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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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rannte er auf die Matratze Stigwoods zu.
    »Weg da«, keuchte er und stieß Nicole brutal zur Seite. Dann beugte er sich über sein Ebenbild.
    »Hey, Bruder, mach keine Dummheiten!«
    Echte, aufrichtige Besorgnis sprach aus seiner Stimme, ja regelrechte Panik. Ganz eindeutig hatte er eine höllische Angst davor, daß seinem Ebenbild etwas Endgültiges passieren würde.
    Chris Stigwood machte seine Sache ausgezeichnet. Sein schweres, gequältes Atmen schien bereits von der Schwelle des Todes zu kommen.
    Sein Doppelgänger richtete sich ruckartig wieder auf, warf gehetzte Blicke zur Tür.
    »Er braucht Hilfe, Freund«, rief er drängend. »Er muß ins Krankenhaus. Sofort! Kommen Sie, helfen Sie mir, ihn…«
    »Du spinnst, Freund!« sagte der falsche Zamorra schroff. »Was kümmert mich dieser Kerl?«
    »Es geht nicht um ihn, es geht um mich!« schrie der andere.
    Zamorras Doppelgänger verzog das Gesicht zu einem bösartigen Lächeln. »Was kümmerst du mich, Freund?«
    »Was?« Stigwoods Duplo konnte diese Antwort kaum fassen.
    »Du hast mich gehört, Freund. Ich kenne dich kaum und ich sehe in dir ein Sicherheitsrisiko. Außerdem bist du mir lästig. Wenn dieser Kerl also abkratzt, mir soll es recht sein.«
    Mit äußerster Spannung folgten die richtigen Menschen diesem Dialog der Spiegelgestalten. Professor Zamorra bekam langsam eine gewisse Ahnung von den Zusammenhängen.
    »Sie wollen mir also nicht helfen, mein Ebenbild ins Krankenhaus zu schaffen?« fragte Stigwoods Doppelgänger noch einmal.
    »Unter gar keinen Umständen!«
    »Okay«, knirschte der falsche Stigwood. »Wenn mein Ebenbild also sterben soll, dann soll das deine auch nicht leben!«
    Mit einer schnellen Bewegung griff er unter seine Jacke. Als die Hand wieder zum Vorschein kam, ruhte darin eine kleine Pistole. Die Mündung zielte auf den Professor.
    Zamorra spannte die Muskeln. Er hatte nicht vor, sich hier einfach abknallen zu lassen.
    Aber er brauchte gar nichts zu unternehmen. Sein Doppelgänger nahm ihm die Arbeit ab.
    Er schoß.
    Aber er schoß nicht auf den falschen Stigwood, sondern auf den echten, der nach wie vor auf der Matratze lag und röchelnde Töne von sich gab. Jetzt aber brachen die Töne abrupt ab. Die Kugel aus dem schweren Revolver hatten Chris Stigwoods Gesicht zerschmettert. Der Kunstgewerbehändler war tot.
    Entsetzt nahmen es Bill Fleming, Zamorra und Nicole zur Kenntnis. Sie starrten auf den Toten und auf den hemmungslosen Mörder. Erst mit einer gewissen Verzögerung merkten sie, daß der Tod Chris Stigwoods noch etwas bewirkt hatte.
    Der Doppelgänger des Händlers war verschwunden!
    Es war als habe er sich in Luft aufgelöst, als sei er nie gewesen.
    Professor Zamorra begriff als erster. Darum also waren die Duplos so um das Wohlergehen ihrer Ebenbilder besorgt. Wenn das Original starb, dann verloren auch sie ihre Existenz. Das bedeutete in letzter Konsequenz…
    »Ja, Bruder«, sagte der falsche Zamorra, der die Gedanken seines Ebenbilds erraten zu haben schien. »Wenn du Selbstmord begehst, tötest du damit gleichzeitig auch mich. Aber ich weiß, daß ein Selbstmord mit deinem Charakter nicht vereinbar ist. Und deshalb wirst du meine Pläne nicht stören.«
    »Deine Pläne?« fragte der Professor.
    »Du darfst sie ruhig wissen, Bruder. Ich werde der mächtigste Mensch der Erde werden, denn ich bin unverwundbar, und niemand kann mir trotzen. Nicole und Bill sind auch meinem Wesen nicht zuwider. Ich betrachte sie als Freunde. Sie werden mit mir gemeinsam den Gipfel erklimmen. Auch ihr drei Ebenbilder werdet es gar nicht schlecht haben. Ich bringe euch nach Château de Montagne, und in einem der Burgverliese werdet ihr lange wohlbehütet leben.«
    Ein unsagbar tückisches Lächeln überzog das Gesicht des Spiegelmenschen.
    Den Professor schauderte es. Dieses Element sah aus wie er und war auch zu den gleichen logischen Gedankengängen fähig. Aber damit erschöpften sich die Gemeinsamkeiten auch praktisch schon. Zamorra glaubte von sich, daß er ein positiver Mensch war. In seinem Doppelgänger war nur Negatives. Er war ein echtes Geschöpf der finsteren Mächte, die ihn nur zufällig nach seiner Schablone erschaffen hatten.
    Zamorra zwang sich dazu, ruhig mit dieser Kreatur zu reden.
    »Befriedige meine Neugier, pervertierter Abklatsch meiner- selbst. Welchem Umstand verdankst du dein unseliges Leben?«
    Der Doppelgänger war nicht beleidigt. Er lachte amüsiert. »Das interessiert dich, Bruder, was?«
    »Du weißt,

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