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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Belege. Keine einzige Rechnung war offen geblieben. Die Leute schienen einfach keine Lust mehr gehabt zu haben, in New York wohnen zu bleiben und waren abgereist, ohne jemandem zu sagen, wohin.«
    »Vielleicht ging's vom ›Residence‹ geradewegs hinüber ins Jenseits«, sagte Bill Fleming mit verkniffenem Mund.
    Zamorra sah den Freund an und meinte: »Damit kannst du unter Umständen den Nagel genau auf den Kopf getroffen haben.«
    »Ich versuchte Manson ein wenig in die Zange zu nehmen«, berichtete Socco weiter. »Aber der Kerl ist unwahrscheinlich glitschig. Wie eine nasse Seife ist der. Kaum glaubt man, ihn gepackt zu haben, schwupp, ist er einem schon wieder entwischt. Um ihn mehr unter Druck setzen zu können, hätte ich eine bessere Rückendeckung gebraucht, die war aber leider nicht vorhanden, und Manson hätte mir auf jede Fleißaufgabe mit einer gepfefferten Klage drohen können… Trotzdem bleibe ich dabei: In diesem Hotel ist irgend etwas verflucht faul.«
    »Zamorra wird das Rätsel lösen«, behauptete Bill fest.
    Der Professor schmunzelte. »Danke für die Vorschußlorbeeren. Ich hoffe, ich kann sie mir auch tatsächlich verdienen.«
    ***
    Auch Tony Cannon hatte den Vormittag verschlafen. Kurz vor Mittag schlug er die Augen auf. Die Sonne stach ihm grell ins Gesicht. Er drehte sich ärgerlich auf die Seite und döste noch einige Minuten. Nach dem gruseligen Ereignis von der vergangenen Nacht hatte er lange nicht einschlafen können. Seine aufgeputschten Nerven wollten ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.
    Ein Spuk in diesem Super-Luxushotel.
    Ein Bote aus dem Jenseits, der sich Hyram Manson mit deutlichen Drohungen gefügig machte… Himmel noch mal, war das alles wahnsinnig. Jetzt noch schauderte Cannon, wenn er sich in Erinnerung rief, wie der unheimliche Kerl ausgesehen hatte. Obwohl er bis ans Kinn zugedeckt war, spürte er deutlich die Gänsehaut, die seinen Körper umspannte.
    Meine Güte! dachte Cannon. Was es nicht alles geben kann.
    Er warf die Decke zurück. Müde erhob er sich. Der Schock steckte noch spürbar in seinen Knochen. Langsam entkleidete er sich. Gähnend schlurfte er ins Badezimmer. Da machte er zwanzig Kniebeugen und ebenso viele Liegestütz. Danach baute er sich grinsend vor dem Spiegel auf, nahm die Pose der Body-Builder ein und ließ seine harten Muskeln tanzen.
    Während er unter der Dusche stand, dachte er an Tanja. Vielleicht hatte sie schon versucht, ihn anzurufen, aber er hatte den Hörer von der Gabel genommen und neben den Apparat gelegt, um schlafen zu können.
    Er beschloß, sich bei ihr zu melden. Es drängte ihn förmlich dazu. Er wollte sie sehen, wollte ihr wieder so nah sein wie in der vergangenen Nacht, und er hatte das Gefühl, daß auch sie sich nach seiner Nähe sehnte.
    Als er angezogen war, ließ er sich von der Zentrale mit Tanjas Zimmer verbinden, aber sie war nicht da. Enttäuscht und hungrig begab er sich ins Hotel-Restaurant. Während er frische Austern verspeiste, kam ihm plötzlich eine Idee, wie er finanziell wieder flottkommen konnte.
    In der Polo Lounge des Hotels brach er eine weiße Nelke von einem prachtvoll arrangierten Strauß und steckte sie sich ins Knopfloch. Dann fuhr er zur neunten Etage hoch. Auf sein Klopfen antwortete eine angenehme Mädchenstimme. Mit einem gewinnenden Lächeln trat er in jenen Raum, den der Unheimliche in der vergangenen Nacht durch die geschlossene Tür betreten hatte.
    Das Girl in Mansons Vorzimmer war brünett, hatte ein attraktives Gesicht mit interessanten Zügen, hoch angesetzten Backenknochen und einem kleinen Näschen.
    Cannon fingerte die Nelke aus dem Knopfloch und legte sie vor das Mädchen auf den Schreibtisch. » Die Blume der Blume«, sagte er poetisch.
    »Sie wünschen?« fragte das Mädchen und musterte ihn mit einem knappen Blick, dem nichts verborgen blieb.
    »Mein Name ist Cannon. Tony Cannon. Ich bin seit geraumer Zeit Gast dieses Hotels und möchte gern Mr. Manson sprechen.«
    Wieder ein schneller prüfender Blick. »Eine Beschwerde, Mr. Cannon?«
    »Aber nein. Ich kann mich nicht entsinnen, jemals besser untergebracht gewesen zu sein.«
    »Darf ich fragen, was Sie dann von Mr. Manson wollen?«
    Cannon blickte auf seine Hände und erwiderte: »Eine persönliche Sache. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich Sie nicht ins Vertrauen ziehe. Mr. Manson wird es gewiß auch lieber sein, wenn ich die Sache mit ihm unter vier Augen bespreche.«
    »Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden

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