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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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ersetzte den Historiker durch die Figur eines fiktiven Journalisten der nicht existenten Zeitschrift ›Occult Review‹, der ihn angeblich am Flughafen abgepaßt und um ein Interview gebeten hatte, das in der Redaktion der Zeitschrift in der Madison-Avenue stattfinden sollte.
    Dem Cop kam das alles ziemlich spanisch vor. Mißtrauisch beäugte er den Professor.
    »Und woher haben Sie gewußt, daß der Wagen explodiert?« wollte er wissen.
    »Wie ich schon sagte, bin ich Parapsychologe«, antwortete Zamorra. »Es gehört sozusagen zu meinem Beruf, eine Art sechsten Sinn zu haben.«
    In gewisser Weise war diese Antwort nicht einmal falsch. Tatsächlich war ihm die Idee, daß im Wagen eine Bombe versteckt war, die zur vollen Stunde hochgehen würde, mehr intuitiv gekommen. Allerdings erst im Anschluß an einige ziemlich eindeutige Beobachtungen.
    In den nächsten Minuten heulten zwei weitere Patrol Cars sowie ein Ambulanzwagen heran. Die New Yorker Polizei kam zwar oft zu spät oder gar nicht, aber wenn sie kam, dann richtig. Zamorra und Nicole wurden in den Ambulanzwagen verfrachtet. Sie nahmen es widerstandslos hin. Ihre kleinen Verletzungen konnten eine Verarztung vertragen. Und am Ort des Geschehens hielt sie nichts mehr, Bill war weg und ihr Gepäck im Eimer. Dies traf vor allem Nicole ungeheuer hart. Der Schock, daß ihre kostbaren Perücken ein Opfer der Flammen geworden waren, veranlaßte sie zu der Aussage, daß das Leben nun nicht mehr lebenswert für sie sei. Zamorra konnte sie nur halbwegs trösten, indem er ihr einen ganzen neuen Perückenberg versprach.
    Man brachte sie zur Police-Plaza, dem Headquarters der städtischen Polizei. Bereits während der Fahrt wurden Kratzer, Prellungen und Schnittwunden behandelt. Ihre Anfangsdiagnose stimmte: alles halb so schlimm.
    Bei der Polizei kam dann erneut das große Fragenstellen. Zamorra und Nicole blieben bei Zamorras erster Aussage, die ihnen natürlich niemand widerlegen konnte. Alles wurde fein säuberlich und auch ziemlich umständlich protokolliert. Irgendwie hatte Zamorra das Gefühl, daß die Beamten der Ansicht waren, das Bombenattentat auf die Anarcho-Szene zurückführen zu müssen. Vielleicht auch deshalb, weil Nicole und der Professor Ausländer waren. Und von denen war ja ohnehin meistens nichts Gutes zu erwarten.
    Zamorra brachte noch in Erfahrung, das der Chevrolet, den Bill sich angeblich von einem Bekannten geliehen hatte, einen Tag zuvor als gestohlen gemeldet worden war. Diese Spur verlief also von vornherein im Sande.
    Mit der Ermahnung, der überbeschäftigten Polizei keine weiteren Scherereien zu machen, wurden die beiden schließlich entlassen.
    Als sie das Hauptquartier der Polizei verließen, waren sie zum ersten Mal seit Stunden allein. Nicole benutzte die Gelegenheit sofort, um einige Fragen zu stellen, die ihr auf der Zunge brannten. Vor allen Dingen wollte sie wissen, warum er Bill so hartnäckig aus dem Spiel gelassen hatte.
    »Bill ist mein Freund«, sagte Zamorra ernst. »Soll ich ihn des Mordversuchs beschuldigen?«
    »Aber er hat einen Mordversuch auf uns gestartet, Chef!«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das war nicht der Bill, den wir kennen. Das war ein Bill, den irgendeine böse Macht in ihren Klauen hält und der unserer Hilfe bedarf. Dieser Bill hat erst versucht, uns durch dieses unfreundliche Telegramm von sich fernzuhalten. Und als er damit keinen Erfolg hatte, hat er uns in diese sorgfältig vorbereitete Autofalle gelockt, um uns auf diese Weise loszuwerden.«
    »Aber warum, Chef? Warum denn nur?«
    »Das kann ich dir sagen. Er wollte natürlich verhindern, daß ich dem Bösen in ihm auf die Spur komme. Schließlich kennt er die Kraft meines Amuletts ganz genau.«
    »Oh ja, natürlich.« Nicole dachte nach. »Glaubst du, daß dieser… Schicksalsstein für die Veränderung verantwortlich ist, die in ihm vorgegangen sein muß?«
    »Ehrlich gesagt, nein! Ich glaube eher, daß in diesem roten Stein überhaupt nichts Magisches steckte. Das war wahrscheinlich nur ein Ablenkungsmanöver, das mich auf eine falsche Fährte locken sollte. Was mein Amulett angezeigt hat, war das Böse, das in seinem Körper lebt. Und in seinem Geist!«
    »Daß Bill so etwas passieren konnte!«
    Zamorra lachte unfroh auf. »Niemand ist dagegen gefeit, von den Mächten der jenseitigen Welt unterjocht zu werden. Erinnerst du dich noch an die teuflischen Amulette der medischen Götter Halum und Ostra? Damals waren wir beide es, die ihrem

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