wischte aus der Unendlichkeit über uns ein Schatten.
    Jane war da.
    Der Spuk hatte

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