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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten sie mich richtig gepackt, um mich wegtragen zu können.
    Wohin?
    Ich rechnete damit, daß sie mich auf der Lichtung töten wollten, aber die Bestien hatten etwas anderes vor. Sie tauchten mit mir in den Wald ein und fanden sofort den schmalen Pfad, der sich zwischen den Bäumen entlangschlängelte.
    Meiner Berechnung nach mußte er zum Strand führen.
    Sollte dort meine Todesstätte sein?
    Minuten später sah ich das Schimmern der Wellenkronen und hörte das Rauschen der Brandung gegen den Fels. Wir ließen den Wald hinter uns, und vor meinen Augen öffnete sich ein kleines Paradies.
    Eine winzige Bucht. Heller Sand bedeckte den Boden. Die Meeresbrandung wurde schon vor der Bucht gebrochen, so daß die Wellen sanft auslaufen konnten.
    Das dicke Schlauchboot hob sich in seiner Tarnfarbe kaum von der Dunkelheit ab. Es war aber das Ziel der beiden Werwölfe.
    Auf einmal wurde mir klar, was die beiden Bestien mit mir vorhatten.
    Sie wollten aufs Meer hinausfahren, mich dort umbringen und meine Leiche der See übergeben.
    Ein teuflischer Plan.
    Vor dem Boot warfen sie mich in den Sand. Keiner von ihnen dachte daran, mir die Fesseln abzunehmen. Nach wie vor schnitten sie in mein Fleisch.
    Hiller gab auf mich acht, während der andere Werwolf das Boot ins Wasser schob, einstieg und den kleinen Außenborder am Heck über die Bordwand kippte.
    Er gab Hiller ein Zeichen. Der wußte Bescheid, hob mich hoch und warf mich in das Boot. Da es sehr breit war, schaukelte es kaum.
    Rasch stieg Hiller nach.
    Der andere schob das Schlauchboot noch in tieferes Gewässer, sprang ebenfalls hinein und ließ den Außenborder an. Er tuckerte ein paarmal und lief danach ruhiger.
    Mir gelang es, über die Bordwand zu schauen. In der Ferne glaubte ich, ein größeres Schiff verschwinden zu sehen, Das war van Cleef mit seinen Dienern und der Geisel Susan Howard.
    Gemächlich tuckerte das Schlauchboot dem Ende der schützenden Bucht zu. Sie wurde von zwei hohen Felsen eingerahmt, die wie Türme aussahen und sich scharf gegen den Himmel abhoben.
    Hiller beugte sich über mich. Seine Wolfsschnauze befand sich dicht vor meinem Gesicht.
    Er lachte. »Draußen, Sinclair«, sagte er, »da werden wir dich töten und dann ertränken.«
    Mir wurde plötzlich schlecht vor Angst…
    ***
    Mit schußbereiter Waffe stand der Reporter Bill Conolly auf der kleinen Lichtung.
    Leer!
    Keine Spur von den Werwölfen. Auch als Bill sich einmal im Kreis drehte, sah er nichts.
    Er hatte eine Taschenlampe mitgenommen und schaltete sie jetzt an. Stück für Stück suchte er die Lichtung ab. Er rechnete sogar damit, meine Leiche zu finden, doch die Suche blieb zum Glück erfolglos.
    Plötzlich horchte Bill auf.
    Das tuckernde Geräusch war durch die Stille an seine Ohren gedrungen.
    Ein Boot.
    Das war die Lösung.
    Plötzlich war der Reporter nicht mehr zu halten. Er warf sich förmlich in den Wald hinein und achtete nicht auf die Zweige und Äste, die sein Gesicht peitschten.
    Bill erreichte die Bucht.
    Das Boot befand sich bereits auf dem Wasser. Keine Chance für ihn, es schwimmend einzuholen.
    Conolly hätte heulen können vor Wut. Aber er gab nicht auf. Bill suchte die Umgebung nach einem zweiten Boot ab, fand jedoch keins, aber seine Blicke glitten über die beiden Felstürme, die das Ende der Bucht markierten.
    Das Boot hatte sie noch nicht erreicht.
    Bill Conolly zögerte keinen Augenblick mehr, denn die Idee war wie ein Blitzstrahl in ihm hochgezuckt.
    Er lief nach rechts, turnte einen Felsen hoch, erreichte eine schmale Leiste, ging auf Hände und Füße nieder und kletterte so immer höher.
    Er näherte sich dem Felsturm. Der Wind zerrte an seiner Kleidung, biß hindurch, aber der Reporter gab nicht auf.
    Inzwischen fuhr das Boot weiter. Es war jetzt schneller geworden und näherte sieh immer mehr dem Ende der Bucht.
    Bill Connolly verlor an Boden. Er kam nicht mit. Zudem mußte er einen Umweg machen.
    Der Reporter bemerkte voller Verzweiflung, daß seine Chancen, mich zu retten, immer mehr sanken…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 88 »Der Friedhof des Schreckens«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 87 »Schrei, wenn dich die Schatten fressen!«

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