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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Freude der Bestie ausdrücken.
    Der Erdtrabant hatte nun seine richtige Stellung erreicht. Voll traf sein fahler Schein die Lichtung, und die Wesen der Nacht konnten ihre Kraft schöpfen.
    Nichts hinderte den Werwolf mehr an einer Beschwörung. Mit fauchenden Lauten rief er seine Diener zusammen.
    Ich lag noch immer am Boden und beobachtete alles aus meiner Froschperspektive. Buck Hiller konnte es nicht lassen und versetzte mir im Vorbeigehen einen Tritt.
    Es tat weh, und ich reagierte reflexartig. Sofort zog ich die Beine an und ließ sie wieder vorschnellen. Sie wuchteten in Hillers Kniekehlen. Der machte eine Verbeugung und fiel ins Gras. Aber sofort war er wieder auf den Beinen, und dabei heulte er wie ein angeschossenes Tier. Er wollte sich auf mich stürzen, doch van Cleef hielt ihn zurück.
    »Später!« rief er.
    Hiller stoppte. Einen letzten Blick warf er mir zu. In seinen Augen schillerte Mordlust.
    Nach wie vor lag Susan Howard unbeweglich vor meinen ausgestreckten Beinen. Sie und auch ich wurden von Sergeant Rapp bewacht. Mit schußbereiter Waffe stand er neben uns. Sein Finger lag am Abzug. Ich hoffte nur, daß er nicht das nervöse Zucken bekam.
    Die Soldaten hatten sich um van Cleef, ihren Meister, versammelt. Er bildete den Mittelpunkt des Kreises. Jeden Mann überragte er mindestens um Haupteslänge. Van Cleef bot ein schauriges Bild, als er sich um die eigene Achse drehte und sich dabei im Licht des Vollmondes badete.
    So hoch es ging, hob er die Arme.
    Dann hörten wir das Heulen.
    Zuerst dachte ich, daß van Cleef dieses Geräusch ausgestoßen hatte, doch Rapps Fluch belehrte mich eines besseren.
    Er zuckte herum und schaute van Cleef an.
    Der Werwolf sprengte den Kreis und stampfte auf Sergeant Rapp zu. »Was ist das?«
    »Das kommt vom Camp. Hört sich an wie die Alarmsirene.« Rapps Stimme klang unsicher.
    In mir wuchs die Hoffnung.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte der Werwolf und befahl Rapp, bis zum Waldrand zu gehen, um dort Wache zu halten.
    Der Sergeant schüttelte den Kopf. »Wenn welche kommen, sehe ich sie auch von hier aus«, sagte er.
    Van Cleef war einverstanden. Er trat wieder zurück in den Kreis seiner Diener.
    Mich sprach Rapp an. »Mach dir nur keine falschen Hoffnungen, Sinclair. Dich erledigen wir so oder so.«
    Ich gab ihm keine Antwort.
    Dann folgte das Heulen des Riesenwolfes. Van Cleef ging halb in die Knie, hob die Arme und jaulte seinen klagenden Schrei in die Nacht und dem Mond entgegen.
    »Ihr Geister der Hölle!« rief er, »steht eurem Diener bei und erhört ihn. Ihr Kräfte der Natur, ballt euch zusammen und bringt den Segen des Teufels. Ihr Geister der Tierwelt, hört mich an und gebt mir die Kraft, die ich brauche, um eure Macht in die Welt zu tragen.«
    Es waren beschwörende Sätze, die ich mit anhören mußte, und mir war wirklich nicht wohl in meiner Haut.
    Dieser Werwolf rief die großen Naturgeister an, die sich oft mit Dämonen verbündeten und deren Macht ungeheuer war. Das Gebiet der Naturgeister hatte noch niemand richtig durchforscht, und auch ich war nicht oft damit in Berührung gekommen. Es war aber ebenso groß wie das Reich der Dämonen und ebenso geheimnisvoll und unerforscht.
    Van Cleef wurde erhört.
    Plötzlich verdunkelte sich der Mond. Ein gewaltiger Schatten schob sich vor den Himmelskörper.
    Van Cleef jaulte auf. Es muß ein Freudenschrei gewesen sein, und wenig später sah ich auch den Grund.
    Der Schatten am Himmel hatte Gestalt angenommen. Tiefschwarz stach er deutlich vor dem etwas helleren Ton des Firmaments ab.
    Ein Gesicht?
    Nein, eine Fratze.
    Ich hielt den Atem an. Das, was ich sah, war Wirklichkeit. Am Himmel und vor dem Mond zeichnete sich wie eine gewaltige Projektion das Gesicht eines Werwolf es ab. Van Cleef hatte ihn angerufen. Er hatte ihn beschworen, und er war gekommen.
    Der Geist des Urwerwolfes, denn auch das Dämonische hatte einen Anfang gehabt. Er erschien vor dem bleichen Mond, um seinen Getreuen auf der Erde Rückendeckung zu geben.
    Van Cleef fiel in die Knie.
    Ich war geschockt. Meine Gedanken drehten sich nicht einmal um die Ereignisse auf der Lichtung, sondern flogen weiter. Wenn es einen Urwerwolf gab, dann gab es sicherlich auch einen Urvampir oder einen Urghoul…
    Schlimme Aussichten…
    Als ich wieder den Blick hob, war das Gesicht am Himmel verschwunden. Klar warf der Mond sein fahles Licht wieder auf den runden Platz mitten im Wald. Wenn das Licht aber die Bäume am Rand der Lichtung traf, so sah

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