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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Übersinnliche, weißt du?«
    »Kann ich ihn mir näher ansehen?«
    »Ich bitte sogar darum«, sagte Bill bereitwillig. »Schließlich verstehst du mehr von den Dingen als ich. Aber nicht jetzt, sondern bei mir zu Hause, wenn es dir recht ist. Mit einer Hand fährt es nämlich nicht so gut.«
    »Natürlich, Bill.«
    Zamorra fühlte sich plötzlich irgendwie erleichtert. Bill hatte recht. Wenn tatsächlich magische Kräfte in diesem Ring steckten, dann mußte sein Amulett darauf reagieren. War das des Rätsels Lösung? Er hoffte es aus tiefstem Herzen, denn es würde bedeuten, daß mit Bill selbst tatsächlich alles in bester Ordnung war.
    Schicksalsstein, dachte er und betrachtete Bills Ringfinger, der sich jetzt wieder auf das Steuer gelegt hatte. Er hatte noch nie von einem solchen Ding gehört. Aber das wollte gar nichts besagen. Die Welt war voller magischer Zeichen und Objekte. Oft fand man sie dort, wo man sie am allerwenigsten vermutet hätte.
    Die Fahrt ging weiter. Sie erreichten den Queens Midtown Town, tauchten in den Verkehr Manhattans ein. Bill lenkte den Chevy auf die Park-Avenue, fuhr dann Richtung Uptown. Grand-Central-Station, einer der beiden riesigen Bahnhöfe Manhattans, wurde passiert.
    Bill fing an, in seinen Taschen herumzukramen.
    »Was suchst du?« fragte Zamorra.
    »Zigaretten. Aber wie es aussieht, habe ich keine mehr.«
    Der Professor holte sein eigenes Päckchen hervor. »Hier, nimm eine von meinen.«
    Der Historiker lehnte ab.
    »Warum nicht?« wunderte sich Zamorra. »Die hast du doch schon oft genug geraucht.«
    »Aber nur, wenn es nicht anders ging. Sofern meine eigene Marke in Reichweite ist… Das verstehst du doch, oder?«
    Zamorra zuckte die Achseln. Sonst hatte Bill seine Zigaretten eigentlich immer ganz gerne gemocht. Aber wenn er meinte — bitte schön.
    Ein Stück weiter steuerte Bill den Wagen an den Straßenrand und hielt an.
    »In dem Block da drüben sind mehrere Geschäfte«, meinte er. »Da kriege ich, was ich brauche. Bin gleich wieder da.«
    Er stieg aus, schlug die Tür hinter sich zu. Es klappte nicht ganz. Die Tür wollte nicht schließen. Nicole und Zamorra hörte ihn schimpfen.
    »Verdammt, ist die denn jetzt auch noch im Eimer?«
    Nach einigem Gefummel am Schloß schaffte er es dann doch noch, die Tür zuzubekommen. Er winkte und ging zu der Ladenstraße hinüber. Zamorra blickte ihm nach.
    Kaum war er draußen, beugte sich Nicole nach vorne.
    »Na, Chef, was hältst du von ihm?«
    »Tja«, machte der Professor. »Er scheint ganz der alte zu sein — insgesamt. Manchmal jedoch…«
    Zamorra merkte, daß ihm Nicole auf einmal nicht mehr folgte. Sie blickte aus dem Fenster, dorthin, wo Bill inzwischen im Passantengewimmel untergegangen war.
    »Suchst du ihn?« forschte er.
    »Nein«, antwortete sie. »Ich habe da zufällig etwas gesehen. Ein Perückengeschäft.«
    »Oh, Gott!« stöhnte der Professor. Er wußte, was jetzt kam. Nicole würde aussteigen und sich die haarigen Dinger aus allernächster Nähe ansehen.
    Genauso passierte es. »Nur eine Minute«, sagte das Mädchen mit dem Frisurentick. »Nur ein kurzer Blick…«
    Sie drückte den Türgriff nach unten, rüttelte daran, bekam die Tür aber nicht auf. Wie sollte sie auch. Bill hatte ja schon erklärt, daß das Schloß seine eigenen Vorstellungen vom Öffnen und Schließen hatte.
    Zamorra lachte schadenfroh. »Da siehst du es! Das Schicksal ist gegen dich.«
    Aber Nicole zeigte, daß sie nicht bereit war, sich vom Schicksal unterkriegen zu lassen.
    »Ha!« sagte sie nur. Dann kletterte sie, gar nicht ladylike, einfach über die Rückenlehne des Fahrersitzes und ließ sich neben den Professor plumpsen. Wieder langte sie nach dem Türgriff.
    Und wieder klappte es nicht. Auch die Fahrertür ließ sich nicht aufsperren.
    Jetzt wurde Nicole ärgerlich. »Das geht zu weit!« machte sie ihrem Zorn Luft. »Man sollte dieses halbe Wrack gar nicht für den Verkehr zulassen.«
    Zamorra hatte Mitleid. Den leidenden Blick in ihren Augen konnte er nicht ertragen.
    »Warte, ich helfe dir«, sagte er.
    Er wollte den Verschluß des Sicherheitsgurts lösen, um an die Fahrertür herankommen zu können. Es blieb beim Wollen. Die Schnalle saß so fest wie geschweißt.
    »Das ist ja albern«, knurrte der Professor. Erbost zerrte er an dem Gurt, ohne sich jedoch befreien zu können.
    Nicole war unterdessen nicht untätig geblieben. Sie war ein intelligentes Mädchen und hatte das Problem der Tür, die sich nicht öffnen ließ,

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