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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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bemerkbar machten, wenn böse Mächte in der Nähe waren. Oft schon in der Vergangenheit hatte ihn das Amulett vor den finsteren Kräften der jenseitigen Welt gewarnt. Und ebenso oft hatte es ihm in seinem stetigen Kampf gegen diese jenseitigen Mächte beigestanden.
    Und nun sah es ganz so aus, als ob sein Freund Bill Fleming irgendeine Verbindung mit dem Bösen eingegangen war, sein Freund Bill, mit dem gemeinsam er schon so manchen harten Strauß gegen eben diese Manifestationen des Bösen geführt hatte.
    Er bemühte sich, sich seine Erkenntnis nicht anmerken zu lassen. Aber es gelang ihm nicht so recht. Bill Fleming kannte ihn, kannte ihn gut.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Zamorra?« fragte Bill. Er war also bereits aufmerksam geworden.
    Zamorra war um eine Antwort dennoch nicht verlegen. Er hatte nicht vor, Bill etwas von der Warnung zu sagen, die ihm das Amulett übermittelt hatte. Zuerst mußte er herausfinden, was mit dem Freund los war.
    »Das fragst du, Bill?« antwortete er deshalb. »Denk doch mal an dieses liebevolle Telegramm, das du uns geschickt hast. Du siehst doch wohl ein, daß man da nicht so einfach drüber hinweggehen kann, nicht? Frag Nicole. Auch sie ist zutiefst gekränkt.«
    »Und ob!« pflichtete ihm das Mädchen bei.
    »Ach, das meint ihr!« Bill setzte eine schuldbewußte Miene auf. »Ich muß mich wohl vielmals bei euch entschuldigen. Das war natürlich alles nicht so gemeint. Weißt du, Zamorra, ich hatte beruflichen Ärger gehabt. Um ihn runterzuspülen, habe ich dann ein bißchen mehr getrunken, als mir guttat. Na ja, dann kam euer Telegramm. Ich war völlig verkatert, mit mir und der Welt unzufrieden. Und so habe ich mich dann ziemlich im Ton vergriffen. Könnt ihr mir noch einmal verzeihen?«
    Bill lächelte wie ein kleiner Junge, der dem Lehrer einen bösen Streich gespielt hat und nun auf Absolution hofft. Zamorra glaubte ihm kein Wort. Die Erklärung, die er da vom Stapel gelassen hatte, war doch zu dürftig gewesen.
    Der Historiker merkte, daß er mit seinen Worten nicht viel erreicht hatte.
    »Ihr glaubt mir nicht, was?« fragte er.
    »Ehrlich gesagt, nein«, sagte der Professor. »Ich hatte eher den Eindruck, daß du uns aus irgendeinem Grunde nicht hier haben wolltest.«
    »Was ein Unsinn!« protestierte Bill. »Welchen Grund sollte ich denn haben?«
    »Das mußt du wissen! Aber wenn du sagst, daß du wirklich keinen hast…«
    »Wirklich nicht!«
    »Na schön, Schwamm drüber«, beendete Zamorra das Thema. »Was ist — wollen wir hier stehen bleiben, bis wir Wurzeln schlagen?«
    Ein Ruck ging durch die Gestalt Bills. »Diese Ehrung ist erst morgen, nicht?« sagte er. »Sehe ich es recht, daß ihr die ganze Nacht bei mir schlafen wollt?«
    »Wenn es dich nicht stört, Bill…«
    »Aber nein, aber nein! Im Gegenteil, ich freue mich. Kommt, mein Wagen wartet.«
    Er griff nach einem der Koffer, die Zamorra abgesetzt hatte, und nahm ihn hoch. Anschließend wandte er sich zum Gehen.
    Zamorra und Nicole tauschten einen Blick, der mehr sagte als viele Worte.
    Dann folgten sie ihm.
    ***
    Parkplätze zu finden war Glückssache. Und Bill hatte heute anscheinend wenig Glück gehabt. Sie mußten fast eine halbe Meile zu Fuß gehen, bis sie vor seinem Wagen standen.
    Es war ein Chevrolet Impala, nicht besonders neu und auch nicht besonders gepflegt. Das paßte eigentlich gar nicht zu Bill, der ein ordnungsliebender Mensch war und sich um das Wohlergehen seines Hab und Gut kümmerte. Außerdem konnte sich Zamorra nicht erinnern, diesen Wagen bei Bill anläßlich seiner letzten Besuche in New York schon einmal gesehen zu haben.
    »Hattest du dir nicht gerade erst einen neuen Camaro gekauft?« erkundigte er sich.
    »Stimmt«, bestätigte Bill. »Aber da ist mir vor ein paar Tagen so ein Trottel reingefahren, so daß ich ihn in die Werkstatt schaffen mußte. Diese Kiste hier gehört einem Bekannten, der sie mir geliehen hat.«
    Er öffnete den Kofferraum und stellte die Koffer hinein. Zamorra fügte das zweite Gepäckstück, das überwiegend mit Nicoles Perückensammlung vollgepackt war, hinzu.
    Bill schlug den Kofferraumdeckel zu und ging anschließend zur Fahrertür.
    »Jetzt wird es ein bißchen umständlich«, sagte er. »Das ist hier eine ziemlich miese Karre, an der mehr kaputt als ganz ist. Diese Tür ist die einzige, die sich öffnen läßt. Beide Fondtüren klemmen und die Beifahrertür funktioniert überhaupt nicht.«
    Er schloß auf und klappte den Fahrersitz nach vorne.
    »Wer

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