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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schimmerten in der Dunkelheit, und als Rapp jetzt eine starke Taschenlampe anknipste, sah ich, daß die Soldaten auf dem Boden hockten.
    Sie kamen mir irgendwie apathisch vor, stumpf, nicht mehr Herr ihrer Sinne.
    Mit Rapp waren es acht Männer.
    Sieben davon Werwölfe oder zumindest Geschöpfe, die zu einem Werwolf werden konnten.
    Eine verdammt große Übermacht. Zudem war ich noch gefesselt.
    Scharf saugte ich die kühle Luft ein. Ich warf einen Blick nach oben, der Mond war weiter gewandert. Nur noch kurze Zeit, und er würde direkt über der Lichtung stehen.
    Was dann geschah, konnte ich mir sehr gut vorstellen.
    Sergeant Rapp schlenderte heran. Neben mir blieb er stehen und schaute auf mich nieder. Er lächelte kalt.
    Stumm erwiderte ich seinen Blick.
    »Rechnest du dir noch Chancen aus, Sinclair?«
    Ich schaute auf die Maschinenpistole, die er über die Schulter gehängt hatte. »Vielleicht!«
    »Entweder bist du ein unverbesserlicher Optimist, oder du kannst nicht rechnen. Du wirst diese Nacht nicht mehr überleben. Dafür sorgen schon die Wölfe.«
    »Ich sehe keine.«
    Er lachte wieder. »Warte es ab, bis der Mond günstig steht. Dann kannst du es erleben.«
    »Wo ist eigentlich euer Chef?«
    »Van Cleef kommt noch.«
    »Und was habt ihr danach vor?« fragte ich.
    »Wir werden von hier verschwinden. Die Insel interessiert uns nicht mehr. Das meiste hier fliegt sowieso in die Luft.«
    Mir stockte der Atem. Aber ich glaubte nicht daran, daß Rapp geblufft hatte. Sie würden wirklich alle Brücken hinter sich abbrechen.
    Der Sergeant bemerkte mein Erschrecken und grinste wieder. »Die Vorbereitungen sind getroffen, die Bomben gelegt. Die Uhrwerke laufen, und die Zünder werden richtig arbeiten. Du und alle anderen sitzen auf einem Pulverfaß. Nichts wird euch mehr retten können. Army Island hat jetzt schon aufgehört zu existieren.«
    Es waren schlimme Zukunftsaussichten, die der Sergeant mir da ins Gesicht schleuderte. Trotzdem wechselte ich das Thema und erkundigte mich: »Wohin wollt ihr fahren?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    Ja, das konnte ich. London lockte. Schließlich war vor wenigen Tagen bereits ein Werwolf dort aufgetaucht und hatte seine blutigen Spuren hinterlassen. Wenn einer schon so schlimm war, was würden erst sieben und mit ihrem Chef acht Werwölfe ausrichten!
    Ich durfte gar nicht darüber nachdenken. Auf jeden Fall schwebte die Weltstadt in einer großen Gefahr, und ich konnte nichts daran ändern.
    »Well, Sinclair, Niederlage auf der ganzen Linie«, erklärte mir der Sergeant hämisch.
    Er wollte noch etwas hinzufügen, doch seine Aufmerksamkeit wurde von den beiden tanzenden Scheinwerferaugen abgelenkt.
    Ein Wagen kam den Weg herunter.
    »Er ist da!« sagte Rapp.
    Mir war klar, daß er damit nur den Anführer dieser Meute, First Lieutenant van Cleef gemeint haben konnte.
    Auch die übrigen Soldaten waren aufmerksam geworden. Sie erhoben sich aus ihren sitzenden Positionen und starrten dorthin, wo der Weg in die Lichtung mündete.
    Van Cleef fuhr ebenfalls einen Jeep. Ich erkannte es am Geräusch des Motors.
    Der Wagen rollte bis auf die Mitte der Lichtung. Das dicke Reifenprofil wirbelte Dreck und kleine Grassoden hoch.
    Van Cleef bremste. Ein letztes Mal huschten die beiden Scheinwerferstrahlen über die Gesichter der Getreuen, dann verlöschten sie.
    Es wurde wieder dunkel.
    Van Cleef stieg aus.
    Seine Leute kamen näher. Sie drängten sich jetzt in der Nähe des Jeeps. Meine Augen hatten sich inzwischen ebenfalls an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Zudem war der Mond schon ein Stückchen weiter gewandert und leuchtete einen Teil der Lichtung aus.
    Als die Soldaten zur Seite traten und ich freien Blick bekam, da sah ich van Cleef.
    Es war nicht mehr der, den ich kannte. Vor dem Jeep stand ein schreckliches Ungeheuer.
    Ein Werwolf.
    Und er war gewachsen. Ja, in der Größe überragte er den alten Roderick van Cleef um einiges. Pechschwarz das Fell, grausam die Augen, gefährlich die Reißzähne.
    Der Werwolf sah mich vorerst nicht, er kümmerte sich um andere Dinge. Er griff noch einmal in den Jeep und holte eine Gestalt hervor. Wie eine leichte Stoffpuppe trug er sie auf den Armen, wandte sich um und mir direkt zu.
    Dann warf er die leblose Gestalt vor mir auf den Boden.
    Es war keine andere als Susan Howard!
    ***
    Bill Conolly hockte im Vorzimmer des Commanders. Stafford hatte ihm versprochen, so schnell wie möglich zurück zu sein. Jetzt waren schon acht Minuten

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