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0091 - Ernst Ellerts Rückkehr

Titel: 0091 - Ernst Ellerts Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tauchten Fahrzeuge auf und blockierten Kreuzungen und alle Zufahrten zum Gefängnis. Uniformierte Druuf eilten von allen Seiten auf das Gebäude zu und umstellten es. Gucky sprang mit einem Satz auf die breite Mauer und duckte sich in den Schatten, aber schon Sekunden später wurde er in grelles Licht getaucht. Scheinwerfer huschten über ihn hinweg, kehrten zurück ...
    Gucky fand keine Zeit, die Ursache des plötzlichen Tumultes zu ergründen, wenn er sich nicht der Gefahr einer Entdeckung aussetzen wollte. Es galt jetzt, Ellert zu finden - oder vielmehr den Wissenschaftler Onot. Er sprang ins Gefängnis. Im ersten Augenblick schien in dem weiten Korridor alles normal zu sein. Gucky wußte nicht, ob er im richtigen Stockwerk gelandet war, aber er sah auch keinen Wärter, den er telepathisch ausfragen konnte. Alles war fast unheimlich ruhig. Bis auf einmal auch hier die Hölle losbrach.
    Türen gingen auf, und bewaffnete Druuf in Uniformen stürzten auf den Gang. Da wußte Gucky, daß er sich im Stockwerk geirrt hatte. Hier mußten Polizisten und Gefängniswärter hausen. Die Zellen lagen tiefer.
    Er verschwand und rematerialisierte weiter unten. Hastig drückte er sich in eine Nische, als er zwei Druuf erkannte, die vor einer Zellentür standen und heftig gestikulierten. Der Mausbiber konnte sie nicht hören, aber er fing ihre Gedankenimpulse auf. Und dann sah er auch noch, wie sie einen dritten Druuf aus der Zelle zogen.
    „Onot hat seinen Wärter fast erschlagen", erfuhr Gucky. Und damit konnte er sich den Rest zusammenreimen. Onot war geflohen! Darum also hatte er Ellerts Gedanken hier nicht mehr aufspüren können. Er konnte jetzt überall auf dieser Riesenwelt weilen, und es würde schwer sein, ihn zu finden.
    Die beiden Druuf drehten sich plötzlich um, als hätten sie ein Geräusch gehört. Zuerst glaubte Gucky, er selbst wäre vielleicht unvorsichtig gewesen, aber dann erkannte er den Grund ihrer Aufmerksamkeit.
    Polizei kam herbei.
    Es wurde höchste Zeit, von hier zu verschwinden. Gucky entmaterialisierte und beging damit einen großen Fehler.
    Denn Onot war keine fünfhundert Meter von ihm entfernt. Wenn der Mausbiber sich die Mühe gemacht hätte, den auf ihn eindringenden Gedankenstrom zu sortieren, hätte er Ellert wahrscheinlich entdeckt.
    So aber sprang er zurück zu Rhodan.
     
    5.
     
    Onot drückte auf den Knopf, den Ellert ihm bezeichnete. Mit einem lauten Summen fuhr das Gitter auseinander und gab den Weg frei. Als der Spalt zwei Meter groß war, hielt das Gitter an. Für eine Sekunde war Ellert verwirrt, dann geschahen drei Dinge gleichzeitig. Das Licht in der Stadt flammte auf. Eine Sirene begann zu heulen. Und das Tor begann, sich wieder zu schließen. Da wußte Ellert, daß etwas schiefgegangen war.
    „Lauf Onot!" befahl er und schätzte die Entfernung ab. Zu lästig so ein Körper, dachte er flüchtig. Wenn Onot die wichtigen Pläne nicht bei sich hätte...
    „Es ist deine letzte Chance!"
    Onot rannte. Relativ zu der Bewegung des Tores war seine Geschwindigkeit normal, wenn sie Ellert auch viel zu langsam schien. Es waren nur wenige Schritte, aber Onot schaffte es. Er zwängte sich durch den verbliebenen Spalt und stand auf der Straße, die nun vom Licht überflutet war. Geradeaus lag eine breite Allee, rechts und links von Bogenlampen in Tageshelle getaucht.
    „Nicht dorthin", warnte Ellert. „Nach rechts, in Richtung des Hafens. Schnell! Ich höre schon die Fahrzeuge - wahrscheinlich die Polizei. Unsere Flucht muß entdeckt worden sein. Wenn ich nur wüßte, wie das möglich sein konnte."
    Während Onot um sein Leben und seine Freiheit rannte, überlegte Ellert weiter. Natürlich könnte er jetzt Onot sich selbst überlassen und versuchen, die Druuf von ihrer Aufgabe abzulenken. Es würde genügen, den Leiter der Operation verrückte Dinge tun zu lassen. Aber wie sollte er später Onot wiederfinden, wenn der nicht am gleichen Platz auf ihn wartete, an dem er ihn verließ?
    Die hohe Mauer des Gefängnisses bog nach rechts ab, als Onot geradeaus weiter lief und die Straße überquerte. Weiter vorn tauchte ein sich bewegendes Licht auf.
    „Dort - ein Hauseingang!"
    Onot erreichte mit letzter Energie die andere Straßenseite und drückte sich in die Nische, die viel zu klein war, um ein dauerhaftes Versteck zu bieten. Das Fahrzeug kam näher. Ein beweglicher Scheinwerfer war vorn aufmontiert und schwenkte dauernd nach allen Seiten. Es war klar, daß man den Gefangenen bereits in den

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