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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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mußte sich der Sache annehmen. Gleich, wenn er zu Hause war, würde er sich mit ihm in Verbindung setzen.
    Er blickte auf seine Armbanduhr. Zweiundzwanzig Uhr. In Mitteleuropa war also schon früher Vormittag. Wenn er Glück hatte, konnte er Zamorra sogar telefonisch erreichen. Daß der Professor sofort kommen würde, bezweifelte er keine einzige Sekunde. Er und Zamorra waren die besten Freunde, die man sich denken konnte.
    Dann hielt die Taxe vor dem großen Appartement-Haus, in der Bills komfortable Junggesellenwohnung lag. Er zahlte den Driver und verließ das Fahrzeug.
    Als er auf den Hauseingang zuging, sah er, daß dort zwei Menschen standen. Ein junger Mann und ein Mädchen. Hochhäuser waren eine unpersönliche Angelegenheit. Kaum ein Mieter kannte den anderen. Selbst wenn man sich mal im Aufzug begegnete, wußte man nicht, ob man nun einen Hausbewohner oder einen Besucher vor sich hatte. Diesen jungen Mann jedoch kannte Bill. Er hieß John Hepp und war Journalist bei irgendeinem Modeblatt. Hepp genoß wie er die Vorzüge des Junggesellendaseins, das mitunter allerdings auch so seine kleinen Nachteile hatte. Fehlendes warmes Essen im trauten Heim, zum Beispiel. Aus diesem Grunde trafen Hepp und er sich manchmal im Speiserestaurant um die Ecke. Und es hatte auch schon einige Abende gegeben, die sie dann anschließend gemeinsam in der nächsten Bar verbracht hatten.
    »Hallo, John«, grüßte Bill.
    Hepp, der dem Girl wohl gerade Nettigkeiten ins Ohr flüsterte, blickte auf.
    »Bill!«
    Das klang überrascht, erstaunt, fand der Kulturhistoriker. Aber vielleicht täuschte er sich auch.
    »Sicher sehen wir uns die Tage mal im Roy’s, nicht?«, sagte er, als er an dem Journalisten und dem Mädchen vorbeiging.
    »Ja, sicher«, sagte Hepp zögernd. Und dann: »Sagen Sie mal, Bill, wo kommen Sie denn jetzt her?«
    Jetzt war es an Bill, erstaunt zu sein. »Ich bin gerade aus New Mexiko zurückgekommen. Warum?«
    »Nun«, dehnte Hepp, »weil ich Sie gerade schon mal…«
    »Ja?«
    »Ach, nichts«, meinte der Journalist schnell. »Bis demnächst dann im Roys.« Er hob winkend die Hand und beschäftigte sich dann wieder mit dem Mädchen. Beide schickten Bill seltsame Blicke hinterher.
    Mit leicht gefurchter Stirn ging Bill ins Haus und marschierte zur Liftanlage. Wenig später stand er vor seiner Wohnungstür und schloß auf.
    Schon als er das Licht im Flur anknipste, merkte er, daß etwas nicht stimmte.
    Zigarettenrauch lag in der Luft. Und da er die Wohnung seit Tagen nicht mehr gesehen hatte, gab es nur eine Schlußfolgerung: während seiner Abwesenheit war jemand da gewesen Vor ganz kurzer Zeit erst.
    Wer?
    Bill überlegte, ob zur Zeit außer ihm noch jemand einen Wohnungsschlüssel besaß. Die Antwort auf diese Frage lautete schlicht und einfach nein. Manchmal gab es ein Mädchen, das Schlüsselgewalt hatte, im Augenblick jedoch nicht.
    Also wieso…
    Einbrecher?
    Bill prüfte das Türschloß. Es war makellos, zeigte nicht die geringsten Anzeichen einer gewaltsamen oder regelwidrigen Öffnung der Tür.
    Mit einem saudummen Gefühl in der Magengegend drückte er die Tür ins Schloß. Ihm wurde bewußt, daß sich dieses Magendrücken in den letzten Tagen bereits mehrmals eingestellt hatte. Und er konnte wirklich nicht sagen, daß es ihm sonderlich gefiel.
    Vorsichtig ging er durch die Diele zum Living Room. Ein bißchen kam er sich vor wie ein Eindringling in der eigenen Wohnung.
    Er öffnete die Tür des Living Rooms.
    Und prallte zurück.
    Licht!
    Im Living Room brannte Licht. Und er war sich ganz sicher, daß er es beim Verlassen der Wohnung nicht brennen lassen hatte.
    Bill ließ seinen kleinen Koffer fallen, den er noch immer in der Hand hatte, und fuhr in die Innentasche seines Jacketts, wo er in einem gepolsterten Futteral seine Pistole aufbewahrte. Er riß die Beretta hervor und entsicherte sie. Dann stieß er mit dem Fuß die Zimmertür ganz auf.
    In seinem Lieblingssessel saß ein Mann und trank seinen Lieblingswhisky.
    Ein Mann, den es gar nicht geben konnte, den es nicht geben durfte!
    Bill Fleming war kein Mensch, der leicht die Fassung verlor. Jetzt aber war er so durcheinander, wie wohl noch nie in seinem ganzen Leben.
    »Wer… was bist du?«
    »Dreimal darfst du raten«, sagte der Eindringling und grinste dabei über das ganze Gesicht.
    Bill hob die Pistole, zielte auf den Mann.
    »Ich will eine Antwort!« sagte er mit bemüht fester Stimme. »Sofort!«
    Der Mann lachte. Lässig stellte er das

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