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0091 - Ernst Ellerts Rückkehr

Titel: 0091 - Ernst Ellerts Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war ohnehin beunruhigender als die normale Nachtkälte einer fremden Welt.
    „Wenn du an Ellerts Stelle wärst, Gucky, wohin würdest du dich wenden - vorausgesetzt es wäre dir bekannt, daß deine Freunde dich suchen werden und diese Freunde über außergewöhnliche Mittel verfügen ...?"
    Der Mausbiber hockte sich auf das breite Hinterteil und benutzte den Biberschwanz als Stütze. Seine Augen richteten sich hinauf in den Himmel, als erwarte er von den Sternen eine Antwort.
    „Ich würde an einen erreichbaren Ort gehen, den auch meine Freunde kennen - eine andere Möglichkeit kommt überhaupt nicht in Betracht."
    „Aha - und welchen Ort kennen sowohl Onot, Ellert wie auch ich?"
    Gucky verlor das Interesse an den Sternen.
    „Das ehemals geheime Labor, siebenhundert Kilometer östlich der Hauptstadt!" Er stand plötzlich auf und watschelte zu Rhodan. „Wenn wir das alles so genau wissen, worauf warten wir dann noch?"
    „Weil ich mir immer noch überlege, was Ellert mit der Flucht bezweckt. Wenn er dazu imstande ist, Onot zu überreden, dann hätte er auch noch genügend Energie, sich selbständig zu machen und uns zu suchen. Er muß doch wissen, daß wir unterwegs sind. Warum bringt er Onot unnötig in Gefahr - und sich dazu, weil Zeit verschwendet wird?"
    „Ja, einiges bleibt auch mir schleierhaft", gab Gucky zu. „Aber ich wette meinen Kopf gegen Bullys rechten Pantoffel, daß Ellert seine guten Gründe hat, diesen Onot zu uns zu bringen."
    Rhodan nickte unmerklich. Daran hatte er auch schon gedacht.
    „Ellert kann keine Materie transportieren, das muß er durch Onot machen lassen - wenn er es möchte. Ich nehme also an, er will uns durch Onot etwas bringen. Na ja, dann versäumen wir ja nichts, wenn wir jetzt beim Labor nachsehen. Ich denke, ich finde es wieder."
    Gucky lauschte in die Nacht hinein.
    „Eines jedenfalls ist sicher: Ellert ist noch nicht im Labor! Ich kann seine Gedankenimpulse nicht aufspüren. Er weilt also noch zwischen dem Gebirge und der Stadt. Hoffentlich hat er nicht vor, Onot die ganze Strecke laufen zu lassen. Bei dem Tempo der schwerfälligen Nilpferde ist das eine hübsche Aussicht."
    Rhodan erwiderte: „Begeben wir uns in die Nähe des Labors - oder hast du einen besseren Vorschlag?"
    Gucky ließ im Sternenlicht seinen Nagezahn blitzen. „Im Augenblick nicht ..." Sekunden später lag der Felsbrocken einsam und verlassen am Gebirgsrand in der Mulde. Nur die an seiner Oberfläche schnell abnehmende Wärme verriet, daß Lebewesen hier geweilt und auf ihm gesessen hatten.
    Aber es war niemand da, der den Felsen angerührt hätte.
     
    *
     
    Die Einsamkeit war nicht von langer Dauer.
    „Sie verfolgen uns", stellte Onot mit einem Blick auf das Nachtsichtgerät fest. „Eine ganze Staffel Jäger und die sind schneller als wir."
    „Nur keine Sorge", versuchte Ellert den Wissenschaftler zu beruhigen. „Man legt Wert darauf, Onot lebendig vor den Richter zu stellen, um einiges zu erfahren. Ein toter Onot nützt ihnen nichts. Man wird uns also nicht sofort abschießen."
    Seine Worte - unhörbar in Onots Gehirn gesprochen - erreichten ihr Ziel. Onot wurde ruhiger, sachlicher und überlegter. Zwar näherten sich die Verfolger sehr schnell, aber er machte nicht einmal den Versuch, die Geschwindigkeit des Gleiters zu erhöhen.
    Vierhundert Kilometer vor dem Gebirgsrand, an dem Onots Labor gelegen war, überholten einige Jäger den Gleiter und setzten sich vor ihn. Einige Warnschüsse wurden abgefeuert aber Onot reagierte nicht. Er tat es aus freiem Willen. Ellert verhielt sich völlig neutral.
    „Kennst du diese Jäger?" fragte er. „Ich meine insbesondere die Antriebsfunktion? Gibt es am Armaturenbrett eine Vorrichtung, mit der sich der Antrieb ausschalten läßt? So eine Art Zündschlüssel?"
    Onot brauchte nicht lange zu überlegen. Er wußte es.
    „Ein ganz gewöhnliches elektronisches Schloß mit einem dazu passenden Steckschlüssel. Wenn man ihn nicht hat, kann man den Jäger nicht starten."
    Ellert erfaßte durch Onots Augen die Lage. Vor ihnen waren etwa zehn solcher Jäger - wahrscheinlich Polizeieinheiten. Seitlich rasten einige andere mit gleicher Geschwindigkeit dahin, sie hatten wohl die Aufgabe, ein Ausbrechen des Flüchtlings zu verhindern. Mindestens zehn folgten der Kolonne in geringem Abstand. Insgesamt also etwa dreißig Jäger.
    Keine leichte Aufgabe, aber immerhin unter diesen Umständen durchführbar.
    Tief unter ihnen glitt die Wüste dahin.
    „Halte den Kurs

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