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0089 - Guckys große Stunde

Titel: 0089 - Guckys große Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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furchtlos, „er glaubt genau das, was dieses gemeine Gerücht von dir behauptet."
    „Und?" fragte Perry scharf und hielt den Mausbiber immer noch fest.
    „Und ...?" echote der Mausbiber, und seine Piepsstimme klang verärgert. „Jemand, der aus seinem Glauben heraus falsch handelt, ist anders zu beurteilen als jener, der dasselbe aus böser Absicht tut."
    „Ich soll also den Deserteur Thomas Cardif laufenlassen? Du gehörst auch schon zu diesem Klub, der mich anfleht, ihn nicht zu verurteilen, nur weil er mein Sohn ...?"
    Da machte Gucky von seiner Telekinese Gebrauch, und zum erstenmal nahm er Perry Rhodan gegenüber eine fast feindselige Haltung an. Was ihn das kostete, konnte nur der ermessen, der wußte, daß Perry Rhodan des Mausbibers bester Freund war und Gucky ihn maßlos verehrte.
    Von der telekinetischen Macht wurde Rhodans Arm zur Seite geschleudert, der Mausbiber huschte auf Sicherheitsabstand und versuchte dort wie ein Mensch militärische Haltung anzunehmen.
    „Administrator... Leutnant Guck meldet sich vom eigenmächtigen Einsatz zurück. In diesem Einsatz habe ich festgestellt, daß Ihr Sohn, Thomas Cardif, nicht aus böswilligen Motiven heraus sich auf die Seite der Springer geschlagen hat. Cardif ist überzeugt, daß Sie seine Mutter in den Tod geschickt haben. Und wenn du mich jetzt zum Teufel jagst, Perry, was jetzt kommt, muß ich fragen: Wer hat die größere Schuld auf sich geladen, daß alles so gekommen ist, du oder dein Sohn Thomas Cardif? Perry, warum heißt er Cardif, und warum nicht Rhodan? Und jagst du mich jetzt davon, ja...?"
    Der Mausbiber, immer noch in militärischer Haltung unbeweglich stehend, sich mit seinem Fettschwanz abstützend, schaute Rhodan aus seinen Mausaugen treuherzig an. Er wartete auf die Entscheidung. Er sah den Menschen unbeweglich sitzen. Er fühlte, wie dieser Mensch seinen Worten nachlauschte.
    Plötzlich richtete sich Rhodan leicht auf. Der starre Blick seiner Augen machte einem dankbaren Leuchten Platz. Er konnte wieder lachen. Ein tiefer Atemzug kam, und ihm folgten die Worte: „Verschwinde, Gucky! Du bist ein Prachtbursche, aber trinke Bully nicht den ganzen Kognak fort..."
    „Keinen Durst, Chef!" piepste Gucky, der im gleichen Moment wieder obenauf war. „Oh, der Dicke kommt..."
    Er hatte Bullys Gedanken erfaßt. Wenige Sekunden später trat Reginald Bull ein. Er sah übernächtigt aus, von innerlicher Erregung arg mitgenommen. Doch erst, als er dicht an Gucky vorbeiging, erkannte er den Mausbiber.
    „Was? Du ...?" Er sah ihn aus großen Augen an.
    Da schob Gucky seinen etwas großen Nagezahn vor und deutete damit seine vergnügliche Zufriedenheit an. „Wieso... ich? Gibt es mich jetzt schon zweimal. Dicker? Bei Cokaze mußte ich mich auf mich allein verlassen. Ich hätte mich dort gut doppelt brauchen..."
    „Was redest du denn für einen Unsinn, Gucky?" sagte Bully ungehalten. Das schlechte Gewissen plagte ihn, weil er Perry nicht unterrichtet hatte. Dafür hatte Gucky nun die Sorgen Bulls gelesen, und das ließ seine augenblickliche Widerborstigkeit dahinschmelzen.
    „Dicker", fiel ihm Gucky ins Wort, „wir alle sind leicht strapaziert, aber nicht so stark wie Oberscheich Cokaze ..."
    „Gucky!" ermahnte ihn Rhodan, sich etwas gewählter auszudrücken.
    Der Mausbiber zeigte seinen Nagezahn in voller Größe. „Boß, wie das klingt, wenn du das Ypsilon in meinem Namen nicht fehlen läßt! Aber wo war ich stehengeblieben? Ach so ... also Cokaze hat vorgehabt, Fusionsbomben auf Erde, Venus und Mars zu werfen, wenn er das Handelsmonopol nicht bekommt. Was meinst du, Bully, wie ihm das auf die Nerven gegangen ist, als er entdeckte, daß ihm sämtliche Fusionszünder als Feuerwerk im Feldschirmmantel seiner COK I verpufften? Und dann, als er fast am Boden zerstört war, hat Thomas Cardif ihn noch fertiggemacht. Der ist mit dem Patriarchen der Galaktischen Händler aus der Sippe der ..."
    „Geschenkt", warf Perry ein, „sag wieder Scheich, das ist kürzer! Aber erzählst du uns jetzt keine Märchen, Gucky?"
    Reginald Bull sah den Mausbiber nur verwundert an, aber noch mehr erstaunt war er über Rhodans gelockerte Haltung. Zum erstenmal wieder, seitdem Thomas Cardifs Flucht vom Planeten Pluto bekannt geworden war, zeigte der Freund keine Verkrampfung, wenn die Sprache auf den Leutnant kam.
    „Boß", widersprach Gucky kräftig, „besser kann auch der arroganteste Arkonide keinen Springer zurechtweisen, wie Thomas es getan hat. Und vorher in der

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