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0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
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worden.«
    »Das hab ich mir ja auch schon überlegt, Ralph«, gab der Zuschneider zögernd zu. »Aber trotzdem, ich habe ein sehr unangenehmes Gefühl. Ich rechne jeden Augenblick damit, dass man uns genauso zusammenschießt wie den Parker.«
    »Aber das ist doch Unsinn, Alter«, widersprach Ralph Morrison erregt.
    »Das ist kein Unsinn.«
    »Doch, Alter. Das ist Unsinn. Überleg doch mal, Mensch, woher sollen denn die Lumpen wissen, wer sie verpfeifen wollte, hey? Kannst du mir das mal verraten? Die Unterlagen sind doch der Polizei in die Hände gefallen. Die Hunde wissen also gar nicht, wer da auspacken wollte.«
    »Weißt du das so genau, Ralph?«
    »Sicher«, brummte Morrison.
    »Ich habe mir vorgenommen, heute nach Feierabend zur Polizei zu gehen«, erklärte Kendrick wie beiläufig.
    »Bist du von allen guten Geistern verlassen, Mensch?«, sagte Morrison heftig und wurde rot vor Wut.
    »Du wirst mich nicht daran hindern können«, sagte Kendrick geringschätzig. »Ich muss schließlich an meine Frau und an meine Kinder denken.«
    »Und wie hast du dir das gedacht? Willst du dich vielleicht in Schutzhaft nehmen lassen?«, fragte Morrison bissig und fixierte seinen Kollegen scharf.
    »Schutzhaft ist gar nicht mal so übel«, meinte der bucklige Zuschneider düster.
    »Ist doch Quatsch, Alter. So geht das doch nicht«, brummte Morrison grimmig. »Da muss uns noch ganz was anderes einfallen. Ich gebe ja zu, dass es uns vielleicht mal an den Kragen gehen könnte. Aber es kann ja auch sein, dass uns die Kerle ’nen anständigen Batzen Geld anbieten, damit wir die Klappe halten. Vorausgesetzt natürlich, dass sie wirklich wissen, wer dem Parker was geflüstert hat.«
    »Mach dir doch keine Illusionen, Ralph«, sagte der Zuschneider verzweifelt. »Eine blaue Bohne kriegst du verpasst, mehr nicht. Na lassen wir das vorläufig. Wir können uns ja nach Feierabend noch mal darüber unterhalten.«
    Nach einer Weile stieß Ralph Morrison aufgebracht hervor:
    »Vorige Woche mussten wir schon zehn Dollar an die Bande zahlen. Wenn das so weitergeht, sind’s bald zwanzig, und ehe du dich versiehst, muss du die Hälfte deines Lohnes an diese Verbrecher zahlen.«
    »Ich sage dir, Ralph«, murmelte Kendrick resigniert. »Lieber zahlen, als ins Gras beißen. Hätten wir bloß nichts dem Parker erzählt, dann könnten wir genauso ruhig leben wie unsere Kollegen. Weshalb mussten wir ausgerechnet zu Parker gehen? Wir haben uns unser eigenes Grab geschaufelt.«
    »Ach«, winkte Morrison ab, »beruhige dich wieder, Alter. Wird nichts so heiß gegessen, wies gekocht wird.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Sie schlenderten an der Mauer entlang, an deren Ende ein hoher Kistenstapel stand. Sie bemerkten nicht den Mann, der sich hinter den Kisten verborgen hielt. Ebenso wenig konnten sie sehen, dass der Mann die Pistole hob, die er in der Hand hielt.
    ***
    Rudy Fisher betrat mit leicht schlotternden Knien das Arbeitszimmer seines Brötchengebers.
    »Wie siehst du denn aus?«, fragte Fitzgerald und schüttelte verwundert den Kopf.
    Fisher ließ sich schwer atmend in einen Sessel am Schreibtisch fallen und blickte etwas verlegen den Boss der »Textilunion« an.
    »Wäre beinahe schief gegangen, Boss«, erwiderte Fisher heiser und wischte sich über die Stirn.
    »Mach keine Witze, Freundchen«, knurrte Fitzgerald. »Willst du vielleicht sagen, dass dir die Cops auf den Fersen sind? Rede, zum Henker.«
    »Sie waren es Boss.«
    »Verdammt!«
    »Ist aber schon vorbei. Boss«, sagte Rudy Fishfer rasch, als er bemerkte, dass sein Chef loswettern wollte.
    »Los, erzähle«, befahl Fitzgerald.
    Fisher berichtete in großen Zügen, was vorgefallen war. Der Boss drängte darauf, Einzelheiten zu erfahren. Er wollte jede Kleinigkeit wissen.
    Samuel Fitzgerald fluchte nicht schlecht. Als seine Schimpfkanonade beendet war, sagte er:
    »Na gut, nicht zu ändern, Fisher. Deine Wohnung wirst du natürlich nicht Wiedersehen.«
    »Das ist klar«, versetzte Fisher. »Die Cops werden wohl jetzt Tag und Nacht dort auf mich lauern.«
    »Das kannst du annehmen« sagte Fitzgerald verdrossen. »Du wirst also vorläufig in diese Bude in der Mullberry Street ziehen. Dort bist du verhältnismäßig sicher. Du musst heute noch einen Auftrag ausführen, dann brauchst du diese Dreckarbeit nicht mehr zu machen. Du weißt, Conny steht auf der Abschussliste. Wenn du den Kerl aus dem Wege geräumt hast, kriegst du den versprochenen Posten. Über das Gehalt sprechen wir noch.

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