0089 - Guckys große Stunde
einer von Perry Rhodans Mutanten befinden müsse. Cokaze dachte nicht daran, Thomas Cardif auszulachen. „Dann müssen wir ihn finden, Arkonide!" bestimmte er entschlossen.
„Darf ich einmal fragen, was Sie mit den Fusionszündern beabsichtigten, Springer?" fragte Thomas Cardif ruhig.
„Ich wollte Rhodan vor die Alternative stellen: Entweder Fusionsbomben auf Terra, Venus und Mars, oder für meine Sippe den Handelsvertrag. Aber das gefällt dir wohl nicht, Terraner?" schrie Cokaze Cardif an, als er dessen grimmiges Gesicht sah.
„Nein, Springer, denn mit solchen Methoden ist Rhodan schon gar nicht beizukommen. Ihr Galaktischen Händler seid und bleibt Narren, wenn sich euer Denken um die Terraner dreht. Ihr kennt dieses Volk immer noch nicht. Die Terraner sind das zäheste Volk im gesamten Universum!"
„Warum bleibst du dann nicht bei ihnen, wenn du sie so lobst?" rief der teils erschreckte, teils wütende Cokaze.
„Willst du es noch einmal hören, Patriarch? Hast du vergessen, daß Perry Rhodan der Mörder meiner Mutter ist?"
„Hör doch mit diesem unsinnigen Gerücht auf", fiel ihm Cokaze verärgert ins Wort. „Wen von diesen Mutanten vermutest du an Bord meiner, COK I?"
„Sucht ihn euch selbst!" erwiderte Thomas Cardif maßlos enttäuscht. „Wenn du glaubst, Springer, daß ich einem Hirngespinst nachrenne, warum tust du dann so, als ob du auf meiner Seite stündest? Vergiß nicht, wer meine Mutter war, und denke daran, daß du nur ein Galaktischer Händler bist, Cokaze!"
Der Arkonide stand wieder vor dem Springer. Und wieder beugte sich der Galaktische Händler arkonidischem Hochmut. Ein junger Mann, dazu geboren, Führer der anderen zu sein, nur nicht durch das Leben reif geworden, stand jetzt hoch aufgerichtet vor dem alten, erfahrenen Cokaze und sah auf ihn wie auf einen Leibeigenen hinunter.
„Überspanne den Bogen nicht, Arkonide", sagte der Patriarch.
All das erfuhr Gucky mit Hilfe seiner Telepathie direkt. Daß man ihn suchen wollte, konnte ihn nicht erschrecken. Venus war nicht weit. Ein Sprung genügte, um ihn nach der Venus zu teleportieren. Er hatte hier nichts mehr zu suchen.
Der Chef hatte verboten, Thomas Cardif mit Gewalt zur Erde zu schaffen, und Gucky hütete sich, Rhodans Befehl zuwiderzuhandeln. Er konzentrierte sich, und dann sprang er - zurück zur Venus.
5.
Vier Stunden vor der Parlamentsdebatte stand Gucky, aus dem Nichts heraustretend, plötzlich vor Perry Rhodan.
„Was willst du denn hier, Gucky?" fragte Rhodan ihn erstaunt, da er von Bully über des Mausbibers Ausflug zur Venus nicht unterrichtet worden war. „Und wie siehst du aus? Bist du krank?"
Gucky, der jeden duzte und nicht einmal vor Rhodan Respekt zu haben schien, schlich sich in den nächsten freien Sessel.
„Ich bin nicht krank, Perry, nur etwas müde, aber das gibt sich schon wieder. Ich komme aus Cokazes Walzenschiff. Dieser Bursche hatte vor Fusionsbomben auf Erde, Venus und Mars zu werfen, wenn du ihm nicht das Handelsmonopol übertragen solltest. Aber den Spaß habe ich ihm verdorben. Sämtliche Zünder sind ihm hochgegangen ..."
Das war der Moment, wo Perry Rhodan Verdacht zu schöpfen begann. „Wer hat dich denn zur Venus und dazu noch auf die COK I geschickt, Gucky? Marshall etwa?"
„Keiner, Chef. Ich ..."
„Wie kommen Sie dann dazu, sich in solch einer Situation, in der wir uns befinden, eigenmächtig zu entfernen, Leutnant Guck?"
„Perry, bitte schlag nicht diesen Ton an", begann Gucky zu betteln. „Wenn du bei meinem Namen das Ypsilon fehlen läßt, dann ist immer dicke Luft. Bloß deinetwegen habe ich doch Kopf und Kragen riskiert und alles mögliche angestellt ..."
Rhodans graue Augen begannen gefährlich zu leuchten. „Leutnant Guck, es behagt mir nicht, daß Sie sich in der letzten Zeit immer mehr Freiheiten herausnehmen, die zu den Pflichten eines Leutnants des Geheimen Mutantenkorps..."
„Bitte, Perry", fiel Gucky ihm jetzt mit dem letzten Mut der Verzweiflung ins Wort, „kannst du nicht etwas weniger förmlich mit mir reden? Chef, ich habe Thomas Gedanken kontrolliert! Dein Junge glaubt felsenfest daran, daß du Thora als todkranke Frau und entgegen dem Rat der Ärzte nach Arkon geschickt ..."
Das letzte Wort blieb ihm in der Kehle stecken. Perry Rhodan hatte blitzschnell den Arm nach Gucky ausgestreckt und sich das possierliche Kerlchen herangeholt. „Was sagst du da? Was ...?"
Gucky machte gar keinen Versuch, sich zu befreien. „Ja", sagte er jetzt
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