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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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und schöne gemeinsame Stunden waren in unserem Job möglich, aber die Verantwortung einer Ehe nicht! Ich stand ständig mit einem Bein im Grab, gehetzt und gejagt von Dämonen und Geistern, die ich meinerseits jagte.
    »Wenn mich der Yard eines Tages zur Verkehrspolizei versetzt, können wir wieder darüber reden«, sagte ich und versuchte, mit einem Scherz über diesen Funkt wegzukommen.
    Jane lächelte tapfer. »Der Straßenverkehr heutzutage ist auch nicht gerade ungefährlich.«
    »Ich kann ja in ein kleines schottisches Dorf gehen.« Gähnend setzte ich mich auf. »Ist etwas passiert?«
    »Es ist fast zwölf Uhr mittags«, erklärte Jane. »Wie wäre es mit einem Frühstück?«
    Sie trug ein zauberhaftes Neglige, das mich auf alle möglichen Gedanken brachte, nur nicht auf unangenehme Geister und Dämonen. Suko unterhielt sich nebenan mit Pierre. Den beiden ging es also auch gut.
    »Steht das Frühstück schon bereit?« erkundigte ich mich.
    »Heute bleibt die Küche kalt«, erwiderte Jane. »Sieh mich nicht so an! Wir sind zum Arbeiten hier, nicht zum Vergnügen! Jacques ist verschwunden, und den Comte kann ich auch nicht finden.«
    »Ist auch besser so, in deinem Aufzug«, konterte ich.
    »Als ich Comte de Brouillard suchte, hatte ich etwas mehr an, Darling.« Jane lächelte amüsiert über die Eifersucht, die ich nicht ganz verbergen konnte. »Im Ernst, John, es sieht so aus, als wären wir allein auf dem Schloß.«
    »Stehen wenigstens der Wagen und das Motorrad noch unten?« fragte ich und schwang die Beine aus dem Bett. Es wurde Zeit, daß ich mich um die Vorgänge auf dem Château kümmerte.
    »Äußerlich ist alles in Ordnung«, behauptete Jane.
    Ich verschwand blitzartig im altmodisch eingerichteten Badezimmer, sprang unter die Dusche und kam erfrischt hervor. Suko war bei Jane, Pierre stand fertig angezogen im angrenzenden Zimmer am Fenster.
    »Wir fahren nach Nouvatelle und essen dort eine Kleinigkeit«, schlug Suko vor. »Ich habe schon das ganze Schloß durchsucht. Weder Jacques noch der Comte sind aufzutreiben.«
    Ich hatte nichts gegen die Fahrt in die Stadt einzuwenden. Zur Untersuchung der Kellergewölbe hatten wir später immer noch Zeit.
    Wir fuhren mit dem Geländewagen, während Pierre hinter uns auf seinem Motorrad den Berg hinunterrollte.
    »Fahren wir bei der Gendarmerie vorbei«, sagte ich. »Ich möchte hören, ob sich in der Stadt etwas ereignet hat.«
    Jane sah mich überrascht an. »Meinst du, daß die Geister von Château Brouillard auch in Nouvatelle aktiv werden?«
    »Schon möglich«, gab ich achselzuckend zurück, hielt vor der Gendarmeriestation und verschwand kurz in dem Gebäude. Als ich zurückkam, konnte ich meine Freunde beruhigen. Es hatte sich nichts getan.
    Es war ein strahlend schöner Augusttag. Die Sonne brannte von einem wolkenlosen Himmel, als wir essen gingen.
    Jane räkelte sich auf dem Hauptplatz von Nouvatelle in dem zierlichen Stühlchen eines Straßencafes und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. »Ich träume von Brandungswellen am Atlantik und einem kühlen Bad«, murmelte sie. »Das wäre herrlich.«
    Ich warf einen Blick zu dem Château hinauf. Trotz des strahlenden Sonnenscheins wirkte es düster und bedrohlich.
    »Sieht aus, als gäbe es da oben keine Sonne«, sagte ich kopfschüttelnd. »Die Ausstrahlung des Bösen hängt greifbar über der Stadt.«
    »Ich wundere mich nur«, warf Suko ein, »daß nicht schon öfter etwas in Nouvatelle passiert ist.«
    »Ich erinnere mich.« Pierre Arambon sprach wie ein Schlafwandler. Den Jungen hatte die letzte Nacht arg mitgenommen. »Es gab in den vergangenen Jahren mehrere Unfälle, Selbstmorde und Morde, bei denen keine Ursache festgestellt werden konnte. Immer standen die Gendarmerie und die Angehörigen vor einem Rätsel.«
    Er unterbrach sich, während der Kellner unser Essen brachte. Jane hatte für uns alle Filet mit frischem Gemüse bestellt. Zu mehr hatten wir noch keinen richtigen Appetit.
    »Mir fällt auch wieder ein«, fuhr Pierre fort, nachdem der Kellner gegangen war, »daß jedesmal die älteren Leute von Geistern gemunkelt haben. Wir Jüngeren haben sie ausgelacht.«
    »Apropos ältere Leute.« Ich deutete quer über den Platz auf einen wollhaarigen Mann, der auf das Café zusteuerte. »Das ist der Arzt, der dich letzte Nacht behandelt hat.«
    Ich winkte dem Doktor zu und stellte ihm meine Begleiter vor, als er an unseren Tisch kam.
    »Leisten Sie uns Gesellschaft«, forderte ich ihn auf und

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