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0088 - Der Friedhof des Schreckens

0088 - Der Friedhof des Schreckens

Titel: 0088 - Der Friedhof des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Satansfeuer fürchteten. Sie achteten peinlich darauf, den Flammen nicht zu nahe zu kommen.
    Hinter der glutroten Lohe entdeckte Sheila den knöchernen Dämon Kelett. Er war eingehüllt in dieses hauchdünne, schleierartige Gewand, stand reglos hinter dem Feuer.
    Jetzt breitete er seine Skelettarme aus.
    Siegel und die Untoten senkten den Kopf und wandten sich dem Höllenfeuer zu. Kelett pries die Allmacht des Teufels. Er sprach ein schwarzes Gebet, das Kevin Siegel und die lebenden Leichen mitmurmelten Anschließend richteten sich Keletts schwarze Augenhöhlen auf Sheila Conolly. Er hob ihr seine Knochenhände entgegen und befahl: »Komm zu mir. Ich möchte dir den Todeskuss geben!«
    Und Sheila Conolly spürte, daß es ihr nicht möglich war, sich diesem dämonischen Befehl zu widersetzen…
    ***
    »Schneller, John! Kannst du nicht schneller fahren?« stieß Bill Conolly aufgeregt hervor.
    Die Straße war unübersichtlich. Der Nebel ließ sie ölig glänzen. Ich fuhr nur so schnell, wie ich es vor mir selbst verantworten konnte. Ich wollte nicht riskieren, daß der Bentley wie über Schmierseife rutschte, wenn ich plötzlich gezwungen sein würde, scharf abzubremsen.
    »Willst du zu Sheila oder ins Krankenhaus?« fragte ich den Reporter.
    »Es ist Mitternacht, John!«
    »Ich weiß.«
    »Sheila soll um Mitternacht ihre Seele verlieren, und wir sind nicht auf dem Friedhof, um es zu verhindern!«
    Ich zog den schweren Wagen in eine weite Kurve. Die Scheinwerferkegel erfaßten eine alte Steinmauer. Das mußte der Friedhof sein, auf den Sheila mit Hilfe von magischen Kräften geholt worden war.
    Augenblicke später stoppte ich das Fahrzeug vor dem offenen Friedhofstor. Ein schwarzer Wagen stand davor.
    Es war anscheinend noch jemand gekommen, um an der Zeremonie teilzunehmen. Wir sprangen aus dem Bentley und hasteten durch das Tor.
    Bill lief mit schussbereiter Waffe neben mir. Er war in einer entsetzlichen Verfassung. Ich hatte Mitleid mit ihm. Er liebte seine Frau mehr als sein Leben.
    Deshalb traf es ihn besonders hart, befürchten zu müssen, nicht rechtzeitig gekommen zu sein, um die Katastrophe noch verhindern zu können.
    Einsam, still und verlassen wirkte der nächtliche Totenacker. Wo war Sheila? Wo war die Person, die den Wagen gelenkt hatte, der vor dem Friedhofstor stand? Wo war Kelett?
    Ich rechnete mit einem gefährlichen Empfang.
    Kelett würde sich die Gelegenheit gewiss nicht entgehen lassen, mich auf dem Friedhof des Grauens auszuschalten.
    Wir erreichten eine verfallene Bretterhütte und hofften, Sheila darin vorzufinden. Doch Sheila war nicht da.
    Aber wir fanden eine Spur von ihr.
    Bill bückte sich und hob etwas auf. Es handelte sich um einen fliederfarbenen Stoffstreifen. Er stammte von Sheila Conollys Kleid.
    Bill verließ die Hütte sofort wieder.
    Seine Augen bohrten sich in die Dunkelheit. »Wo ist sie?« fragte er heiser. »John, bitte sag mir, wo meine Frau ist. Ich halte das nicht mehr aus…«
    Mir fiel in der Mitte des Totenackers ein glutroter Schein auf, der aus dem Boden zu leuchten schien. Auch Bill entdeckte ihn.
    Ich brauchte kein Wort zu sagen. Der Reporter und ich verständigten uns mit einem raschen Blick. Nun wußten wir, wo wir Sheila finden würden.
    Wir starteten gleichzeitig. Mit langen Sätzen näherten wir uns der aufklaffenden Spalte im Erdreich.
    In wenigen Sekunden mußte es sich herausstellen, ob wir noch rechtzeitig gekommen oder ob wir zu spät dran waren…
    ***
    »Komm!« befahl Kelett mit dumpfer Stimme. Seine schwarzen Augenhöhlen übten auf Sheila Conolly eine magische Anziehungskraft aus.
    Mechanisch setzte sie sich in Bewegung. Sie stellte das entsetzt fest, denn sie wollte Keletts Befehl nicht gehorchen.
    Sie wollte sich ihm nicht nähern, weil sie wußte, daß er sie töten würde, wenn sie bei ihm angelangt war.
    Aber ihre Beine unterstanden nur noch Keletts Kommando. Er hatte »Komm!« gesagt, und es war ihr nicht möglich, trotzig stehen zubleiben.
    Niemand brauchte sie gewaltsam vor den Dämon zu zerren.
    Ihre eigenen Beine brachten sie Kelett, der ihr zum Verhängnis werden sollte, immer näher.
    Heiß brauste das Höllenfeuer neben Sheila Conolly. Sie starrte in die rotglühenden Flammen und glaubte, darin grauenerregende Fratzen erkennen zu können. Ohne den Blick vom Feuer zu wenden, ging sie weiter.
    Unwillkürlich fragte sie sich, warum die Untoten das Feuer fürchteten. Bezogen sie nicht ihre Kraft und ihr schwarzes Leben daraus?
    Kelett wartete

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